Als ich vor einigen Jahre einige Jahre in einer Agentur für Online-Marketing gearbeitet hatte, kam dieser eine Satz öfter, als einem lieb war: „Dann brauchen wir noch ein virales Video“. Klar doch, nichts leichter als das. Kunden dachten oft, Agenturen wären Magier, die problemlos eine Viralität erschaffen können. Natürlich sind die Prozesse hinter Viralität bekannt, ebenso kann man Stilmittel und Inhalte verwenden und so aufbauen, dass die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen Verteilung höher ist, und auch mit bewerbten Verteilungs-Mechnismen kann man für einen Anstoß sorgen, aber eine Garantie für Viralität gibt es nun mal nicht. Zumindest nicht nach dem Motto „Viralität ersetzt Budget“.
Wie dem auch sei, mittlerweile sind etliche Player und Algorithmen hinzu gekommen, die Mediennutzung hat sich gehörige weiter entwickelt und Viralität ist an sich schwerer denn je zu erreichen. Viele großen Marken sind „originell“ und haben das Internet „verstanden“, wirklich viral gehen aber noch immer die kleinen echten Momente, die das Leben schreibt – und auf YouTube landen. Aber wie passiert das genau (momentan)?
Veritasium versucht uns auf angenehm entspannte und vor allem mit viel Papierbastel-Liebe zu erklären, wie heutzutage ein Video viral auf YouTube gehen kann. Aktueller Anstoß als Beispiel ist sein Video, das ich letzte Woche hier hatte. Das vermutlich größte Bällebad der Welt mit 96 Millionen Plastikkugeln, die aber eigentlich gleich mehrere biologische Effekte haben und einen Stausee bedecken. Mittlerweile hat der Clip immerhin rund ein Drittel der Bälle in Views erreicht. Und dieses Video über Viralität trendet aktuell auch und besitzt bereits über 1,5 Millionen Ansichten in weniger als zwei Tagen…
„My hypothesis is that the algorithm, rather than viewer preference, drives views on the site. As the algorithm shifts, various YouTubers experience burnout (as what used to work no longer works) and right now click-through rate is the key metric. So clickable titles and thumbnails are the only way to get a lot of impressions and hence views – they are the only way to go viral. This leads me to wonder which audiences will become most prevalent on the site and if there will even be a place for educational content. In the long-term, hopefully YouTube is able to measure satisfaction through surveys and other metrics to ensure an optimal experience for everyone on the site.“
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