TITEL | Happy Death Day 2U | START | 14.02.2019 | |
GENRE | Slasher-Comedy | REGIE | Christopher Landon | |
CAST | Jessica Rothe, Israel Broussard, Phi Vu … | URTEIL | ||
KURZUM | Gut gedacht, aber nicht gut durchdacht. |
Nachdem mich der originelle „‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘ trifft auf ‚Scream'“-Ansatz bei „Happy Death Da“ enorm gereizt hatte und ich vom Film durchaus gut unterhalten wurde, kommt morgen die Fortsetzung „Happy Death Day 2U“ in unsere Kinos. Lohnt sich der valentinstag’sche Gang ins Lichtspielhaus oder sollte man lieber auf den digitalen Release warten? Ich habe den Film vorgestern in der Pressevorführung sehen können und gebe Antwort.
Fortsetzung notwendig?
So viel Spaß „Happy Death Day“ auch gemacht hatte, irgendwie fühlte sich der Film wie einer dieser „tolle Idee, einzigartiger Film“-Streifen an, der einfach keine Fortsetzung benötigt. Entweder ist diese eine bloße Kopie der Mechanik von Teil 1, oder aber, man versucht alles noch extremer und toller und krasser zu machen, was in beiden Fällen meist schief geht. Okay, Wiederholung ist an sich ein super Meta-Faktor für gerade diesen Film, der mit Wiederholungen nur so spielt, aber ihr wisst schon, was ich meine.
Aber nein, „Happy Death Day 2U“ kann durchaus mit mehr aufwarten. Es gibt überraschende neue Ebenen in der Erzählweise und sogar einen versuchten Erklärungsansatz für die Geschehnisse, was ich positiv gewagt finde. Aber wie das mit Wagnissen und versuchter Komplexität nun einmal so ist, birgt sie auch ihre Tücken. Denn erst, wenn sie wirklich durchdacht sind, können sie vollends überzeugen. Das ist hier leider nicht der Fall.
Ich will da aus Spoiler-Gründen gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber an vielen Ecken und Enden wurde nicht richtig zu Ende gedacht. Die Logik weist Lücken auf, die teils nicht einmal wirklich Handlungs-wichtig gewesen wären. Zum Beispiel hat ein Charakter zwei Entscheidungsmöglichkeiten, die zum einen wohl kaum in der Form möglich sein würden, zum anderen gar nicht unbedingt notwendig sind, wie sich sogar am Filmende nochmal prominent selbst bestätigt. Dass dann in einer Szene zum Beispiel von „unendlich vielen Möglichkeiten“ gesprochen wird, ein paar Szenen weiter aber „dann bleibt nur noch eine über!“ gesagt wird – nun ja.
Und so ist die Handlung in sich zwar auf komplexer gedreht, der erste Film hatte aber eine in sich kompaktere und vielschichtigere Story mit besseren Twists und Enthüllungen. Dazu hat „Happy Death Day 2U“ einen deutlich geringeren Horror-Anteil. Ja, es gibt spannend inszenierte Momente, aber die meisten Jump Scares sind recht offensichtlich und allgemein gibt es eine deutlich größere Betonung des Comedy-Bereiches. Dazu hat mich das mehr als prompte Ende geärgert, das wirkte beinahe, als hätte man kein Geld mehr gehabt, um einen vernünftigen Abschluss zu filmen (was vermutlich an einer das Budget sprengenden Superzeitlupen-Szene lag, die durchaus schick anzusehen war). Wobei ihr übrigens nicht direkt das Kino verlassen solltet, so viel sei gesagt…
Ach, und sollte übrigens irgendwer (wie ich) auf die total naive Idee kommen, der Charakter Dre Morgan würde von der gleichen Darstellerin gespielt werden, die auch Dinah Madani in „Marvel’s The Punisher“ gespielt hat – nope. Sarah Yarkin und Amber Rose Revah könnten zwar Geschwister sein, sind sie aber nicht.
Fazit
Auch wenn das durchaus ambitionierte Vorhaben, sich nicht nur zu wiederholen, nicht gänzlich gelungen ist, so muss man die Macher dann doch für den Versuch loben. Der Film war insgesamt sehr kurzweilig, hatte seine Schmunzler und auch (leider zu wenige) spannende Momente. Aber der erste Film war aufgrund seiner Frischheit dann doch besser. Um ehrlich zu sein haben mir zu Beginn des Films gar ein oder zwei „Durchläufe“ der Situation sowie ein paar wieder aufgenommene Momente gefehlt. Da wäre mehr Wiederholung vielleicht sogar besser gewesen. Gute Unterhaltung ist es aber allemal – ob das nun im Kino sein MUSS, sei jedem selbst überlassen. Ha, und so habe ich die eingangs gestellte Frage einfach mal nicht beantwortet, Sauerei!
Hier nochmal der Trailer:
Bilder: Universal Pictures.
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