Es ist schon der Wahnsinn, was der Kinofilm „Bohemian Rhapsody“ mit Queen als Kulturgut gemacht hat. Die Musik und vor allem Frontmann Freddie Mercury als Popfigur haben einen astreinen Mainstream-Boost erhalten. Das freut mich zum einen, weil diese verdammt gute Band einfach mehr Aufmerksamkeit verdient hat und es schön ist, mehr Queen überall zu hören und sehen, aber wie das immer bei solchen Entwicklungen ist, gibt es auch die Kehrseite der Medaille. Bis vor einem Jahr oder so war man als Queen-Fan noch etwas „Besonderes“, hatte man doch diesen teils vergessen geglaubten Schatz der Musikgeschichte für sich und konnte sich ein bisschen darüber profilieren, dass man einer der wenigen unter 50 ist, der (Papa sei Dank!) mit dieser Musik aufgewachsen ist und sie toll findet. Das ist natürlich total übertrieben dargestellt, da Queen dennoch weltbekannt und keineswegs unter dem Radar fliegend war, aber jetzt ist die Band halt aber mal sowas von im Rampenlicht (selbst Hip Hop-Fans haben auf „Bohemian Rhapsody“ (den Song) reagiert), dass man niemanden mehr mit alten Songs so wirklich überraschen kann. Aber es gibt Schlimmeres.
Wie weit das jedenfalls mittlerweile geht, zeigt dieses Video mit dem Titel „Bohemian Flightsody“. Fred Fernández hat sich als „Fred Mercury“ verkleidet und in der Windturbine eine astreine Flug-Tanz-Choreo zu einigen mittlerweile ja recht gängigen Queen-Hits und -Momenten dargeboten. Kann man mal machen.
Ich bin übrigens etwas überrascht über den weltweiten Erfolg, gerade im Hinblick auf diverse Award-Verleihungen, den „Bohemian Rhapsody“ (jetzt wieder Film) eingestrichen hat. Klar, das war ein guter Film mit teils sehr guten Momenten, der gerade bei den hohen Anforderungen der Fans durchaus akzeptabel standgehalten hat und über den Soundtrack müssen wir naturgemäß eh nicht diskutieren, aber dass ein hollywoodfiziertes Biopic derart die Massen abholt, hätte ich nicht erwartet. Die Darstellungsleistung Rami Maleks als Freddie war natürlich sehr gut, aber den Film insgesamt hatte ich zwar als kurzweilig empfunden und hätte ihn auch jedem Queen-Fan ans Herz gelegt, aber eben nicht unbedingt darüber hinaus. Schon komisch, wie sich so etwas manchmal entwickelt (jetzt sind durch den Film ja irgendwie alle Queen-Fans, da passt das dann ja wieder…).
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