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Neue Musik: Album-Kurzreviews April 2022 kurzSLIDE

Tut mir leid, ich habe ein bisschen geschummelt… Zwar befinden sich 13 Alben in diesem Beitrag, aber nicht alle habe ich so oft hören können, wie mir lieb gewesen wäre. Daher gibt es mal eine Neuerung: Einige „größere“ Kurzreviews und ein paar Kurz-Kurzreviews, wobei ich nur einen kleinen Ersteindruck von ein, zwei Durchläufen abgebe. So haben die „Kurzreviews“ ja anno dazumal angefangen gehabt… Aber das waren für diese Ausgabe einfach zu viele interessante und namhafte Releases – „Ego Trip“ von Papa Roach habe ich bis zum Schreiben dieser spätkarfreitäglichen Zeilen nicht mal bis Track Sechs geschafft und in Kavinskys „Reborn“ und Röyksopps „Profound Mysteries“ auch kaum reinhören können, daher klammere ich das mal – bis auf diese ehrenwerten Nennungen der Fast-Beachtung – aus. Jetzt aber!

Review: „Alpha Games“ (Bloc Party)

Release: 22.04.2022 | Genre: Indie Rock | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews April 2022 rating_stars_35

Direkt die beste Nachricht zum Einstieg: Bloc Party sind zurück! Und zwar richtig. Seit „Hymns“ sind knapp sechs Jahre vergangen und so ein wirklich großer Wurf war das damals auch nicht. „Alpha Games“ klingt da bereits deutlich besser, mehr nach den guten alten Indie-Zeiten. „Traps treibt vor allem mit dem Schlagzeug im Refrain, das hätte es gerne mehr geben dürfen. Allgemein verwässert die Plätte hinten raus etwas, sind die ersten fünf, sechs Tracks noch ziemlich gut. So kommt dann am Ende ein bisschen Wehmut auf, dass es noch besser hätte sein können. Aber auch wenn richtige Kracher fehlen, weiß die Platte in der Breite zu überzeugen. „Day Drinker“, „You Should Know the Truth“ oder auch „Callum is a Snake“ sind gut.

Review: „Rotz & Wasser“ (Alligatoah)

Release: 25.03.2022 | Genre: Hip Hop | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews April 2022 rating_stars_35

Bei den Vorab-Singles konnte mich nur „Nachbeben wirklich abholen und beim ersten Durchgang der Platte war ich auch ein bisschen enttäuscht. Musikalisch wohlbemerkt, textlich ist das nämlich stark wie eh und je! Mittlerweile haben sich aber viele der zunächst etwas unscheinbar und austauschbar erscheinenden Melodien in mein Hirn gebrannt (Boah, „Ich hänge“ hängt sowas von…!), so dass ich doch kleinlaut zugeben muss, dass ich nicht gerade „Rotz & Wasser“ heule, wenn ich das Album hören muss. Und selbst bei Tracks wie „Fuck Rock n Roll“, die noch immer nicht so meins sind, finden sich Zeilen wie „Die besten Geschichten schreibt das Leben – los, schreib, Leben!“ und andere schöne Momente. Und am Ende muss man dann doch merken, dass die Singles mit die stärksten Songs auf der Platte sind und ich einfach nur zu meckerig war…

Review: „Fear of the Dawn“ (Jack White)

Release: 08.04.2022 | Genre: Rock | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews April 2022 rating_stars_40

Eine der besten Nachrichten direkt als Drittes: Jack White ist zurück! Zwar ohne Schwesterchen, dafür mit wunderbar verzerrt klingender Gitarre! „Taking Me Back“ bringt auch mich zurück zu den Zeiten, in denen White kraftvolle Bond-Songs geschrieben hat. Die „blaue Phase“ des Musikers klingt erfreulich kraft- und krachvoll. Weg vom zwischenzeitlichen Country-Einfluss hin zu härteren Rock-Einschnitten, die auch gerne mal in diversen Instrumental-Soli ausarten. I like! Vor allem die ersten drei Tracks überzeugen, aber auch „What’s The Trick“ rockt

Review: „Never Let Me Go“ (Placebo)

Release: 25.03.2022 | Genre: Pop-Rock | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews April 2022 rating_stars_30

Bei Placebo fängt die Platte zwar noch rustikal-industrial an, aber nicht immer zieht sich die Energie auch wirklich durch die Titel. Diese gewisse abgebrühte Coolness-Lethargie war natürlich schon immer ein gewisses Markenzeichen der Band, aber so recht will mich das nicht mehr abholen. „Beautiful James“ und vor allem „Try Better Next Time“ versprühen aber dann doch noch diesen alten Placebo-Charme, „Hugz“ und „Twin Demons“ sind gar erfreulich hart unterwegs, da ist also dann doch noch ein bisschen was drin. „Fix Yourself“ klingt dafür zwischenzeitlich, als wäre irgendwo im Browser andere Musik gestartet… Highlights und Lowlights, am Ende dann knapp über Mitte.

Review: „For You Who Are the Wronged“ (Kathryn Joseph)

Release: 22.04.2022 | Genre: Singer-Songwriter | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews April 2022 rating_stars_35

Kommen wir mal runter. Zur Ruhe. Kathryn Joseph hat ein sehr emotionales Album veröffentlicht, das voller authentischer Gefühls-Darbietungen steckt. Einzige Makel: Ein bisschen Uptemp-Abwechslung hätte hier und da zur Belebung gut getan, manche Tracks klingen zunächst ein bisschen zu ähnlich und vor allem wird mir der Gesang an einzelnen Stellen persönlich zu quietschig. Insgesamt aber eine willkommene Abwechslung in meiner sonst eher krachigen Auswahl hier.

Review: „Unlimited Love“ (Red Hot Chili Peppers)

Release: 01.04.2022 | Genre: Funk-Pop | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews April 2022 rating_stars_25

Wir kommen so langsam in die Ecke der Platten, die ich nicht mehr allzu oft gehört habe. Bei den Chili Peppers ist das verwunderlich, hätte ich doch eigentlich damit gerechnet, diesen Abschnitt mit „Eine der besten Nachrichten: Sie sind zurück!“ zu starten. Aber nein, so recht wollte sich die Motivation bei mir nicht einstellen, das Album nochmal anzuhören. Irgendwie wirkt das alles ein bisschen… lahm. Vielleicht, weil die Musik ein bisschen aus der Zeit gefallen ist, vielleicht, weil die Herren ein bisschen älter geworden sind. Insgesamt leider nicht der erhoffte große Comeback-Wurf, den ich mir vor allem mit der Rückkehr von John Frusciante erhofft hatte. Alles ganz nett, alles groovy, aber eben weit von den großen Hits der früheren Tage entfernt.

Ersteindruck: „Gelb ist das Feld“ (Bilderbuch)

Zunächst hatte ich mich gefreut, dass wieder verstärkt Gitarrentöne bei Bilderbuch zu hören sind. Aber was ist das bitte?! Country-Soft-Rock-Pop? Puh, ne, das holt mich leider noch weniger ab als die eh schon nicht mehr ganz so guten letzten Platten. Schade.

Ersteindruck: „Torpedo“ (Feeder)

Ähnlich verhält es sich mit Feeder, wo sich eigentlich die Entwicklung der letzten Alben fortführt. Das ist gar noch unspektakulärer als das 2019er „Tallulah“.

Ersteindruck: „Wet Leg“ (Wet Leg)

Die Damen haben es mit skurrilen Musikvideos auf meinen Radar geschafft und ich mag den Mut zur Originalität. Insgesamt ist das auch durchaus eine empfehlenswerte Platte geworden, die vor allem durch ihren Charakter und ihre Andersartigkeit zu überzeugen weiß.

Ersteindruck: „Mainstream Sellout“ (Machine Gun Kelly )

Das Album habe ich tatsächlich mehrere Male gehört, aber irgendwie sagt am meisten über das Album aus, dass ich dennoch kaum was zur Musik und den Tracks schreiben kann. Das ist alles sehr kurzweilig anzuhören, besitzt verspielte Elemente und bringt in gewisser Weise den Spaß zurück in die Rockmusik, bleibt am Ende dann aber zu großen Teilen nicht wirklich nachhaltig.

Ersteindruck: „Night Gnomes“ (Psychedelic Porn Crumpets)

Nach einem Durchlauf gefällt mir das Album deutlich schlechter als der Vorgänger, dürfte aber auch daran liegen, dass der PPC-Sound nicht gerade eingängig ist. Mal schauen hören…

Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.

Beitrag von: Maik Freitag, 15. April 2022, 19:20 Uhr

2 Kommentare

  1. Pingback: Musikvideo: Jack White – „What’s The Trick?“ - Blaue Phase

  2. Pingback: Alligatoah erklärt seine eigenen Songtexte auf „Rotz & Wasser“ - 100% ernst

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