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Vinyl-Knappheit in ehemaliger Sowjetunion

Schallplatten aus Röntgen-Aufnahmen

Schallplatten aus Röntgen-Aufnahmen X-ray_vinyls_01

Dass bereits zu Vinyl-Zeiten private Kopien hergestellt wurden, wisst ihr vielleicht. Doch was, wenn kein eigenes Vinyl vorhanden und es auf dem Markt schlicht zu teuer als Rohstoff ist? Dieses Problem hatten in den 50er Jahren Leute in der damaligen Sowjetunion. Dort wollte man verbannte Musik aus dem Westen hören. Doch um Jazz- und Rock’n’Roll-Platten pressen zu können, musste man kreativ sein.

Eine skurrile Lösung wurde in der Verwendung von Röntgen-Aufnahmen gefunden. Die „Bone Music“ war geboren.

„They would cut the X-ray into a crude circle with manicure scissors and use a cigarette to burn a hole. You’d have Elvis on the lungs, Duke Ellington on Aunt Masha’s brain scan—forbidden Western music captured on the interiors of Soviet citizens.“ (Anya von Bremzen)

Verrückt, dass da jemand drauf gekommen ist, es probiert hat und es scheinbar tatsächlich funktioniert hat. Bei den heute deutlich dünneren Aufnahmen dürfte es schwerer werden, nehme ich an. Ab 1958 war die Bone Music auch in der Sowjetunion verboten, kurz darauf auch mehr oder weniger komplett verschwunden. Wie die Union an sich sowie die Vinylknappheit kurze Zeit darauf ebenso.

Schallplatten aus Röntgen-Aufnahmen X-ray_vinyls_02
Schallplatten aus Röntgen-Aufnahmen X-ray_vinyls_03

Mehr Bilder zu dieser kuriosen Phase der Raubkopie gibt es bei Jozsef Hajdu, von dem auch die hier gezeigten Motive stammen.

via: thisiscolossal

Beitrag von: Maik Sonntag, 4. Januar 2015, 18:40 Uhr

3 Kommentare

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