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Review zum kommenden Album

Maxïmo Park – Too Much Information


Maxïmo Park - Too Much Information review_maximo-park_too-much-information
Titel: Too Much InformationMaxïmo Park - Too Much Information ir?t=lannetwebloto-21&l=as2&o=3&a=B00GUY3P98
Artist: Maxïmo Park
Release: 31.01.2014
Genre: Alternative Rock-Pop
Label: Vertigo Berlin (Universal)
Urteil: Maxïmo Park - Too Much Information rating_stars_25
Kurzum: Gefühlter Rückfall mit starkem Solo-Einschlag.

2012 war das Album The National Health von Maxïmo Park noch in den Top 10 meiner Jahrescharts. Ich zitiere mich selbst:

„Für mich eine der großen Wiederauferstehungen. Nach dem zwar ganz aber eben nicht richtig guten Quicken The Heart und einem sehr sanfttönigen Soloausritt von Frontmann Paul Smith (2010 damit auf Platz 26) geht es wieder in die rockige Ausgangsrichtung der Band.“

Für viele Bandanhänger der ersten Stunden war es ein Schritt in die richtige Richtung – back to the roots könnte man neudeutsch dazu sagen. Und jetzt kommt mit Too Much Information das bereits fünfte Studioalbum der Band aus Newcastle. Und irgendwie möchte man seinen eigenen Kopf und den von Frontmann Paul Smith gegen die Tischplatte hämmern. Der dürfte definitiv etwas mit dem Ausgang der Platte zu tun haben, ist sie doch deutlich geprägt von seinem vorherigen Solo-Ausflug und ebenso deutlich ein Schritt zurück.

Im Einzelnen: die Platte startet mit elektronischen Klängen, die durchaus auf Großes hoffen lassen. Give, Get, Take ist dann aber nicht mehr als der nette Intro-Track von Nebenan. Nicht rockig, nicht lahm. Irgendwas dazwischen. Nach der ausgelassenen Achterbahnfahrt brauchen wir natürlich keine Pause. Die gibt es aber. Brain Cells könnte wohl 1:1 auch auf Smiths Soloplatte gewesen sein. Atmosphärisch und eingängig. Aber braucht eben Zeit, sich zu entwickeln. Und ist als Track 2 vielleicht etwas ungünstig platziert.

Kommen wir direkt zum zweiten Vorabtrack. Leve This Island ist ebenso eher von der ruhigen Sorte. Technisch gut gemacht, aber leider dann doch etwas arg glatt geworden. Mit Lydia, The Ink Will Never Dry folgt eine Art Country-Ballade, die nicht richtig aus den Puschen kommen möchte. Da hilft auch kein wohlklingender britischer Akzent.

Dann, endlich! My Bloody Mind ist genau das, was ich von der Platte erhofft hatte. Rockig, etwas dreckig hier und da und vor allem impulsiv. Dazu mit sehr gelungenem Tempo- und Lautstärkewechsel. Für mich der stärkste Track des Albums. Das folgende Is It True könnte vom Beginn her auch der aktuellen Arctic Monkeys-Platte stammen, was leider nicht mehr unbedingt ein Kompliment darstellt. Der Schwung ist nämlich schnell dahin. Atmosphäre durch dahin gehauchte Liedzeilen. Nett. Mehr leider nicht.

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Drinking Martinis versucht wieder etwas leichter daher zu kommen. „We used to drink the riverbed dry, you and I“ setzt die Maßstäbe schon einmal ganz oben an. Leider will aber auch hier nicht wirklich Spaß aufkommen. Anders das kurz(weilig)e I Recognize The Light. Klare Struktur, härtere Kanten – nur ein schmissiger Refrain fehlt noch. Ansonsten ebenso ein kleiner Hoffnungsträger.

Midnight On The Hill ist melodisch einwandfrei und wagt sich im Refrain dann doch noch erfreulicherweise etwas. Mit den Maßstäben dieses Albums gemessen ein guter Song – das muss etwas heißen. Dann noch ein kurzes Zwischenspiel. Her Name Was Audrey geht in eine ähnliche Richtung wie der vorletzte Track. Und nicht nur von der (kurzen) Länge des Tracks. Ebenso eine positive Erscheinung, vor allem mit dem kleinen Instrumentalsolo gegen Ende, wenn auch viel zu schnell vorbei.

„I don’t know where we’re going“ – passender könnte Smith die Musik seiner Band nicht beschreiben. Wohin soll es denn nun gehen? Der Abschluss-Track der normalen Albumversion ist ein Akustiksong, der nochmals zeigt, wie gefühlvoll man doch sein kann. Aber was ist Maxïmo Park denn mittlerweile, und wo wollen sie hin? In die tanzbare Rockrichtung scheinbar nicht mehr und das bedauere ich sehr.

Urteil:

Maxïmo Park - Too Much Information rating_stars_25

Die weiteren Tracks sind lediglich bei der Bonusversion enthalten. Daher kein Bestandteil hier. Was sehr schade ist, da die elf eigentlichen Albentracks mit 35 Minuten Spieldauer durchaus etwas Unterstützung hätten brauchen können… Letztlich bleibt ein fader Beigeschmack, wenn die letzten Töne der Platte verstrichen sind. Kein wirklicher Kracher dabei, drei rockige Tracks (was gerade acht Minuten ausmacht) und mir persönlich zu viel Seichtes. Bleibt zu hoffen, dass es einen Schritt zurück und dann zwei nach Vorne geht.

Ihr wollt euch selber einen Eindruck machen? Hier gibt es ein Prelistening für euch:

Tracklist:

1 Give, Get, Take 3:20
2 Brains Cells 3:08
3 Leave This Island 4:00
4 Lydia, The Ink Will Never Dry 3:02
5 My Bloody Mind 3:42
6 Is It True? 3:45
7 Drinking Martinis 3:31
8 I Recognise The Light 2:15
9 Midnight On The Hill 4:05
10 Her Name Was Audre 2:00
11 Where We’re Going 2:43
12 Out Of Harm’s Way [BONUS] 3:10
13 Middlesbrough Man [BONUS] 4:00
14 I’ll Be Here In The Morning [BONUS] 3:02
15 Lover, Lover, Lover [BONUS] 3:29
16 Northern Sky [BONUS] 3:43
17 Final Day [BONUS] 2:00
18 Fade Into You [BONUS] 4:34
Gesamtlaufzeit: 59:29 (35:31 o. Bonus)

 

Beitrag von: Maik Dienstag, 28. Januar 2014, 09:00 Uhr

3 Kommentare

  1. Chris says

    wow, dir ist schon bewusst, dass auch Quicken The Heart vor 5 jahren schon mit einem akustiktrack endete und sich auf Pauls soloalbum kein einziger elektronischer track, wie brain cells, befindet?

  2. Maik says

    @Chris: Ja, klar. Es sagt doch niemand was gegen Akustiktracks. Die Parallele zu Smiths Soloalbum soll einfach in der eher ruhigen und atmosphärischen Grundstimmung gezogen werden. Geht vielmehr darum, dass die komplette Platte keine Reißer besitzt, die können ja auch durchaus ruhigerer Natur sein (Books From Boxes) oder eben auch mal knallen (Our Velocity, Apply Some Pressure).

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