Jedes Mal, wenn man sich selbst ob des ach so kalten Wetters echauffiert und die Heizung einen Deut höher dreht oder die teure Winterjacke etwas höher schließt, sollte man sich daran erinnern, dass Leute bei diesem widrigen Wetterverhältnissen auf der Straße wiederfinden. Nicht für den Gang zur Bahn, sondern den ganzen Tag. Neben allgemeiner Hilfe durch z.B. Spenden oder die tolle Kiezmarke sind vor allem nachts Unterschlüpfe wie U-Bahnhöfe eine teils lebensrettende Hilfe. Leider ist das in Berlin nicht mehr so leicht, denn die BVG hat seit letztem Jahr den Großteil ihrer U-Bahn-Höfe nachts verschlossen. Das Kunstkollektiv Rocco und seine Brüder hat gemeinsam mit Dies Irae eine Lösung parat: „Der Schlüssel zur Stadt“ wurde gemeinsam mit einigen hilfreichen Utensilien an Obdachlose verteilt, damit diese weiterhin Zutritt zu den schützenden Untergrundräumen haben können. Klasse Aktion!
„Since the early 1990’s at least 314 homeless people died from the heavy cold in Germany…“
Ich bin auf die weiteren Kapitel gespannt. Werden da lauter Schlösser ausgetauscht oder dient dieses Auftaktvideo dazu, die Diskussion wieder öffentlicher zu führen und gar weitere Totalöffnungen zu erwirken? Oder schlicht andere Lösungen. Vielleicht kann die BVG ja anderweitige Hilfeleistung erbringen, um Obdachlosen zu helfen und die nächtliche „Sicherheit“ für ihre Stationen zu gewähren?
Ihr wollt selbst helfen? Auf den Seiten von der Berliner Stadtmission oder der kältehilfe Berlin findet ihr Telefonnummern für Kältebusse und alle weiteren notwendigen Informationen (auch z.B. für Spenden oder ehrenamtliche Unterstützung). Natürlich gibt es in so ziemlich jeder Großstadt entsprechende Hilfsvereine, schaut doch z.B. mal bei BetterPlace.org nach, ob auch bei euch Hilfsbedarf und -Möglichkeit bestehen.
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