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So war es auf dem Hurricane Festival 2018

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Über 40.000 Schritte und 15 Musik-Acts in zwei Tagen – das war unser Besuch beim Hurricane Festival am letzten Wochenende. Dabei hatte ich das Glück, eine Akkreditierung für den Fotograben zu bekommen, was ich zumindest bei einer Hand voll Acts auch nutzen konnte, so dass denke ich das ein oder andere sehenswerte Foto bei rum gekommen ist. Hier also meine Highlights in Bild- und Wortform für euch.

Festival-Freitag

Am Freitag haben wir die Anreise etwas verpeilt. Wobei, nicht nur wir, auch die Orga vor Ort war etwas hilflos. So sind wir von Berlin nach Bremen angereist, mit der Klüngelbahn nach Scheeßel, um eigentlich mit Adam Angst in das Festival zu starten. Doch irgendwie haben wir nicht die Stelle gefunden, wo wir unsere Presse-Bändchen bekommen sollten. Anderthalb Stunden sind wir von A nach B über C und D getingelt, mal falsch verwiesen, mal selbst vercheckt – bis wir es endlich hatten. Bändchen und Bierdurst.

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Gestartet sind wir dann unfreiwillig mit den Donots, wo wir genau richtig zum Highlight „We’re Not Gonna Take It“ gekommen sind, zu dem niemand geringeres als Elton Kuhglocke gespielt hat. Der ist uns übrigens tags drauf noch so auf dem Gelände entgegen gekommen – nicht unser einziger Promi-Treff, aber dazu später mehr.

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Nach dem eher „netten“ Auftritt von DMA’s ging es zu meinem eigentlich Grund, das Festival zu besuchen: The Offspring! Meine erste richtige Lieblingsband (lang ist es her) und tatsächlich eine, die noch auf meiner „muss ich unbedingt mal live sehen!“-Liste stand. Der Gig war gut, auch wenn ich mir ein Solo-Konzert in einer kleineren Location lieber gewünscht hätte. Dazu war 19:30 Uhr überraschend früh und eine Stunde viel zu kurz. Aber hey – ich habe Dexter und Noodles gesehen!!!

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Beim Auftritt von London Grammar kam es zu einer skurrile Situation gegen Ende. Jemand aus dem Publikum fragte mich, ob ich nicht ein Foto von ihm machen könne. Klar doch, dachte ich, und schieße eines nach seinen Vorgaben, wonach lediglich seine St. Pauli-Mütze unten am Bildrand zu sehen sein soll. „Oh ne, lieber doch mit Augen…“ erwidert er nach Anblick des Bildes und ich schieße noch welche. Er bedankt sich sehr freundlich und geht. Nach ein paar Minuten meint mein Lieblingsmädchen „Der war doch von Kettcar..?!“. Über die Google-Bildersuche konnten wir die Theorie nicht gänzlich verifizieren, aber Stimme, nordischer Dialekt, Statur, Mütze – das könnte passen. Und so rede ich mir einfach ein, dass mich ein Promi nach einem Foto gefragt hat.

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Mein musikalisches wie fotografisches Highlight des Wochenendes war zweifelsohne Billy Talent. Und das, obwohl wir aufgrund schmerzender Füße, auf Halbmast hängender Augenlider und einem wenig flexiblen Regionalbahn-Fahrplan nach etwa einer halben Stunde gehen mussten. Aber die Jungs hatte ich viel zu lange nicht mehr live gesehen und muss auch das unbedingt nochmal in Form eines Einzelkonzertes nachholen. Die haben dem Nieselregen ordentlich getrotzt. Entsprechend der Action auf der Bühne sind es dann doch ein paar mehr Fotos geworden:

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Festival-Samstag

Auch am Samstag sollte es mit der Anreise nicht so ganz klappen. Knapp hatten wir (aufgrund spontaner Pulli- und Jacken-Nachkäufe gegen die unnormale Juni-Kälte) unsere angepeilte Regionalbahn verpasst, so dass es erst eine Stunde (und einen The Hunna-Auftritt weniger…) zum Festivalgelände ging. Dort sahen wir als erstes Parcels, die smoothen Funk-Pop-Rock spielen, der seine richtig genialen Momente hat, aber insgesamt doch zu redundant und langatmig ist.

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Nach ein bisschen Festival-Futter (meine persönliche Rangliste der gegessenen Dinge: Chicken Nuggets, Wildschwein-Burger (beides sehr lecker), Gyros-Box (überteuert!), Pizza (lasch…)) und ein bisschen Geschichte-Schreiben mit Madsen (die alten Sachen sind soo viel besser…!) ging es zu einem weiteren Highlight, von dem ich das vorher gar nicht gedacht hätte: The Kooks.

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Die Jungs haben tatsächlich eine sehr feine Auswahl für ihren Auftritt zusammen gepackt mit vielen der richtig schönen alten Songs. Die Stimmung war super, das Wetter wenigstens größtenteils trocken (wenn auch viel zu kalt!). Kleine Randnotiz: Ich habe den Kabelträger ein bisschen bemitleidet aber auch gefeiert. Über den gesamten Gig hinweg lag er da am unteren Bühnenrand, den Blick vom Act selbst abgewendet, hin und wieder auf den fahrenden Kameramann gerichtet und mit lockerer Geste ein bisschen Kabel aufgerollt. Hin und wieder auch der obligatorische Gähner – Festival? Langweilig. Herrlich!

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Ein weiteres musikalisches wie fotografisches Highlight war Dendemann. Nicht nur, dass der Mann mit der reibeisernen Stimme sein erstes Konzert seit viel zu langer Zeit („Ich wär‘ dann ma‘ back“) und vor allem ein paar vielversprechende neue Songs zum Besten gegeben hat, es war auch sein allererstes vor mir. Dazu gab es auch hier ein paar schöne Momente im Fotograben, zum Beispiel, als er sich am Kopf kratzte und mir dabei tief in die Augen schaute (durch die Kameralinse…):

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Dende wurde übrigens während seines Gigs mit Bechern beworfen. Nicht etwa, weil er das Rappen verlernt hat, sondern weil er (als einziger von mir gesehener Act) auf die gute Gute-Sache „Viva Con Agua“ hingewiesen hatte, aber es (als einziger von mir gesehener Act) gerade hier keine der obligatorischen Sammelmülltonnen mit Fähnchen vor Ort gab. Also haben spontan alle ihre Becher an Dende gespendet. Ob es jetzt gut oder schlecht war, dass ich zu der Zeit bereits nicht mehr im Fotograben war, sei dahingestellt.

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Danach konnten wir noch die zweite Hälfte des Bonaparte-Auftrittes sehen, die mal wieder die gewohnte Show abzogen, die immer wieder empfehlenswert ist, auch wenn die Beleuchtung auf der roten Stage leider richtig schlecht (quasi nicht vorhanden) war.

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Nach ein bisschen „Beginner“ aus der Ferne ging es noch zu The Prodigy. Dort durfte ich leider keine Fotos machen, da ich irgendeine Vereinbarung verpasst hatte, die man wohl vorab hat unterzeichnen müssen. Aber wurscht – so konnte ich mich auf die Musik konzentrieren, denn auch diesen Act hatte ich zuvor noch nie live gesehen und mich sehr drauf gefreut. Das war auch auf jeden Fall der vollste und abgehendste Moment der von mir erlebten Festivaltage. Denn im Vergleich zum Vorjahr war es gefühlt deutlich leerer und somit angenehmer auf dem Festivalgelände. Das mag am überraschend kalten Wetter gelegen haben, oder daran, dass man mehr auf Tagestickets gesetzt hat. Sei es drum, nach einer halben Stunde The Prodigy ging es wieder zur Bahn gen Bremen.

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Den Sonntag haben wir uns aus Gründen von Reisezeit, Line-up und Ü30-Altersschmerzen geschenkt und sind direkt wieder nach Berlin gefahren. Ein schönes Festival war es mit einigen tollen Acts und für mich vor allem die Erkenntnis, dass man auch prima aus Bremen heraus zum Festival und zurück kommt. Und für das nächste Jahr wissen wir jetzt auch, wo wir genau hin müssen und wie lange man zu Fuß zum Bahnhof braucht. Von daher: Hurricane 2019 kann kommen! Tatsächlich kann man ja bereits Tickets dafür kaufen

Abschließend noch ein paar offizielle Video-Eindrücke zu den drei Festival-Tagen:

Der Freitag | #hurricane18
Der Samstag | #hurricane18
Der Sonntag | #hurricane18
Beitrag von: Maik Dienstag, 26. Juni 2018, 10:46 Uhr

10 Kommentare

  1. Sven says

    Soweit zum Thema, dass man auch mit der Bahn ab Bremen das Festival genießen kann: Adam Angst war für mich eines von zwei Highlights in Scheeßel…
    Das zweite hast du alter Mann (ich bin übrigens 44) am Sonntag verpasst, und zwar Meute. Kann ich nur empfehlen.
    Und vom Zeltplatz aus ist es wirklich kein Problem, die Bands auch wirklich zu sehen. Der Rest ist unnötiger Stress, denn die Organisation dort im Outfield war großartig.
    Insgesamt waren weder Wetter noch Alter ein Grund, das Festival abzukürzen und nicht von Donnerstag bis Montag früh durchzuziehen. Just my 2 cents…

    • Maik says

      Dass wir Adam Angst verpasst haben, lag weniger an der Bahn (sind pünktlich da gewesen), sondern an der Verpeiltheit in Sachen Akkreditierung. Das dürfte uns nächstes Jahr so nicht passieren. :)
      Und den Sonntag haben wir auch schlicht aus Zeitgründen eh nicht komplett mitnehmen können, da Montag wieder Arbeit anstand…

  2. Peter says

    Klasse Artikel… da haste etwas Neid geschürt… dafür hab ich The Offspring bereits 2000, 2004 und 2012 gesehen. So!

    Nächstes Mal, beim großen „Billy Talent & The Offspring feat. Dendemann“-Event, gehen wir einfach zusammen hin. Deal?

  3. Pingback: Dendemann – Keine Parolen / Wo ich wech bin

  4. Pingback: Best of LangweileDich.net 2018: Juni

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