TITEL | Deadpool 2 | START | 17.05.2018 | |
GENRE | Action-Comedy | REGIE | David Leitch | |
CAST | Ryan Reynolds, Josh Brolin, J.T. Miller, … | URTEIL | ||
KURZUM | Gute Unterhaltung, aber kommt nicht an den ersten ran. |
DP oder Pooli oder 💀💩L – wie auch immer ihr den vermutlich tollsten Superhelden aller Zeiten nennen mögt – er ist zurück! Und das bissiger und herzlicher und besser animiert als je zuvor. Nur fehlt ihm leider etwas die Frische, was bei einem zweiten Teil ganz klar ist. Das ist wie das „schwere zweite Album“ bei Musikern. Die hohen Erwartungen des Überraschungs-Mega-Erfolgs müssen irgendwie befriedigt werden. Das gelingt größtenteils ganz gut, einige Längen und „lazy writing“ hat die Story dann aber leider doch.
Ich will hier möglichst spoilerfrei unterwegs sein (wenn dann doch Konkretes kommt, werde ich es entsprechend vorab anmerken) – zur Pressevorführung wurde eh das Telefon abgenommen, so dass ich mir keine Notizen für z.B. knackige Zitate oder so machen konnte…
Der Humor
Das Wichtigste direkt: Ja, Deadpool ist noch immer Deadpool. Die bissigen Vergleiche, Kommentare und popkulturellen Referenzen sind größtenteils auf absolutem A-Game. Und auch die meta-Ebene wird nicht wenige Male betreten, sei es, was den eigenen Film oder Superhelden-Film-Klischees im Allgemeinen angeht. Hier erwartet den Zuschauer auch die ein oder andere große kleine Überraschung – mehr verrate ich jetzt mal nicht. Außer, dass es hier und da ein paar Wiederholungen gibt, passt hier alles.
Die Story
Der Auftakt zum Film ist gewaltig! Actionreich, mit krassem Tempo und angenehm frischer Erzählweise. Vielleicht wirkt dadurch auch der „normale“ weitere Story-Part hier und da ein bisschen langatmig (bis langweilig). Im Gegensatz dazu geschehen viele Entwicklungen einfach zu schnell. Charakter-Änderungen und -Verbindungen werden mit winzig kleinen Schritten vollbracht, das wirkt alles sehr kurz gedacht und plump inszeniert. Dazu ist die ganze Geschichte um Cable jetzt nicht soo reizvoll, da kann er noch so oft auf seinen fancy Roboterarm schauen.
Gefallen hat mir die im Trailer bereits angedeutete „X-Force“ und der Umgang mit dem neumodischen Superhelden-Liga-Klischee, dass einfach alles immer klappt. Hier sage ich nur: achtet auf den „Vanisher“! Vor allem „Domino“ als Figur hat verdammt viele Reize zu bieten, dieser Neuzugang gefällt mir sehr.
Die Gefühle
Wie wir alle wissen – und auch dieses Mal wieder betont wird – ist die Deadpool-Filmreihe ja für die ganze Familie. War Teil 1 noch für die Romantiker ist Teil 2 für die Familie gemacht. Das wird dann hintenraus aber doch etwas sehr dick aufgetragen wiederholt und wiederholt und wiederholt. Auch wenn es ironisch gemeint sein soll, wurde mir das zu schmalzig, da hat man die Balance nicht ganz treffen können.
Das Fazit
Insgesamt ist „Deadpool 2“ ein verdammt unterhaltsamer Film. Wer DP mag, wird den Film auch mögen. Aber die Frische von Teil 1 ist verlogen, jetzt ist er halt im harten Superhelden-Alltag angekommen. Die Erwartungen werden jetzt nicht enttäuscht, aber eben auch nicht übertroffen. Solide Leistung, könnte man meinen, die Lust auf mehr DP macht, aber eben auch Schwächen offenbart (in Sachen Character-CGI muss vielleicht auch nochmal nachgeschult werden…). Aber da auch „Deadpool 2“ teilweise selbstkritisch mit den Schwächen umgeht, kann man der kleinen Brandblasenbacke doch gar nicht böse sein!
Der Abspann
Bleibt auf jeden Fall ein bisschen und noch ein bisschen länger im Kinosessel sitzen – ganz bis zum Ende der Credits braucht ihr dieses Mal jedoch nicht zu warten.
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