Aus Zeitgründen (und persönlicher Vertrotteltheit) kam ich die letzten Wochen irgendwie nicht dazu, einige interessante neue Platten (wie z.B. die neue We Are Scientist) genug zu hören, um mir eine Meinung dazu zu bilden. Aber auch so bleiben noch vier aktuelle Alben, in die ihr mal reinhören solltet. Und auch könnt dank Hörproben und Streaming-Links, die hier im Beitrag geboten werden!
Review: „DUNKEL“ (Die Ärzte)
Release: 24.09.2021 | Genre: Punk-Pop | Spotify
Schade, nach „NOISE“ (s. Musikvideo unten) hatte ich große Hoffnungen, dass „DUNKEL“ dann doch dunkler und vor allem härter als „HELL“, die erste Hälfte dieses losgelösten Doppel-Albums, werden würde. Okay, eigentlich hat „HELL“ ja auch wortspielig mit der englischen „Hölle“ angebandelt… Insgesamt hat mir das 2020er dann doch besser gefallen. Aber auch „DUNKEL“ hat vor allem viele textlich relevanten Songs, die diskriminierende Dummheit oder auch die verletzende Kraft von Worten thematisiert. Und vor allem bleiben dann doch erstaunlich viele Melodien im Kopf hängen, die man doch beim ersten Hören eigentlich gar nicht so recht mochte… Mein Highlight ist da doch tatsächlich das (etwas seltsam betitelte) „Our Bass Player Hates This Song“, das eine kraftvolle Demokratie-Hymne darstellt. Insgesamt fühlt es sich aber eher danach an, als seien einige Songs, die „noch über waren“ und es nicht auf „HELL“ geschafft hatten, hier gesammelt worden. Aber die haben noch immer viel zu bieten! Vor allem Abwechslungsreichtum, Messages, Ironie und auch musikalisch originelle Momente.
Review: „Sticky“ (Frank Carter & The Rattlesnakes)
Release: 15.10.2021 | Genre: Punk-Rock | Spotify
Schon komisch, eigentlich mag ich es, wenn Acts aggressiver in ihrem Sound werden. Hier geht mir aber tatsächlich im Vergleich zum Vorgänger „End of Suffering“ ein bisschen der Gesangspart ab. Die drängende Energie, die bereits beim Titeltrack entfacht wird, macht aber Laune und bewegt Beine. Ein neues „Crowbar“ ist aber dann leider doch nicht zu finden… Die rotzige Attitüde passt aber genau so gut wie die eingesetzten Features. Diese Energie muss ich einfach irgendwann mal live erleben!
Review: „Still Blooms“ (Church Girls)
Release: 08.10.2021 | Genre: Alternative Rock | Spotify
Das abstrakteste und am wenigsten zugängliche Album dieses Beitrags. Kantiger Rock, der chaotisch wirkt aber durchaus wohlstrukturiert ist. Kann man nicht in jeder Stimmung und Lebenslage hören, aber am Freitag zur lauthalsen Begrüßung des Wochenendes ist das genau richtig! Zum Songs wie „Basement“ auch zeigen, dass es abgeschliffener geht, ohne direkt zu poppig zu wirken.
Review: „So It Goes“ [EP] (Ponte Pilas)
Release: 22.10.2021 | Genre: Indie-Rock | Spotify
Den starken Opener „Clickbait“ hatte ich ja bereits hier verbloggt, aber auch die weiteren fünf Songs dieser EP machen Spaß! Eine gelungene Mischung aus guten alten Indie-Zeiten und modernen Arrangements erinnern mal an die Arctic Monkeys oder The Fratellis, mal an Jack White, wenn er gerade richtig Bock und Energie hat. Bitte bitte mehr davon!
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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