1955 hat Heinz Huber in Pforzheim eine schlichte und schicke Uhr entworfen. Über 60 Jahre später tritt sein Enkel in die Uhrenmacher-Fußstapfen und hat die Uhrenmarke im Vintage-Stil und moderner Anpassung wieder aufleben lassen. „Circula“ heißen die edel aussehenden aber erschwinglichen Design-Uhren mit Schweizer Uhrwerk und ich durfte sie testen.
Circula Geschichte
Letztes Jahr hat Cornelius Huber das Internet befragt und nicht nur viel Zustimmung, sondern auch viel Geld für die Produktion einer ersten Wiederauflage erhalten. Über Kickstarter wurden rund 25.000 Euro gesammelt, um die Uhrenmarke wieder aufleben zu lassen. Durch das positive Feedback war der Entschluss klar: Die Marke muss weiter leben!
Circula Modelle
Zur Auswahl stehen im Online Shop aktuell zehn Modelle, die sich vor allem in Färbung und Armband unterscheiden. Gold, Braun, Schwarz – alles bleibt im klassischen Rahmen und bietet doch Abwechslung. Dazu gibt es ein Leder-, Milanaiseband- oder Perlonband. In puncto Ziffernblatt stechen ein paar Exemplare dadurch heraus, dass sie alle Stundenzahlen präsentieren, während die übrigen nur die Quartale indizieren.
„Die Uhren verbinden das Vintage-Design der 50er mit dem Stil von heute und erlauben beides, einen eleganten und legeren Auftritt. Mit diesen Uhren möchten wir Dir täglich Freude bereiten, ohne Ablenkung zu erzeugen, damit Du bedeutende Momente voll genießen kannst. Der Tradition folgend steht Circula heute wieder für minimalistische Uhren in höchster Qualität: Vintage inspiriert und Swiss Made.“ (About-Seite)
Je nach Ausführung sind 199 oder 209 Euro für den Erwerb einer Armbanduhr von Circula fällig.
Ich habe mich nach sehr langer Überlegung (wie ihr euch bereits denken könnt) für die Modelle Schwarz/Schwarz und Grün/Gold entschieden. Vor allem letzteres Design gefällt mir aufgrund seiner klassischen Anmutung und ist zudem mal etwas komplett anderes, als das, was sonst bei mir am Arm prangt.
Ersteindruck und Design
Die Uhren kommen im anmutigen Leder-Kästchen daher, was einen guten Eindruck macht. Öffnet man diese, strahlt einen das gewölbte Ziffernblatt an. Die Wölbung ist schon beachtlich – nichts angedeutetes, das wirkt vor allem von der Seite höher als zuvor angenommen. Aber ich finde das nicht schlimm, da es auf dem Handgelenk besser wirkt, als eine sehr große aber ultra-flache Uhr.
Beim Milanaiseband habe ich eine Weile gebraucht, bis ich den Verstell-Mechanismus verstanden habe. Und auch wenn ich an sich lieber Lederarmbänder trage, haben sich mir zwei Vorteile ergeben. Zum einen ist das Milanaise etwas kleinstufiger in der Weite justierbar. Gut, da könnte man mit händisch gesetzten Zwischenlöchern beim Leder-Pendant nachhelfen. Zum Zweiten ist mir über die Hitzewelle aufgefallen, dass Lederarmbänder ganz (un)gerne mal ihren Farbstoff absondern, wenn es sehr schwitzig am Handgelenk wird. Das ist eher ungeil. Ob das bei diesem Modell mit echtem italienischen Nappaleder auch der Fall ist, kann ich nicht sagen, damit meine ich eine andere Uhr.
Der Sitz ist jedenfalls sehr angenehm (Leder wie Metall) und mir gefällt vor allem, dass das Ziffernblatt nicht so klein ist. Bei Unisex-Uhren ist das immer so eine Sache, wenn eine Kompromissgröße für das eine Geschlecht zu klein und für das andere zu groß ist. Letztlich aber natürlich eh totale Geschmackssache.
Genau wie die Detailverliebtheit. Ich finde es immer super, wenn Kleinigkeiten individuell angepasst sind. Allerdings ist es eben auch Geschmackssache, ob das Marken-Logo bzw. das initiale „C“ wirklich auf dem Ziffernblatt, der Uhren-Unterseite, dem Armband, der Krone UND dem Sekundenzeiger(!) sein muss. Hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen.
Qualität
Natürlich kann ich euch noch nichts über die Langlebigkeit der Uhren sagen. Aber in ihnen steckt jeweils ein originales Quarzwerk (Kaliber 503) des Schweizer Herstellers Ronda. Das 39 mm-Gehäuse besteht aus feinem 316L Edelstahl und das Gewölbe aus K1 Mineralglas, das sei „fast so kratzfest wie Saphirglas, zerspringt aber nicht so leicht“. Wer jetzt noch zweifelt, dem sei gesagt, dass es auf jedes Modell eine 2-jährige Garantie gibt.
Fazit
Mir gefallen die Uhren wirklich gut. Die erwähnten Kleinigkeiten sind auch nicht allzu tragisch (und erwähnte Geschmackssachen). Die Modelle liegen gut am Arm, besitzen eine sehr gute Wertigkeit und sind preislich durchaus im soliden Preissegment angeordnet. Dazu gefällt mir der weiche Designstil sehr. Und beim Lederarmband bin ich mal ausnahmsweise nicht genau zwischen zwei Arretier-Löchern, yay!
Und ganz nebenbei investiert man mit einem Kauf eben nicht in ein multinationales Großunternehmen, sondern einen wiederbelebten Familienbetrieb mit aktuell genau zwei Angestellten, die auf Qualität und zeitloses Design Wert legen.
„Das Ziel ist es jedem der eine Uhr trägt die Möglichkeit zu geben mit Freude auf sein Handgelenk zu schauen. Die Zeit von einer schönen, zuverlässigen Uhr ablesen zu können, die an Aufschwung und Wirtschaftswunder erinnert, anstatt an ungelesene E-Mails. Es geht darum jeden Moment zu genießen, ohne Ablenkung oder ständige Erreichbarkeit. Die Uhren sind ein stilvoller Begleiter für bedeutende Momente.“
Mehr zu den schicken Vintage-Uhren findet ihr auf der Website von Circula, das natürlich auch auf Instagram und Facebook zu finden ist.
Mit freundlicher Unterstützung von Circula Watches.
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