In einer verlassenen Lagerhalle im amerikanischen Hillsdale spielt Derek Brown Saxophon. Nicht mehr, nicht weniger. Aber durch das viele Weniger im Raum wird der Sound mehr. Ein bisschen Hall, ein bisschen Echo und fertig ist die musikalische Laube für die Ohren, die sich hinein setzen und den Klang genießen. Schön!
„Derek Brown plays a P.Mauriat System 76 tenor, JodyJazz DV Tenor 8* mouthpiece, and Legere Signature Series reeds (3s).“
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Dass erinnert mich an ein Video, was ich vor ca. 25 Jahren aufgenommen habe. Ich bin mit meinem Freund, dem Saxofonisten Jesus Canneloni, zu einem ehemaligen Ausbesserungswerk der Bahn spaziert. Jesus, den man von der Schröder Roadshow, seinen musikalischen Experimenten mit Professor Lüppertz und seinen Engagements für diverse Jazzplatten kennt, war von der riesigen, leerstehenden Halle begeistert, da sie wie ein Amphitheater halbkreisförmig angeordnet war und sehr viele Schienen und andere Metallteile hatte, die die Saxofon-Töne wunderbar reflektierten. Während ich einfach ein mit meiner VHS Kamera ein bisschen die Atmosphäre der Halle filmte, spielteJesus sein Sax und seine Flöte, improvisierte Gesang und trommelte auf Fundstücken. Vor 6 Jahren ist Jesus von einem Spaziergang an seiner geliebten Rur nicht mehr zurückgekehrt und ich haben das Material als Homage an ihn noch mal remixt. Mein (schlechtes) Kameramikrofon hat damals auch den ganzen Ton aufgezeichnet und ich habe daraus ein Stück gemacht, bei dem alle Instrumente von Jesus scheinbar parallel gespielt werden. Und er dann auch zu seiner Musik singt.
Die Qualität von Bild und Ton ist kein Vergleich zu dem, was man heute machen kann. Aber es ist ein schönes Erinnerungsstück. RIP
https://player.vimeo.com/video/8842369
Eine schönes Geschichte, schade, dass dich dein Freund so früh verlassen musste.