Rotorua
Bereits vor der Reise stand Rotorua bei mir ganz hoch im Kurs. Kurzerhand haben wir die Fahrt dorthin früher als gedacht angetreten und ein paar Tage drangehangen. Dass wir den Umständen bedingt auf Seelöwen, Herr-der-Ringe-Naturwunder-Drehorte, Leuchttürme, Art Deco, Steinwasserrutschen oder auch den längsten Ortsnamen der Welt (Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu) verzichten mussten, konnten wir vor Ort wunderbar ausblenden, so viele Aktivitäten es im, auf und um den Lake Rotorua zu entdecken gibt.
Te Puia
Zunächst ging es ins „Te Puia“, dem Gelände des New Zealand Maori Arts and Crafts Institute. Dort gibt es den größten Geysir der Südhalbkugel zu sehen, den „Pōhutu Geyser“. Der bricht auch mehrmals am Tag aus, so auch direkt mal im Zuge unserer Tour geschehen:
Interessant war aber auch der Einblick in die Kunsthandwerke der Maori. Die exklusiv für Abstammende der Kultur eingerichtete Hochschule führt alte Traditionen wie Holz- und Web-Handwerk fort und lehrt sie jungen Leuten. Alleine von Oben bei den Schnitzereien einer großen Holztafel-Auftragsarbeit zuschauen zu können, war enorm interessant.
Und dann gab es da noch etwas Tolles zu sehen, wozu ich aber an späterer Stelle nochmal mehr sagen möchte…
Okere Falls
Das Schauspiel hier hat sich bei den Okere Falls nordöstlich des Sees zugetragen. Könnt ihr erkennen, was ich meine?
Hier nochmal etwas genauer:
Ja, genau: Ziplining!
Ziplining
Man kann einigen Orte Neuseelands mit der Zipline überqueren. Wir haben eine Tour über das noch relativ junge Unternehmen Rotorua Ziplines gebucht, die uns durch den Wald und über diverse Wasserfälle geführt hat. Dabei gab es atemberaubende Ausblicke zu sehen und einiges Interessantes über die Natur zu erfahren. Wir haben auch einen Baum pflanzen und ein traditionelles Maori-Getränk zu uns nehmen dürfen.
Ich leide ja bekanntlich über Höhenangst, das ging beim Ziplinen aber eigentlich recht problemlos, da man bereits im Harnisch sitzend auf der Plattform war, ehe es über das „Nichts“ ging. So musste man nicht diesen ganz großen Vertrauenssprung hinlegen. Als DEUTLICH schlimmer empfand ich da diesen Lauf über eine schmale Holzbrücke, bei dem man sich lediglich am eigenen Aufhangsystem „festhalten“ konnte. Wuaaah! Ne, da wollte ich einfach nur schnell drüber, was man mir sicherlich an diesem einen der wenigen Fotos sehen kann, die von mir während der Tour gemacht wurden:
Im Zorb-Ball den Hügel runterrollen
Einen sehr ereignisreichen Tag hatten wir im Westen des Sees, wo gleich drei Attraktionen ganz nah voneinander liegen. Zunächst sind wir zum ZORB-Gelände. Über die luftgepolsterten Bälle, mit denen man einen Hügel hinterrollt, hatte ich hier ja bereits mehr im Blog. Das Hamstergefühl war schon ziemlich unterhaltsam, auch wenn man viel Zeit und Geld ausgibt, um einige Sekunden Spaß zu haben. Dennoch sehr empfehlenswert!
Rotorua Skyline
Dann ging es für uns mit der Seilbahn hoch zur „Rotorua Skyline“. Der Ausblick alleine ist schon super, oben kann man aber auch allerlei Aktivitäten betreiben. Von Mountainbike- und Wanderwege über eine einen in die Luft katapultierende „Skyswing“ bis hin zur Sommerrodelbahn.
Mit dem „Luge“-System sind wir dann auch heruntergefahren, was viel Spaß gemacht hat. Doof fand ich dann jedoch, dass man erst mit einem wackeligen Skilift-System wieder hochgefahren werden musste – hier hat meine Höhenangst dann richtig eingesetzt! All das, um dann wieder mit der Seilbahn herunter zu fahren. Unnötig!
Mitai Maori Village
Danach ging es für uns in ein Maori-Dorf. Die Familie Mitai bietet seit Jahrzehnten authentische Einblicke in die alte Kultur der Maori. Neben erzählten Informationen, kunstvollen Aufführungen und einer Kriegesboots-Darbietung gab es dann auch ein stilecht im Boden(!) zubereitetes Mahl. Okay, die Beilagen kamen dann vermutlich doch aus der Küche nebenan, aber das war schon alles sehr interessant und lehrreich.
Ein bisschen schlecht habe ich mich zwischendrin dann aber doch gefühlt. Da kommt der weiße, europäische Tourist daher, um das Urvolk des Landes gegen Geld tanzen zu lassen. Dabei war ich einfach nur ernsthaft an der Kultur interessiert und die Anwesenden motiviert, ihre Kultur zu teilen und so vor allem auch bewahren zu können. Letztlich hat es sich vielmehr wie ein Miteinander angefühlt, wobei man den Eintritt als Kulturspende ansehen kann, um den Stand der Maori im Land zu festigen. Wobei die Familie das System schon knallhart aufgezogen und zwei Gruppen parallel durch das nicht günstige Programm geführt hat.
In der Ecke in Rotorua kann man übrigens auch noch Minigolf spielen oder ein 3D-Illusions-Museum besuchen, was wir aber aus Zeitgründen ausgelassen haben.
Die gigantischen Redwoods
Hatte ich weiter oben noch vom größten Kauri-Baum geschrieben, geht es im Whakarewarewa Forest noch weiter hinauf. Bis über 70 Meter ragen die Wipfel der Redwoods in den Himmel.
Das schaut von Unten betrachtet bereits gigantisch aus, wird aber noch imposanter, wenn man den Treewalk unternimmt. Auf unterschiedlichen Höhen wurde ein Hängebrückensystem aufgebaut, über das man einen ganz besonderen Waldspaziergang erleben kann. Kostet leider auch ordentlich, was schade ist, da sich der Weg auch nachts nochmal lohnen soll, wenn die Holzskulpturen beleuchtet sind, die zwischen den Bäumen angebracht worden sind.
Mega. So neidisch. Vielen Dank fürs Teilen und die tollen Fotos. Hatte schon befürchtet, ich hab den Beitrag irgendwann verpasst 😀
Freut mich, dass sich jemand den Brocken angeschaut hat! ;) Und ja, der Beitrag war so ein typisches „Mache ich dann mal in Ruhe demnächst“-Teil, wozu stets die Ruhe gefehlt hat… 🙈
Nice! Danke für den schönen Bericht! :)
Die Hamilton Gardens kann ich ebenfalls sehr empfehlen, wir haben dort Pause auf der Rückfahrt nach Norden gemacht und gar nicht erwartet, so ein weltklasse Schmuckstück an Park vorzufinden.
Ja, oder?! Wir haben zuerst den öffentlichen Rosengarten gesehen und dachten noch „Joa, ganz nett…“, ehe wir in die ganzen kleinen Enklaven geraten sind – soo schön!
Tolle Bilder und auch ein sehr schöner, erfrischender Beitrag. Danke fürs Teilen eurer Erlebnisse. Fotos sind es sicher tausende geworden, Schade, das die Natur nicht so mitgespielt hat. Jetzt freuen wir uns auf den Beitrag von der Südinsel. :D
Danke! Und ja, viel zu viele, wobei es mit richtiger Kamera vermutlich Unmengen mehr geworden wären. Dennoch war es in manchen Momenten nervig, sie nicht dabei gehabt zu haben. Hehe, da freue ich mich auch drauf und gelobe, dann schneller zu liefern! :)
Pingback: Lesenswerte Links – Kalenderwoche 27 in 2023 |
Großartiger Bericht über euren Aufenthalt downunder, wunderschöne Fotos! Da gerate ich sofort ins Schwärmen und die Erinnerungen klopfen noch mal an. Vielen Dank!
Danke sehr. Und das glaube ich – ich könnte auch direkt wieder „runter“! :)
Pingback: Kurzurlaub-Reisebereicht: 3 Tage Cuxhaven - Schöner Ort, schlechtes Wetter
Pingback: Der größte Waschsalon der Welt - ARTE-Dokumentation
Pingback: Die kuriosesten Ortsnamen der Welt - Von "Aa" bis "Zzyzx"