Am 31. Mai erscheint mit „Scham“ ein neues Album von Neufundland, was mich sehr freut, war „Wir werden niemals fertig sein“ (Partnerlink) 2017 so toll, dass es auf Rang 5 meiner besten Platten des Jahres gelandet war. Mit „Männlich Blass Hetero“ ist vor gerademal 171 Views das Musikvideo zur ersten Vorabsingle online gegangen, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Für mich könnte es noch weniger handzahm sein, aber der gewohnt charmante Sound ist zumindest stimmlich wieder am Start. Und so ein Album hat ja noch ein paar Tracks mehr…
„So refektiert die erste Singleauskopplung «Männlich, blass, hetero» die eigenen männlichen Privilegien und thematisiert Toxic Masculinity. «Viva la Korrosion» ist ein düsterer, ironischer Abgesang einer bigotten Gesellschaft, die an ihren Widersprüchen zu zerbrechen droht. Auch wenn ein Song wie «Hochwassertouristen» durchaus grundsätzliche Kritik an den Lebensgewohnheiten der sogenannten «Generation Y» übt oder «Eine Nagelbombe später» vom institutionalisiertem Rassismus und den Verbrechen des NSU erzählt, lassen die beiden Fabiane dabei den mahnenden Zeigefnger zum Glück in der Hosentasche. Es geht Neufundland nicht um Besserwisserei, sondern um die Wiederentdeckung tiefschürfender, subversiver Themen des Pop. Wenn der Max-Giesingerische Wohlfühlpop das Wandern ausgetretener Pfade abfeiert, versteht sich «Scham» als angriffslustiger Gegenentwurf, als ausgefeilte Provokation. Eine hochstilisierte Gitarrenrockplatte – nie machohaft-breitbeinig, sondern immer verspielt und leidenschaftlich.“
Camera: Nils Vom Lande
Musik: Fabian Mohn, Fabian Langer, Matthias Lüken, Robin Lussu & Niklas Stade
Produktion: Tillmann Ostendarp & Fabian Langer
Mixing: Joe Joaquin
Mastering: Alex Kloss
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