Das Tourette-Syndrom finde ich persönlich ja ungemein faszinierend. Natürlich wünsche ich jeder betroffenen Person, dass sie nicht davon betroffen wäre, aber dass das menschliche Gehirn derart skurrile „Fehlschaltungen“ hervorbringt, die neben eher abstrakt wirkenden Bewegungs-Tics auch sprachliche Auswürfe und Gesten hervorbringt, die nicht nur verständlich formuliert sind, sondern sogar zur Situation passen, ist schon sehr skurril. Jan Zimmermann leidet nicht nur unter dem Tourette-Syndrom, sondern unter der zwar klischeehaft bekannten, aber doch eher weniger verbreiteten Form der Koprolalie. Im Gespräch mit dem funk-Format „Auf Klo“ (wer kam denn bitte auf die Konzept-Idee…?!) schenkt Jan uns Einblicke in sein Leben und nimmt die Situation mit derart viel Humor, dass er mir mit Sicherheit verzeihen dürfte, dass ich an der ein oder anderen Stelle durchaus lachen musste. Das Timing, ey… Dass Jan sein Tourette „Gisela“ genannt hat, erinnert mich übrigens sehr an die neue Serie „The Mopes“, in der Nora Tschirner eine Depression namens Monika spielt.
„Gisela – so nennt unser Gast Jan sein #Tourette. Zu erkennen ist das an sogenannten ‚Tics‘. Tics können vokal oder motorisch sein. Motorische Tics sind zum Beispiel unwillkürliche, meist plötzliche Bewegungen oder Muskelzuckungen. Dinge wie Räuspern, Schnalzen oder das Wiederholen von selbst gesprochenen Wörtern, gehören zu den vokalen Tics.“
Weitere interessante Videos mit Bezug zum Tourette-Syndrom hatte ich übrigens bereits hier im Blog veröffentlicht. Jan führt übrigens gemeinsam mit Tim Lehmann den im Video angesprochenen YouTube-Kanal „Gewitter im Kopf“, wo ihr weitere Clips zum Thema findet. Und ich bleibe dabei – faszinierende Geschichten! Und hoffentlich ein weiterer Baustein für eine verständnisvollere Gesellschaft.
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