Musik ist mehr als nur die gespielte Note. Vor allem, seitdem Elektronik Einzug gehalten hat. Bass kann multisensorisch erfasst werden. Vor allem durch die Wucht, die Vibration. Das gibt auch Leuten, die taub sind oder nur sehr schlecht hören können, die Möglichkeit, Musik zu erfassen. Vor allem, wenn sie laut gespielt wird, zum Beispiel in Clubs und auf Raves. Vielleicht kennt ihr das auch, wenn der Bass euch förmlich „die Schuhe auszieht“, oder die Vibration bis in den Magen zu spüren ist. Nur können wir schlecht nachvollziehen, wie das komplett ohne die einhergehenden musikalischen Klänge (wenn sie denn zusätzlich zu hören sind, bei einigen elektronischen Subgenres würde ich jetzt nicht so weit gehen…) klingt.
Dorothy Allen-Pickard und Antoine Marinot haben mit „A Sonic Pulse“ ein sehr interessantes Stück Kurz-Dokumentation geschaffen, das uns Hörende in die Welt der Nicht-Hörenden führt und ein ganz kleines Bisschen mehr nachempfinden lässt, wie das wohl sein muss, wenn die Welt um einen herum komplett still ist. Und dann der Beat einsetzt.
„‚Music shouldn’t be defined by hearing people because it’s about feeling vibrations and frequencies‘. A Sonic Pulse explores D/deaf people’s experience of electronic music from a visceral, communal and scientific perspective.“
Open City Documentary Festival 2019
Eufonia, Berlin 2019
London Short Film Festival 2020
Ich finde es wundervoll, dass die so großartige Erfindung Musik auch von Leuten wahrgenommen und gefeiert werden kann, die sie eigentlich nicht hören können. Eben auf ihre ganz eigene, besondere Art und Weise. Und so macht Musik mal wieder das, was sie am besten kann: verbinden.
Weitere Videos der britischen Filmemacherin Dorothy Allen-Pickard gibt es auf ihrem vimeo-Profil zu finden. Snippets und alles Mögliche um ihr Schaffen und Leben gibt es auch auf ihrem Instagram-Profil mit dem Handle @dorothyallenpickard zu sehen.
Quelle: laughingsquid
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