Zahlen. Ziffern. Nummern. Chiffre. Sie umgeben uns ständig, wir können eigentlich gar nicht ohne. Selbst dieser Blogartikel, den ihr gerade lest, besteht eigentlich nur aus Einsen und Nullen. Manch einer ersetzt beim Schreiben gar einzelne Buchst4ben durch Zah1en („80085“, hihi!). Und ja, es gibt die Mathematik, die allerlei Beziehungen der Zahlen zueinander überprüft, aber wurden die einzelnen Ziffern jemals mal so richtig auf ihre Wertigkeit hin überprüft und in eine qualitative Reihenfolge gestellt? Ich meine nein. Daher hier (nachdem meine letzte Liste ganz okay angekommen war) die einzig wirklich sinnvolle Topliste der Welt: die zehn besten Ziffern überhaupt! (Ich die überschaubare Range der Ziffern und keine Zahlen genommen, weil das dann doch so ziemlich unendlich viele wären, die in Betracht gezogen werden müssten – vielleicht bei einem zweiten Teil, so gewünscht…?)
Platz 10: Die Ziffer „0“
Beginnen wir bei Null. Nein, das war nichts. Niente. Nada. Null. Die „0“ ist derart wenig wert, dass sie erst im Zusammenspiel mit anderen Ziffern überhaupt an Bedeutung gewinnt. Würde es einen 0. Platz geben, die „0“ läge darauf. Abgeschlagen und ausgezählt. Der Nullpunkt ist erreicht, ab jetzt kommt nur noch Zählbares heraus, hoffe ich doch…
Platz 9: Die Ziffer „9“
Ach du grüne Neune: Hängt man der „0“ einen formschönen Schnörkel an, wird sie zur „9“! Und damit auch gleich eine ganz Stufe besser. Ich meine, eine Katze hat neun Leben, eine Schwangerschaft dauert neun Monate und alle Neune zu erwischen ist auch nicht so verkehrt. Aber da ist noch Luft nach Oben, denn alleine, weil man Neunen ungerne mal mit Sechsen verwechselt und sie gerne mal im Doppelpack manipulierend mit unserer Psyche spielen, wenn sie Einkaufspreise gefühlt deutlich günstiger anzeigen, als sie wirklich sind („3,99 Euro“ my ass!) lässt sie ganz weit hinten landen.
Platz 8: Die Ziffer „8“
Gebt Acht! Das hier ist keine 08/15-Ziffer, sondern ein wahrer Allrounder. Schon alleine, weil er voller Rundungen steckt. Aber auch die „8“ weiß zu irritieren, wird sie doch liegend zur Unendlichkeit. Aber eine Spinne hat acht Beine, ein Tintenfisch acht Arme und die „8“ beim Billard ist besonders böse. Hm, eher doch kein vorderer Platz, auf Rang 8 passt die „8“ doch eigentlich ganz gut. Was wohl als nächste Ziffer folgt?
Platz 7: Die Ziffer „7“
Auf Platz 7 haben wir die glorreiche „7“. Für viele eine Glückszahl, für einige eine Primzahl, für Katzen die Anzahl der Leben bis zum „Game Over“. Aber so ganz bin ich nicht auf Wolke 7, wenn es um diese Zahl geht. Sie ist überglorifiziert. Ich habe die sieben Weltmeere überquert, die sieben Todsünden gemieden, mit den sieben Zwergen gesprochen und ein Buch mit sieben Siegeln geöffnet, um noch bessere Ziffern für euch zu finden.
Platz 6: Die Ziffer „6“
Knapp die Top 5 verpasst hat die „6“. Auch das halbe Dutzend besitzt den Nachteil, auf dem Kopf stehend für eine andere Zahl gehalten werden zu können. Außerdem werden Verstorbene „six feet under“ begraben und der Teufel mag sie ganz doll gerne, was ja sicherlich nichts Gutes bedeuten kann, oder? Dafür ist sie die höchste Zahl auf einem Würfel, klingt sie ein bisschen wie „Sex“ (hihi) und ein Sixpack ist eigentlich auch gut (physisch wie bierisch). Hm… Aber nein, mein sechster Sinn sagt mir, höher als Rang 6 wird es nicht, sorry!
Platz 5: Die Ziffer „5“
High Five! Die „5“ hat es in die vordere Hälfte geschafft. Ich meine, wir haben fünf Finger pro Hand, fünf Zehen pro Fuß und fünf Sinne (ja, das mit dem sechsten war gelogen, sorry. Wobei, ein sechster Geschmackssinn soll gefunden worden sein, aber ich schweife ab…). Die „5“ kann man super als „S“ in Zahlenschrift schreiben, wirklich drängend ernst wird es erst „5 vor 12“ und allgemein sind „5 Minuten“ die wohl am häufigsten genannte Zeitdauer und „Mambo No.5“ der beste Song mit einer Zahl im Namen, in dem bis fünf gezählt wird. Und auch wenn es bei „Five Guys“ lecker Burger gibt, so gibt es noch vier bessere Ziffern, kaum zu glauben, aber wahr!
Platz 4: Die Ziffer „4“
Auf allen Vieren hat sie es noch versucht, aber nein, die „4“ hat das Ziffern-Treppchen knapp verpasst. Hat wohl die letzte Karte zum „Quartett“ gefehlt oder der 4/4-Takt wurde nicht ganz eingehalten. Und das, obwohl wir so viel vierteln heutzutage. Quartale, Orangen oder Basketballspiele. Es gibt vier Advente und der erste „Star Wars“-Film wurde kurzerhand zur „Episode IV“ umgetauft, weil die Zahl so dufte ist. Von daher – gute Sache. Aber vier Fäuste für ein Halleluja reicht mir noch nicht.
Platz 3: Die Ziffer „3“
Die Bronze-Medaille geht an die „3“. Von der Tankstelle, Engel für Charlie oder das gute (sehr) alte Jazz-Trio. Der „Dreier“ beim Basketball, die drei Punkte für den Sieg im Fußballspiel oder der „flotte Dreier“. Drei ist bereits „Mehr“, aber doch noch besonders. Ungerade, prime und auf Zack. Überschaubar und doch mit Kanten (immerhin sieht sie wie eine „8“ aus, der in den Bauch geschossen wurde…). Adidas-Streifen und aller guten Dinge sind drei – aber wir begnügen uns nicht mit „gut“ und leider haben sich die zwei anderen nicht gestritten, sonst hätte sich der Dritte gefreut…
Platz 2: Die Ziffer „2“
Zweisamkeit ist das höchste Gut nachdem Leute suchen. Liebe. Das dynamische Duo, mit dem Zweiten sieht man besser und alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei und auf einem Bein kann man nicht stehen (zwei hat sich historisch bewährt). Münzen haben zwei Seiten (die höchste beim Euro ist übrigens die „2“!), zwei Dummen den gleichen Gedanken und das Peace-Zeichen wir mit zwei Fingern gebildet. Chuck Norris hat zwei Mal bis zur Unendlichkeit gezählt und „2“ ist eben nicht allein. Aber wer will schon Zweiter sein? Wieso „2“, wenn man nicht auch…
Platz 1: Die Ziffer „1“
… „1“ haben kann? Wer fleißig mitgezählt hat, wusste bereits (spätestens, ähem…) bei Rang 2, wer wohl ganz oben auf dem Treppchen stehen dürfte. Es kann nur eine geben und das ist natürlich die „1“! Ein Daumen hoch und „Uno“, letzter Eintrag. Denn hat die Wurst zwei Enden, hat alles andere eines. Es gibt nur eine „Nummer Eins“, jeder will Erster sein und mit der „1“ beginnen wir das Zählen. Selbst Toplisten gipfeln auf der 1. Und wie eingangs geschrieben ist alles, was ihr hier gerade seht, mit Einsen und Nullen geschrieben. Und dabei bedeutet „1“ so viel wie „angestellt“, „aktiviert“ oder „ja“. Ein(s)igkeit und Recht und Freiheit. „Hallo, i bims, 1 Jugendsprache“. Sie hat bereits alles erreicht, war stets als erste da, macht aus der „0“ erstmalig eine richtige Zahl, hat die Zweistelligkeit pioniert und geht stets voran. Römer haben in ihrer Zahlensprache lieber mehrmals die „1“ statt einer „2“ oder „3“ genommen. Sie ist und bleibt einfach die beste Ziffer, wo gibt. Punkt. Hm, welches wohl das beste Satzzeichen ist…?
Pingback: Best of LwDn ’19: August