Eigentlich wäre dieser grandiose Schnipsel ideal für die WIN Compilation, aber zum einen ist er mit seinen rund dreieinhalb Monaten einfach zu „alt“ für unseren Frische-Code, zum anderen muss man sich das eigentlich komplett und ungekürzt geben. Denn was der gute Pizzabote hier abliefert, der aufgrund einer defekten Klingel darum gebeten wurde, bei Ankunft zu rufen, ist beim zweiten Durchgang aus der „Innenperspektive“ gleich nochmal eine Stufe genialer. Und auch wenn das Schreien an sich ein gewisses Montagsgefühl ist, bleibt es einfach zu positiv, um es dort zu verbauen. Also hier in kompletter Doppel-Länge: der schreiende Pizzabote.
„SHANNON!“
Das erinnert mich an meine Tage im Hotel Mama früher. Da haben wir häufig im Garten hinter dem Haus in der Laube Doppelkopf gespielt oder alles mögliche gemacht, außer Alkohol zu trinken, versteht sich. Jedenfalls haben wir des Öfteren Pizza bestellt und damit meine Eltern nicht immer vorne an der Haustür genervt werden, obwohl sie selbst gar nichts mitbestellt hatten, haben wir den Boten stets darum gebeten, hinten am Ende der Einfahrt ans Garagentor zu klopfen, damit wir das direkt mitbekommen. Das hat zum einen für den ein oder anderen gefühlten Herzinfakt gesorgt, wenn es in Momente kompletter Stille plötzlich metallern hineingeklopft hat, zum anderen haben wir den Lieferdienst auch in gewisser Weise konditioniert. Das war für uns super, da es irgendwann zu einer unausgesprochenen Routine wurde, für meine Eltern weniger. Denn nachdem ich ausgezogen war, haben sie irgendwann später dort auch mal bestellt und wurden angerufen, weshalb denn niemand komme? Da stand der Pizzabote hinten am Garagentor und klopfte und klopfte und klopfte, aber keiner hörte ihn. Hätte er da doch einfach mal geschrien…
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