Angegriffen fühlen – Trendsport Nummer Eins in unserer heutigen Gesellschaft. An sich ist das ja auch vollkommen okay, sich verletzt zu fühlen und das auch zu äußern – faire Sache und Moral und Toleranz sind eh zwei supertolle Dinge. Aber heutzutage meint man sich auf das hohe Ross schwingen zu müssen, sobald dieser altbekannte schmale Grad zwischen aus Versehen semantisch inkorrekter Ausdrucksweise und einer bewussten Beleidigung von Individuen oder Minderheiten auch nur angesehen wird.
Vermutlich kennt ihr alle dieses Bild hier, oder? (Ja, damit disrespektiere ich alle, die es noch nicht kennen, sorry!)
Hatte man vor ein, zwei Jahren noch gedacht, man wäre am Ende der Echauffiergesellschaft angelangt, konnte das Verhalten dieses Jahr glatt noch intensiviert werden. Ein Rerelease des Bildes kam auf:
Und so finden wir uns heutzutage in einer Welt, in der Religion eine stetig schrumpfende Bedeutung einnimmt, dazu entgegengesetzt aber wohl noch nie so sehr über religiöse Kleinigkeiten diskutiert und angeschwärzt wird. Selbst wenn die Kritiker nicht religiös sind. Solidarische Befindlichkeiten? Wohl eher verkünsteltes Aufspielen, Sich-wichtig-machen und Korintenkackerei. Natürlich nicht immer, wenn wie gesagt ein tatsächlicher verbaler Angriff stattfindet, soll man doch bitte mit aller Heftigkeit dagegen vorgehen, gerne auch im Namen anderer. Aber oft wird unnötig im Namen anderer verteidigt, die damit eigentlich gar kein Problem haben. Letztlich verschwimmt mittlerweile gar die Grenze zwischen tatsächlicher oder aufgesetzter Echauffierung und dem Trollen. Aber so weit wollte ich eigentlich gar nicht ausschweifen, sorry.
YouTuberin IISuperwomanII hat gemeinsam mit Shane Dawson den „Angegriffen-Fühl-Krieg“ im zum Glück nur inszenierten Wetteifervideo entfacht. Und auch wenn ich das Video jetzt nicht soo überragend finde, zeigt es eben ganz gut, in welche Richtung wir uns bewegen (und bietet sich gut als Ansatz für einen solchen Beitrag bzw. das Nachdenken darüber an). Vielleicht einfach mal weniger Zeit in das ständige Gemeckere und mehr in das menschliche Miteinander investieren. Dann haben wir vielleicht auch bald wieder weniger Anlass zum Angegriffen-Fühlen.
„I’m all for learning and growing but sometimes it’s hard to draw the line because it seems in 2017, everything offends everyone! Have you ever experienced this? LIKE CAN I NOT ENJOY ANYTHING?! LOL. One love doe. Yay humanity! Thanks for helping me on this one Shane x“
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