Wer kennt es nicht: Das Telefon klingelt, man geht dran und hört zunächst nichts, dann gegebenenfalls ein Klacken oder Rauschen, ehe entweder eine Maschinenaufnahme oder eine Person mit ausländischem Dialekt davon erzählt, dass das eigene Windows kompromittiert worden sei. Zum einen mag manche verwundern, wie das der Fall sein kann, wenn man doch gar kein Windows nutzt, vor allem aber, woher diese Leute bitte die eigene Telefonnummer erhalten haben?! Scam-Calls sind die neuen Spam-Mails. Während wir uns an die nervigen Werbe- und Verarsche-Textnachrichten gewöhnt haben und Dienste sie einigermaßen okay rausfiltern können, sind Betrugsanrufe nicht nur deutlich nerviger, sie dringen auch in einen deutlich privateren Raum ein. In diesem Beitrag möchte ich einige Tipps mit euch teilen, wie man Scam-Anrufen und Spam-Mails zuvorkommen kann, sowie auferlegen, wie man Incogni nutzen kann, sollten die eigenen Daten bereits im Web kursieren und man regelmäßig Ziel von diesen Maschen sein sollte.
Nervige Anrufe & ungewollte Mails
So lange es das Internet gibt, gibt es auch bereits Betrugsmaschen. „So machst du dein Ding länger“-Mails waren bereits in den 90er Jahren vertreten. Mittlerweile sind vor allem Phishing-Mails deutlich originalgetreuer geworden und auch Trends wie die „Ich habe deine Webcam gehackt und dich beobachtet – überweise Bitcoin, damit ich das nicht online stelle“-Masche dürften zu tausenden von erschwindelten Euros geführt haben. Und dann gibt es eben diese bescheuerten Anrufe, auf die mit Sicherheit auch einige naive Leute reinfallen dürften. Auch wir haben hin und wieder zuhause welche davon bekommen. Das nervt, wenn sich das wiederholt und vor allem zu total bescheuerten Zeiten angerufen wird. Mein Lieblingsmädchen hat bereits abgenommen und eine laute Tröte an den Hörer gehalten, um Leute abzuwimmeln, die mehrfach am Tag angerufen hatte. Entweder das oder das vermehrte „DON’T EVER CALL AGAIN!“-Gerufe hat geholfen.
Auf dem Smartphone oder über den Router auch für das Festnetztelefon kann man eingehende Nummern sperren oder blockierte Anrufkennungen auf stumm schalten. Das hilft schon einmal. Aber als ob die nur eine Nummer hätten. Zumal die eigenen Daten meist nicht nur bei einem dieser Betrüger-Gruppen landen dürfte. Ist die eigene private Telefonnummer oder Mail-Adresse einmal „draußen“, ist es schwer, sie wieder rein zu holen. Dabei kann es reichen, seine Daten auch nur einmalig bei einem seriösen Dienst angegeben zu haben. Datenlecks, zwielichtige Weitergaben oder anderweitig ungeahnte Entwicklungen können dazu führen, dass die eigentlich nur an eine Stelle gegebene persönliche Information munter rumgereicht wird. Erst neulich kam zum Beispiel im Rahmen eines Verfahrens heraus, dass Facebook und Netflix Daten ihrer User ausgetauscht haben sollen – Inhalte von Privatnachrichten gegen die Seh-Gewohnheiten. Vielleicht stand von dieser eventuellen Möglichkeit irgendwo im Kleingedruckten der ABG, aber wer liest die schon…? Seit einer Weile erhalte ich sogar Spam-Mails auf eine Mail-Adresse, die ich in meinem Buch (Partnerlink) genannt hatte und die außerhalb davon gar nicht wirklich existiert. Diese Tatsache bringt mich direkt zu einer Möglichkeit, wie ihr mit Spam umgehen könnt.
Das kann man dagegen tun
Allgemein gilt es, so sparsam wie möglich mit seinen privaten Daten hausieren zu gehen. Nur dort, wo es unbedingt sein muss, sollte man die eigene Telefonnummer oder private Haupt-Mailadresse rausgeben, WENN man sich sicher ist, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Allerdings wollen immer mehr Anbieter im Netz immer mehr persönliche Angaben von einem haben – selbst, wenn es diese für den Vorgang überhaupt nicht benötigt. Teilweise muss ich bei reinen Online-Käufen eine Telefonnummer oder Adresse angeben – das schreit doch bereits nach Datenkrake, die Informationssätze verticken möchte!
Eine Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen, an welcher Stelle Informationen weitergereicht wurden, ist, diese anzupassen. Wer die Möglichkeit besitzt, kann individuelle Mail-Adressen nutzen. Entweder, weil man eh ein „Catch-All“-Postfach für eine Domain hat, so dass z.B. nicht nur das genutzte „Mail@domain.com“ ankommt, sondern egal, was Leute vor das „@domain.com“ schreiben. Solltet ihr Gmail nutzen, so könnt ihr nach eurem eigentlichen Adresse-Namen und vor dem „@gmail.com“ irgendwas mit einem „+“ schreiben. Wenn eure Adresse eigentlich „TinaMustermann@gmail.com“ lautet geht also z.B. sowas wie „TinaMustermann+Facebook@gmail.com“. Läuft später eine Spam- oder Scam-Mail bei euch ein, könnt ihr anhand der konkreten Adresse abgleichen, welche Stelle dafür verantwortlich ist.
So kommt der Spam aber natürlich noch immer bei einem an. Handelt es sich um einen temporären Nutzen, für den ihr nur in diesem Moment oder einen allgemein kurzen Zeitraum eine Kontaktmöglichkeit benötigt, könnt ihr temporäre Mail-Adressen oder Wegwerf-Handynummern benutzen. Die erfüllen ihren Zweck und werden später einfach gelöscht. Dann habt ihr auch hinten raus Ruhe.
Nun gibt es aber ja Fälle, in denen die Daten auch wirklich benötigt werden. Wenn ich eine Telefonnummer angeben muss, gebe ich aber zum Beispiel immer die Festnetznummer an. Wenn mich die Stelle dann wirklich mal anrufen muss, geht das schon irgendwie. Wird die Nummer aber Jahre später mal auf dubiose Art und Weise weitergereicht, kann ich vielleicht schon gar nicht mehr darüber erreicht werden, da ich längst umgezogen bin.
Private Daten aus dem Netz entfernen lassen
Und was kann man machen, wenn die Daten bereits im Netz sind? Dann kann man Incogni benutzen. Über den Dienst, der private Daten von einem im Netz aufspürt und löschen lässt, hatte ich bereits ausführlich im Blog vorgestellt.
Die Kurzform: Incogni kontaktiert sogenannte Data Brokers, denen die eigenen persönlichen Daten bereits angeboten wurden oder in Zukunft angeboten werden könnten, und setzt ihnen einen Löschbefehl. So werden nach und nach Daten wie Mail-Adresse und Telefonnummer aus dem Datenmarkt gelöscht sowie vor allem auf Dauer gehalten. Eine 100-prozentige Garantie dafür, nie wieder einen nervigen Betrugsanruf oder eine Spam-Mail zu erhalten, ist das natürlich nicht. Dafür gibt es genug Systeme, die einfach random jede mögliche Schreibweise und Nummernfolge durchprobieren. Aber so kann man einiges tilgen lassen, hat einen besseren Überblick, was mit seinen Daten passiert, sowie ein besseres Gefühl von Sicherheit. Vor allem aber hat man endlich seine Ruhe vor nervigen Anrufen.
Der Service von Incogni kostet 12,98 Euro im Monat, bei Jahreszahlung zahlt man lediglich die Hälfte, also 6,49 Euro monatlich (77,88€ gesamt). Ein Jahresabo bzw. eine längere Nutzungszeit als ein Monat wird eh empfohlen, weil es eine Weile dauert, bis alle Data Broker identifiziert und kontaktiert sind, sowie dann auch wirklich reagieren. Zumal Daten dann noch immer im Umlauf sein können. Mit einem längeren Paket könnt ihr sicherstellen, dass der Prozess regelmäßig wiederholt wird. Weitere Informationen zum Angebot könnt ihr auf Incogni.com finden.
Mit freundlicher Unterstützung von Incogni | Bild: Icons8 Team (Unsplash)
Noch keine Kommentare