Neun Sängerinnen und Songwriterinnen auf einem Haufen, ungefähr gleich alt, alle im Bereich Popularmusik tätig – in meiner Heimatstadt Hamburg haben sich vor einigen Monaten erstmals acht Kolleginnen und ich zusammengetan um eine Art Stammtisch ins Leben zu rufen. Es sollte um den Austausch über Locations, Gig-Erfahrungen, Interna aus der Branche etc. gehen, fern vom Konkurrenzgedanken, sondern als Ergänzung des eigenen Schaffenskreises. Nebenbei sprachen wir auch darüber, einmal zusammen etwas auf die Beine zu stellen.
Ein paar Treffen später haben wir es geschafft und ein Konzert geplant, dass am 1.3.2017 im Hamburger Knust unter dem Namen „Ladies – Artists – Friends“ stattfinden wird. Mit dabei sind Miu, Sarajane, Elin Bell, Deine Cousine, Joscheba, Takadoon, Debby Smith und Liza Ohm (von Liza & Kay), alle sehr hörenswert, facettenreich und unterschiedlich in ihren Stilrichtungen. (Hört mal rein, liebe Leser, wenn Ihr sie noch nicht kennt.)
Diese Woche ging die Veranstaltung im größeren Rahmen bei Facebook online und viele scheinen positiv überrascht, dass wir etwas zusammen und nicht einzeln machen. Das freut mich einerseits und andererseits wundert es mich. Ich habe das Gefühl, soviel gegenseitige Unterstützung und Freundschaft untereinander wurde uns nicht zugetraut. Kunst als Wettbewerb (in Hamburg gibt es z.B. den „Kampf der Künste“ ) finde ich unangebracht, denn geht es nicht darum, dass jeder etwas schafft, dass so einzigartig ist wie er selbst? Einen Kampf gegeneinander auszufechten widerstrebt mir.
Nun geht es hier ja nicht nur um unsere Kunst, sondern vor allem um die Geschlechterfrage. Können Mädels sich gegenseitig unterstützen oder sind sie, wie es das Cliché verlangt, schnell zickig und missgünstig? Natürlich können sie sich unterstützen. Wir haben keinen Grund einander Böses zu wollen und demonstrieren dies auch durch das geplante Konzert. Vor allem sind wir alle erwachsen.
In Musikerkreisen ist es Gewohnheit, dass die Herren der Schöpfung sich an den Instrumenten Gigs zuschieben, tauschen und eine eingeschworene Gemeinschaft sind. Als Sängerin ist man dort irgendwie außen vor. Da war es an der Zeit, dass wir uns eben selbst organisieren.
Ich denke, der Gemeinschaftsgedanke unter Frauen ist in jeder Lebenslage angebracht, dennoch habe ich es oft erlebt, dass böses Blut floss, wo es ohnehin nichts brachte. Bei einem Casting etwa, wo am Ende doch eh jemand anderes die Entscheidung trifft und es nichts bringt, den anderen schlecht zu machen. Mädels, zusammen sind wir stark. Lasst uns miteinander die Dinge anpacken, denn dann kommen wir weiter als allein.
Sisters are doing it for themselves!
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