Zensur ist ja an sich nicht zu 100% verkehrt. Wenn zum Beispiel Minderjährige vor schockierenden Inhalten oder die Privatsphäre von Personen geschützt werden müssen – da macht ein bisschen Verpixelung oder ein schwarzer Balken schon einmal Sinn und es ist besser, es ein Mal zu viel als zu wenig zu machen. Aber man kann es eben auch sehr übertreiben, zumindest aus moderner Sicht. Aber wie so vieles auf der Welt ist auch das Empfinden anstößiger Inhalte eine relative Sache. Die „Pensacola Christian College“ in Florida hat bei einem Buch über klassische Kunst etwas öfter zum Schwarzstift gegriffen und vielen Figuren schwarze Unterhosen verpasst. imgur-User scopecreepstudio hat einige Bilder hochgeladen, die uns zeigen, wie weit die Zensur geht, und wie wenig Kunst dann wirklich noch überbleibt.
„Fine art books censored for ’nudity‘ in a fundamentalist Baptist college library. Yes that is the Mona Lisa.“
Das macht es schon etwas schwer, Kunst wirklich als solche wahrzunehmen und drängt schon in Richtung dieser Restauration eines Jesus-Gemäldes vor ein paar Jahren. Natürlich sind da streng genommen Geschlechtsteile und aufreizende Partien des menschlichen Körpers zu sehen, aber bei einigen Motiven, wie der Mona Lisa zum Beispiel, ist es schon sehr hart, das minimal vorhandene Dekolleté auch noch zu schwärzen.
Aber auch wenn die Schritte hier drastisch erscheinen, Kunst als Raum für Akt ist wirklich ein schwer einzuordnender Graubereich. Einige Male hatte ich hier im Blog auch Fotografen vorgestellt, die den einen oder anderen weiblichen Nippel abgelichtet haben. Akt-Fotografie der krasseren Sorte versuche ich hier ja größtenteils aus dem Blog zu lassen, Jugendschutz und so, aber ab wann „ist das Kunst“ und ab wann „sollte das weg (aus dem öffentlichen Raum“? Schwere Sache, wo natürlich gerne mal Google Alarm schlägt, um daraufhin entweder direkt beim ersten Einwand wieder einzulenken, oder eben nicht. Das wirkt dann aber alles recht willkürlich und uneinheitlich.
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