Hier eine kleine Geschichte, die eine Komilitonin von mir erzählt hat:
Letztens kam mein Mitbewohner einfach so nachts bei mir ins Zimmer. Hatte wohl ordentlich gefeiert. Ich wurde wach, und sah nur, wie jemand das Licht angemacht hatte, und bei mir im Zimmer stand. Etwas erschrocken stellte ich fest, dass es mein Mitbewohner H. war. „H, was ist los?“, fragte ich, ohne eine wirkliche Antwort zu erwarten. Es kam auch nur ein leises Rumgestammel aus seiner Richtung. „Das ist nicht Dein Zimmer, H!“. Darauf reagierte er gekonnt mit drei Seitwärtsschritten und dem mehr oder weniger gezieltem Fallen auf mein Schlafsofa.
Da dachte ich mir, dass ich doch eigentlich auch nur schlafen will, und ihn da einfach liegen lasse. Hab ihm noch ein Kopfkissen unter den Kopf gelegt, bemutternd, wie ich bin, und habe mich wieder hingelegt, war ja halb 4 oder so…
Nach einiger Zeit, etwa 6 Uhr muss es da gewesen sein, wurde ich schlagartig wieder wach. Ein Geräusch. Schnell die Nachttischlampe angemacht, und geguckt: Da stand H. nun, und ist immer wieder gegen die Wand gelaufen, die etwa zwei Meter von der Tür entfernt war. Er kannte sich hier halt nicht aus, war ja nicht sein Zimmer. Also nahm ich mich seiner an, geleitete ihn durch die Tür und brachte ihn, wie eine Seniorin über die Straße, in sein Zimmer. Auf dem Weg dahin sah ich nur, wie alles hell beleuchtet war, überall lagen Sachen von ihm. Socken, Schlüssel, etc. Er hatte ja nur sein T-Shirt und die Boxer-Shorts an.
Also, rein in sein Zimmer, Fenster auf, Rolladen runter. Schön Decke hoch, Betrunkenen H. ins Bett rein, Decke wieder runter und ein wenig genervt ins eigene Bett. Etwa um halb Neun ging meine Tür auf, und ein völlig munterer H., stand darin und meinte fröhlich gestimmt „GUTEN MORGEN!“. Ich war ein wenig schockiert, doch seine Erklärungen machten Sinn.
„Man, war das gut gestern. Ich hab gemerkt, von Rosé wird man zwar ordentlich betrunken, aber man hat absolut keinen Schädel!“ – „Oh, das freut mich für Dich…“ – „Und man weiß auch noch absolut alles von der letzten Nacht. Man, das ist wirklich klasse! Ich werd nun nur noch Rosé trinken, von Bier und anderem wird man so schnell betrunken und bekommt immer nen üblen Kater. Aber ich hab ja sogar geschafft, bei mir das Rollo runter zu machen!“
„H., Du weißt glaube ich gar nichts mehr, oder? Ich musste Dich noch ins Bett bringen, und habe selber das Rollo runter gemacht!! Du standst hier NACKT bei mir im Zimmer mitten in der Nacht!“ (Ein bisschen Dramatisierung konnte nicht schaden, er wußte ja eh nichts mehr). „Oh… hm, dann ist Rosé vielleicht doch nicht DIE Endlösung…“
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