Fortan werden Kunden der Deutschen Telekom immer und überall von einem tanzenden und schelmisch drein grinsenden Justin Bieber verfolgt, das Kunststückchen vorführt und fragt, ob man sein Freund sein möchte?! Keine Bange, bei diesem erschreckend gut umgesetzte Stalker-Spot handelt es sich nicht um eine Horror-Fantasie so mancher, sondern um den neuen Spot von StreamOn, der den Traum viele junger Mädchen (und Frauen und Männer…?) darstellt.
„Magenta verbindet Euch endlos mit Eurer Musik: mit StreamOn kann man jetzt mobil Musik und Videos streamen – ohne Datenvolumen zu verbrauchen.“
(Kein Video zu sehen? Dann ist vermutlich der Adblocker schuld…)
Ich als Non-Belieber finde die Vorstellung natürlich nicht soo traumhaft, aber zum einen finde ich die dargestellte visuelle Analogie sehr treffend und musikalisch gesehen ist das natürlich letztlich Geschmackssache. Wichtig ist, dass eben gekonnt rüber kommt, dass man über das „StreamOn“-Angebot der Telekom bei einer Reihe Anbietern mobile Musik streamen kann, ohne, dass das Datenvolumenpaket schrumpft. Weitere Informationen zum StreamOn-Angebot gibt es auf der Website der Deutschen Telekom zu sehen.
Beinahe ähnlich subjektiv und detailgetrieben geht es mittlerweile in der Diskussion um die Netzneutralität zu. Das hat man bereits beim Beitrag hier vor rund einem halben Jahr gemerkt, indem ich euch das neue StreamOn-Angebot der Deutschen Telekom vorgestellt hatte. Nun kam die erneute Anfrage zu einer Kampagne und ich hatte kurz gezögert, ob ich es annehmen möchte. Das Ergebnis könnt ihr euch denken, allerdings möchte ich den neuen Weihnachtsspot dabei so positiv nutzen, wie ich dessen Gestaltung empfinde. Denn erfreulicherweise hat es das Thema Netzneutralität ja überhaupt wieder in die öffentliche Diskussion geschafft (s. z.B. den Beitrag bei den bei den Blogrebellen), drohte es doch wenig beachtet im Untergrund hin und hergeschoben und bedrohlich missachtet zu werden.
Ich muss gestehen nicht paragraphentief im Thema zu stecken, aber meine Meinung ist folgende. Beim StreamOn-Angebot ist das vermeintliche Zwei-Klassen-Internet auf Anbieterseite darüber gelöst, dass wirklich JEDER Anbieter mitmachen kann (solange gewisse Vorgaben erfüllt sind). So kommen monatlich neue Video- und Musikstreaming-Anbieter hinzu, die fortan datenkostenfrei genutzt werden können. Hier muss natürlich dran gearbeitet werden, dass möglichst das ganze Netz inhaltlich abgedeckt wird. Was halt NIEMALS passieren darf ist, dass andere Inhalte darunter leiden und schlechter oder gar nicht erreichbar sind. Zweite Problematik: die Nutzerseite. Hier droht natürlich, dass nur Premium-Nutzer gewisser Anbieter gewisse Vorzüge genießen können und das Netz zerstückelt verkauft wird. Ich erhoffe mir aber eher, dass mehr Großanbieter diese Idee schlicht umsetzen, wie es soweit ich weiß bereits andere machen/planen. Wird das Angebot dann noch kleineren Paketen verfügbar gemacht, wäre das ein richtiger Schritt in ein freieres Internet und quasi eine wirkliche Datenflatrate. Denn mittelfristig müssen wir genau dorthin: unendliches Datenvolumen für alle. Meinetwegen nur für die, die es wirklich brauchen und zehn Euro mehr im Monat zu zahlen bereit sind. Und ja, auch dann hätte man Klassen, aber dass man mehr für mehr zahlt, ist nicht gerade ungerecht und neu. Sonst würde jeder mit einem Sportwagen herum fahren. Das wäre zwar super, aber bleibt vermutlich genauso ein Traum, wie der stets zur Seite stehende Justin.
Mit freundlicher Unterstützung von der Deutschen Telekom.
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