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Review des neuen Albums

Thees Uhlmann – #2


Thees Uhlmann - #2 review_Thees_2
Titel: #2Thees Uhlmann - #2 ir?t=lannetwebloto-21&l=as2&o=3&a=B00DWOUZJM
Artist: Thees Uhlmann
Release: 30.08.2013
Genre: Deutschrock-Pop
Label: Grand Hotel Van Cleef (Indigo)
Urteil: Thees Uhlmann - #2 rating_stars_30
Kurzum: Viel Gleiches, wenig Hervorstechendes.

Es gibt ja noch immer Menschen, die nicht wissen, dass Thees Uhlmann der Frontmann von Tomte ist. So sehr hat sein Debütalbum 2011 eingeschlagen. Jetzt steht mit #2 Album #2 in den Startlöchern. Aufgenommen wurde die Platte übrigens im Studio The Ship in Los Angeles, wo auch bereits Elliot Smith Songs aufgenommen hat. Wir starten direkt in die Trackliste:

Es fängt an mit einem lockeren Gitarrenriff. Schnell schlägt einem der aus dem ersten Soloalbum gewohnte Thees-Gesang entgegen. Kein Knaller-Introsong aber ein solider Auftakt mit Mitsummcharakter. Kleiner Wärmuthstropfen: vor allem am Ende von Zugvögel klingen die Piano-Takte und „Oh-ho-hoh“s sehr arg nach „Nur in meinem Kopf“ von Andreas Bourani… Die Bomben meiner Stadt spaltet mich noch etwas. Die Zeile „Die Bomben meiner Stadt machen BOOM-BOOM-BOOM“ klingt beinahe kindisch. Live könnte das sicher gut funktionieren, so wirkt es lyrisch etwas plastikhaft im Vergleich zu den weiteren Texten.

„Es ist immer genau dasselbe, da kannst du gar nichts tun“

Dieses Zitat aus dem Song ist ein kleiner Fingerzeig auf die Platte. Vieles klingt dann doch recht ähnlich, gerne hätte ich ein paar Facetten in der Stimme/Geschwindigkeit von Uhlmann gehört. Aber weiter: mit Im Sommer nach dem Krieg wird es immerhin etwas ruhiger. Angenehmes Piano-Intro, schöne Melodien. Der erste starke Track der Platte ist kurioser Weise eher zahm besaitet. Es brennt verläuft ähnlich. Langsam-geruhsamer Auftakt, gefälliger aber nicht kickender Refrain – wenigstens ein kleines E-Gutarrensolo gibt dem Track etwas Charakter.

Thees Uhlmann - #2 theesuhlmann

Dann folgt die erste Single. Zunächst hatte ich mich gewundert, dass mit Am 07. März ein Konzeptsong zur Erstauskopplung erkoren wurde. Mittlerweile ist klar, dass „Oh-Oh-Ho“ hier bislang noch am einladendsten zum Mitsingen ist. Der erste Track mit stimmigem Songaufbau. Der Fluss und das Meer ist wieder etwas gediegener. Minimalistische Klaviaturanschläge zu ungewohnt niediger Silbenfrequenz aus Uhlmanns Mund. Dennoch strahlt hier vor allem der gute Text. Ansonsten erhalten wir erneut „Oh-ho-hos“ geboten, nur eben etas langsamer…

Dann ein anderer Sound: Eine scheinbare E-Orgel schafft es, Interesse zu schüren. Der Auftakt zu Weiße Knöchel ist definitiv strukturell der stärkste der Platte. Einer der richtig guten Songs, nicht zuletzt aufgrund der Mundharmonika, die hier endlich den erwarteten Einsatz erhält. Nach einem eher unauffälligen Trommlermann (, der aber dennoch im Ohr bleibt) wird es äußerst ruhig. Zerschmettert in Stücke (Im Frieden der Nacht) kann man in Uhlmannschen Wortschatz wohl als Ballade bezeichnen. Vor allem die Strophen sind beinahe bedruckend melancholisch gehalten. Und Thees wäre gerne ein Schaf in deiner Herde. Ein Song zum Herunterkommen, aber eher nichts für mich.

Mit Kaffee & Wein bleibt es ruhig. Atmosphärische Klänge und eine Akkustikgitarre schaffen Lagerfeueratmosphäre in einer Tropfsteinhöhle. Und kurz bevor wir eingeschlafen sind, kommt mit Ich gebe auf mein Licht auch schon der Abschlusstrack. Der bietet wieder etwas Tempo und ein schönes Drum-Gitarren-Zwischenspiel. Und dann war es das auch schon…

Urteil: Thees Uhlmann - #2 rating_stars_30

Und ja, ich gebe zu, dass mir viele der Songs der ersten Platte von Thees auch erst mit der Zeit gefallen haben. Aber #2 bietet zu wenige Songs, die gut sind, ohne sich dreiminütig selbst zu wiederholen. Zwischenzeitliche Soundveränderungen sind zwar versucht, können mich aber nicht wirklich einfangen. Dazu ist vor allem
in der ersten Albumhälfte die „Oh-ho-ho“-Dichte zu hoch geraten.

Die Ansätze sind wie immer super, die Texte ausgefeilt und lebensnah. Aber der rechte letzte Schritt zur rundum gelungenen Platte fehlt. Dennoch bleiben viele der zunächst unscheinbaren Melodie dann doch einige Tage im Kopf stecken. Und das ist ja nicht das schlechteste Zeichen…

Tracklist:

1 Zugvögel 3:40
2 Die Bomben meiner Stadt 3:01
3 Im Sommer nach dem Krieg 3:42
4 Es brennt 4:32
5 Am 07. März 3:13
6 Der Fluss und das Meer 4:19
7 Weiße Knöchel 4:14
8 Trommlermann 3:34
9 Zerschmettert in Stücke (Im Frieden der Nacht) 5:57
10 Kaffee & Wein 3:39
11 Ich gebe auf mein Licht 5:06
Gesamtlaufzeit: 45:03

 

Beitrag von: Maik Montag, 26. August 2013, 13:05 Uhr

7 Kommentare

  1. Moody says

    toll, vorfreude versaut :(

  2. Maik says

    Geschmackssache! Vielleicht habe ich dir auch einfach nur die Erwartungen herunter geschraubt, so dass du es dann noch toller findest, wenn du es gehört hast!

  3. Matthias says

    Schwaches Album. Textlich kein Vergleich zu seinen früheren Werken und musikalisch völlig belanglos. Musste ich zwingen, tatsächlich bis zum letzten Song durchzuhalten. Schade.

  4. Hamburgerjung says

    Alles Quatsch. Die Platte ist mindestens genau so stark wie seine erste Solo Platte. Die Texte sind einfach nur einsame Spitze und suchen seines gleichen! Mit #2 ist Uhlmann nicht nur inhaltlich herangereift.

  5. Maik says

    @Hamburgerjung: jedem seine Meinung. Ich bleibe bei meiner, klarer Rückschritt.

  6. Sandra says

    Ich finde beide Alben Klasse…!
    Ich glaube, man muss das lyrische in seinen Texten verstehen.
    Ich bin erst 14 und verstehe es trotzdem.
    Ich habe durch ihn angefangen Gitarre zu spielen. Und ich spiele seine Songs…!:D
    Außerdem schreibe ich auch Songs und weiß selber wie schwer es ist und das man es nie allen Recht machen kann.

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