Max Siedentopf hatte ich mal mit seinen heimlich nachts mit Pappe aufgetuneten Autos hier und zuletzt vor allem als Regisseur der Musikvideos von Two Door Cinema Club sowie vor allem Sigrid, wo er kurzerhand selbst den Popstar vertreten und ausnahmsweise vor die Kamera treten musste. Jetzt wird es wieder kunstvoller, denn in seiner Reihe „Passport Photos“ nimmt er sich der vermeintlich langweiligsten Fotoart überhaupt an – dem Passfoto. Durchbeamtet und seit Jahren ohne Lächeln oder andere Mimik. Einfach ein „Rest Face“, das zu Vergleichszwecken über-bürokratisiert worden ist. Also hat Siedentopf sich einfach mal gedacht, ein bisschen Chaos drumherum zu verbreiten. Das alles ist ihm übrigens eingefallen, da er selbst vor Kurzem seinen Pass erneuern musste. Da merkt man mal wieder, wie gut Langeweile doch die Kreativität anfachen kann!
„‚Passport Photos‘ looks at one of the most mundane and unexciting types of photography. Heavily restricted and regulated, the official passport photo requirements include that the subject needs to face the camera straight on, needs a clear background without shadow, no glare on glasses and most importantly; no smile. It seems almost impossible for any kind of self-expression. The series tries to challenge these official rules by testing all the things you could be doing while you are taking your official document photo.“
Beim nächsten Anblick irgendwelcher Passbilder muss ich mir jetzt immer fantasievoll ausmalen, was wohl außerhalb des zu sehenden Bildbereiches alles abgelaufen ist, großartig. Weitere Bilder dieser Reihe sowie anderer Projekte Siedentopfs gibt es auf seiner Website sowie auf seinem Instagram-Profil zu sehen. Und solltet ihr in Zukunft mal wieder Passfotos schießen lassen müssen, überrascht die fotografierende Person doch mal mit etwas Kurzeweile außerhalb des ordnungsgemäßen Bildausschnittes.
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