TITEL | James Bond 007 – Spectre | START | 05.11.2015 | |
GENRE | Action | REGIE | Sam Mendes | |
CAST | Daniel Craig, Christoph Waltz, Léa Seydoux, … | URTEIL | ||
KURZUM | Handlungslosigkeit statt geheime Übermacht |
Die Erwartungen waren hoch an den 24. Film der Bond-Reihe. Nachdem Teaser wie Trailer durchaus den richtigen Ton in der Stimmung und Aufmachung getroffen haben. Die große Untergrundverschwörung, die alles zusammen bringt, die die vorherigen Filme vereint und die Figur des James Bond sich selbst hinterfragen lässt. Das war meine Erwartung, die gestern Abend beim Schauen des Films leider nicht wirklich erfüllt worden sind. Im Spoilerarmen Review möchte ich euch erklären, wieso das so ist.
Zu wenig Handlung
Ja, es gibt eine Organisation, die sogar zu Beginn noch recht episch dargestellt wird – und schnell in Vergessenheit gerät, ja nahezu unerklärt herunter gebrochen wird auf einen Gegenspieler, der von Szene zu Szene ungefährlicher und langweiliger wirkt. Ja, Christoph Waltz spielt mal wieder „sich selbst“, aber in einer Manier, die leider nur die ersten Takte zu imponieren weiß. Danach ist es leider eine recht uninspirierte Vorstellung.
Auch der Fakt, dass Bond „seinen Weg“ gehen muss, untertaucht, entgegen der Obrigkeiten agiert – alles auf dem Papier da, aber nicht durchgezogen. Die vermeintlichen Bezüge zu den vorigen Filmen werden dem Zuschauer ins Gesicht gehauen – mehrmals. Aber eben nur in Form von einer Hand voll Namen und Gesichter. Ja, die haben alle was damit zu tun, haben wir ja verstanden – aber in wie fern?! Es fehlt die Komplexität, das Aufbereiten, das Verflechten der Handlungsstränge. Das schaut eher nach undurchdachter Behauptung aus. So ist es dann ein Film voller Randerscheinungen, der nicht in die Vollen geht. Der lieber die eine schicke Einstellung eine Weile länger ausspielt, den Gag-Moment plump inszeniert und dabei ganz nebenbei vergisst, dass es auch Handlung braucht.
Zu lang, zu teuer, zu zahm
Und die hätte in 2,5 Stunden Spielzeit problemlos gepasst. Aber nein, das einzige, das sich unglaublich schnell bewegt, ist ein Aston Martin, der scheinbar binnen Minuten ganze Kontinente durchqueren kann. Außerdem ist der Film zu teuer – angeblich 300 Mio. hat die Erstellung gekostet. Ansehen tut man es ihm nur geringfügig (die Eröffnungsszene ist „nett“, aber eigentlich unspektakulär, gerade, wenn man sie z.B. mit der Einlage bei Casino Royale vergleicht). Ganz davon abgesehen, dass am Ende einfach die Spannung fehlt. Es wirkt nie richtig gefährlich, Pseudo-Engpässe werden inszeniert, die beileibe keine sind und auch wenn die Bondsche Logik ja schon immer sprunghaft war, sind in Spectre einige Handlungssprünge drin, die dann doch einen Schritt zu weit drüber sind.
Versteht mich nicht falsch – der Film hat seine Momente. Wenn Bond eine Maus entdeckt, ist das vielleicht die größte schauspielerische Leistung Craigs im kompletten Film (in dem er eher flach rüber kommt), aber dass diese Szene überhaupt stattfindet, lässt an den Fähigkeiten des ikonischen Agenten zweifeln. Dazu ein handzahmer Titelsong, der vermutlich der langweiligste seit Jahrzehnten ist, sowie ein Intro, das sich ganz hinten in der Historie anstellen muss.
Urteil:
Schade, wirklich schade. Vom Stile Bonds und einiger schicken Locations her, hätte der Film durchaus mehr „Zahl“ verdient, aber mich stört einfach, dass da so verdammt viel Potenzial auf der Strecke liegen gelassen wurde. Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet, mag sein. Aber leider ist der Film nicht die alles zusammen bringende Krone auf der Craig’schen Neuauflage, sondern siedelt sich irgendwo zwischen dem verdammt schlechten Quantum und dem besseren Skyfall ein. Das Beste am Film ist noch die unglaubliche Schönheit der 51-jährigen Monica Bellucci – die italienische Iris Berben, hammer!
Zum Abschluss noch einmal der Trailer für die, die sich darüber ein Bild machen wollen. Ich bin gespannt auf weitere Meinungen zum Film!
Pingback: LangweileDich.net (@LangweileDich)
Pingback: Jim Gigbax (@gigbax)
Kann ich absolut bestätigen, hab den Film vor knapp 2 Wochen hier in England gesehen. Da wäre mehr drin gewesen…
Die Anfangsszene war visuell echt stark, aber ab da ging es eigentlich handlungs- und actionmäßig nur bergab. Bin eher gespannt drauf, wer der neue JB wird …
Ja, das dürfte tatsächlich spannender werden!
Pingback: Every James Bond Gadget Ever - Das Vermächtnis des Q | LangweileDich.net
Pingback: Meine Morgenroutine voller Bond-Momente - Trickshot-Clip & eure Chance auf 2x2 Kinokarten + Gillette Geschenksets | LangweileDich.net
Pingback: Eigentlich sollten Radiohead den Spectre-Titelsong machen - Hört in den alternativen Bond-Song rein | LangweileDich.net
Pingback: Meine Woche (14) - Geheimagent im Auftrag ihrer Poetry | LangweileDich.net