Das moderne Leben ist kaum noch ohne die Verwendung von Apps möglich. So viele smarte Helferlein und Programme, die uns den Alltag erleichtern und/oder verschönern sollen, werden über das Smartphone gesteuert. Nicht selten wollen sie sich dabei auch mit dem heimischen Wlan-Netzwerk verbinden. Aber was machen, wenn beim Verbindungsversuch das eigene Netzwerk gar nicht erst angezeigt wird und eine Verbindung unmöglich erscheint? Ich habe eine Lösung dafür entdeckt, die in den Einstellungen des Telefons schlummert und für Abhilfe sorgen kann. Und dann kam mir der Gedanke, dass ich ja einen Blog habe und mit dem Teilen meiner Erfahrung vielleicht anderen Personen helfen kann, die zufällig das gleiche Problem haben und online nach einer Lösung suchen (Hallo!).
Leere Wlan-Liste
2022 hatte ich hier im Blog von „Flora“ berichtet. Den smarten Pflanzen-Assistenten hatte ich mir im Zuge des Crowdfundings auch in dreifacher Ausführung gekauft. Als das Gerät 2023 bei mir ankam, hatte ich es mit Freude anschließen wollen. Die in den Blumentöpfen angebrachten Sensoren sollen eine Verbindung mit dem Wlan aufbauen, um in abgestimmten Zeitintervallen die Messwerte der Pflanzen an das Telefon zu übertragen.
Doch als ich zum Punkt mit dem Verbindungsaufbau kam, wurde mein Wlan gar nicht angezeigt. Nicht nur das: Die sonst übliche Liste an in der Umgebung aktiven Netzwerken war komplett leer. Seltsam. Auch über den Punkt der manuellen Eingabe der SSID-Kennung sowie des Passwortes war keine Verbindung möglich.
Zunächst habe ich alles Erdenkliche auf meiner Seite versucht. Verbindungen am Telefon gekappt, es einmal komplett heruntergefahren, den Router neu gestartet, die Wlan-Einstellungen von 2.4 GHz auf 5 GHz gewechselt, die App neu installiert – nichts wollte funktionieren, der Fehler bestand weiterhin. Und das bei allen drei Geräten, die mir zugesandt worden waren.
Also habe ich den Hersteller kontaktiert. Der hatte noch nie von dem Problem gehört, gab mir ein paar Hinweise („Das funktioniert ausschließliche mit 2.4 GHz-Netzwerken!“), hat mich auf die nächsten Updates vertröstet, aber es sollte einfach keine Besserung eintreten. Also habe ich das Produkt als eines dieser fehlgeschlagenen Crowdfunding-Investments abgestempelt. Schade drum.
Alles eine Einstellungs-Sache
Kleiner Sprung zum Sommer 2024. Zum Geburtstag hatte ich mir ein smartes Vogelfutterhäuschen mit Videokamera (Partnerlink) von Birdfy gewünscht und jenes auch erhalten. Mit Vorfreude habe ich das Häuschen artig fein nach Anleitung aufgebaut, alles angeschlossen und wollte es in Betrieb nehmen. Auch hier möchte die Kamera eine Verbindung zum heimischen Wlan aufbauen und – ihr ahnt es – das Netzwerk war nicht aufzufinden. Die Liste verfügbarer Netzwerke war leer. Das kam mir irgendwie bekannt vor…
Tatsächlich hat die Birdfy-App aber einen wichtigen Ansatz zur Lösung gefunden. Und zwar wurde im Zuge der Initialisierung von der App darum gebeten, Lokalisierungsrechte zu erhalten. Das war auch bei der Blumen-Assistenz-App der Fall, erinnerte ich mich. Aber wozu brauchen Blumen oder Vogelhäuschen bitte meine Adresse?! Entsprechend hatte ich die Rechte nicht gegeben. Die Flora-App hat nie wieder nachgefragt, die Birdfy-App blieb jedoch etwas sturrer und ich meine, ich hatte auch irgendwas in dem Zuge ergoogeln können. Denn genau diese Ortungsmöglichkeit ist der Schlüssel! Allerdings reicht keine normale, man muss sogar den „genauen Standort“ mitteilen. Den findet man in den App-Einstellungen (zumindest über das iPhone, das ich nutze).
Kaum hatte ich die Rechte erteilt, wurden Wlan-Netzwerke aufgelistet und ich konnte problemlos eine Verbindung zu meinem Wlan herstellen. Vor Freude, den Durchbruch erlangt zu haben, habe ich direkt einen Flora-Sensor rausgekramt und siehe da – dort ging es auch mit den Einstellungsänderungen!
Keine Ahnung, ob diese genaue Positionierung irgendeine Sicherheits-Geschichte ist, so dass man sich auch wirklich nur mit nahen Wlan-Netzwerken verbinden kann. Meiner Meinung nach handelt es sich eher um schlechte Programmierung der Apps. Vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass ein Hinweis zur notwendigen Ortung gegeben werden sollte (oder spätestens bei irgendwem der Groschen fällt, wenn Leute nach Support fragen). Ich war jedenfalls enorm happy, dass zwei totgeglaubte Technik-Projekte mit einem kinderleichten Kniff zum Laufen gebracht werden konnten. Jetzt leben meine Pflanzen länger und ich erfreue mich regelmäßig an gefiederten Besuchern. Hoffentlich kann dieser Beitrag Leuten helfen, die verzweifelt versuchen, ihr Netzwerk zu verbinden.
Da muss man aber auch erstmal drauf kommen ….
Habe nur ein Jahr gebraucht dafür…! 😅
Ist wohl eher ein Datenschutzthema. Die Apps speichen wo sich das WLAN befindet. Machen Apple und Google übrigens auch.
Bei Google kann man sich austragen indem man _nomap an den WLAN-Namen anhängt.
Bei Apple waren (sind) die Daten für Dritte auslesbar
https://www.theregister.com/2024/05/23/apple_wifi_positioning_system/
Interessante – danke für die Zusatzinfos!