Rapper Ren habe ich jetzt ein paar Mal im Netz gesehen (und auch einmal hier im Blog gefeatured), was originelle Neuinterpretationen bekannter Songs anbelangt, auf die der britische Musiker neue Texte rappt. Mit „Hi Ren“ liefert er jetzt aber einen persönlichen Song – nicht nur, weil dieser komplett selbstgeschrieben ist, sondern vor allem, weil er seine eigene psychische Vergangenheit aufarbeitet. Das ist schon alleine aufgrund seiner kunstvollen Struktur und der Länge von acht Minuten nichts, das man mal eben auf Dauerschleife nebenbei hört, aber die Emotionen kommen allemal rüber und kreative Elemente sind da auch zuhauf drin zu finden, egal, ob es nun um zu Hörendes oder zu Sehendes geht. Ein verdammt starkes Stück!
Zur Entstehung dieses besonderen und vermutlich wegweisenden Songs schreibt Ren selbst:
„Creating this song wasn’t easy, but I’m so proud of how it turned out. Want to say a big thank you for everoyones support over the years. During the years trapped inside with chronic health problems the main thing that kept me going was a belief that one day I would come out the other side, and be able to achieve success through music. I don’t have a label, and sometimes pushing these things as hard as I want becomes a massive challenge, and I find myself frustrated that there aren’t enough hours in the day to push it as far as I want to. I would love to ask a favour to anyone who has ever enjoyed my music over the years, and it will only take a few minutes of your day.It would mean the world to me if you shared ‘Hi Ren’ as much as you can, over social media platforms, with friends, over email. Together, and with your help I can hopefully reach people all over the world, and get one step closer to the dream I always had! Thank you so much for the support so far!“
UPDATE: Mittlerweile hat der Ren-Hype seinen berechtigten Anlauf erhalten. Unter anderem hat The-Darkness-Frontmann Justin Hawkins (auf seinem sehr empfehlenswerten YouTube-Kanal Justin Hawkins Rides Again ein Reaction-Video auf den Clip rausgebracht, der ordentlich Schwung in die Sache gebracht hat. Es freut mich sehr, dass Ren nun anscheinend die Aufmerksamkeit erfährt, die ihm gebührt! Ren hat jahrelang dafür gearbeitet und ist seiner Passion gefolgt, ohne künstlerische Kompromisse einzugehen, nur um massentauglicher zu wirken und sich den Medien oder Social-Media-Mengen anzubiedern. Dem gebührt verdammt viel Respekt, vor allem in der heutigen, immer oberflächlicher wirkenden Welt, in der ein Durchbruch immer schwerer zu erlangen (und immer mehr von Glück anghängig zu sein) scheint.
„Today, I’m speechless for once. Please watch @RenMakesMusic song „Hi Ren“ in full here, I couldn’t play longer passages due to getting copyright struck: Ren – „Hi Ren“ „
UPDATE 2: Hier noch das ausführliche und tief-gehende Reaction-Video einer Psychologie-Therapeutin mit Musik-Hintergrund, die den Track sowohl musikalisch als auch inhaltlich einzuordnen weiß. Denn ja, das ist lustig-referenzieller Rap, da steckt aber auch wirklich viel psychologische Krankheitsbewältigung drin. Aber das dürfte ich euch an dieser Stelle nicht mehr schreiben müssen, denke ich mal.
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Ein Meisterwerk, nichts weniger. Würde Shakespeare heute als junger Mann leben, würde er so ein Stück schreiben. Allein der Text ist grandios, aber hier greifen Szenerie, Gitarre, Gesang, Ausdruck und Monolog derart ineinander, dass man von einem Kunstwerk sprechen darf. Ren wird auch in Deutschland bekannt, da bin ich mir sicher.
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Ich bin auf diesen Interpreten Ren mit seinem Song Hi Ren rein zufällig aufmerksam geworden, als ich in einem Interview mit Glen Powell in der Men’s Health gelesen habe, dass er ausgerechnet diesen Song für sein tägliches Workout anhört. Was soll ich sagen: bei ihm hat’s gewirkt;)