Ein kleiner Reisebericht. Oder vielmehr die Begründung dafür, dass ich am Wochenende nicht wirklich viel von mir habe hören lassen. Denn ganz einfach: Es gab viel Gutes zu tun.
Freitagmorgen ging es in die Hauptstadt, aus arbeitstechnischen Gründen. Schnell die Agenturkollegen besucht und danach den Kopf auf Freizeit gestellt. Genauer gesagt auf Feiern und Festivals. Netterweise sind wir bei Studienkollegen meines Reisegefährten unter gekommen, die in extrem guter Lage wohnten. Da wurde man schon einmal im Treppenhaus auf dem Weg zum fünften Stock mit seltsamen Nachrichten begrüßt…
Aber auch sonst hatten wir Glück mit der Lage. In Wurfweite lag das „Burgeramt“, das uns die schmackhafte Grundlage für den langen Abend bieten sollte. Und nicht zu verachten ein Späti, der sein Hauptaugenmerk bei der Produktpräsentation sicherlich nicht auf die Pasta gelegt hat. Nach der Grundbasis an Verpflegung wurde gepflegt das Länderspiel geschaut. In der Longshot Bar, die mehr Kickertische als Gäste an dem Abend hatte. Dennoch eine coole Idee.
Danach ging es weiter auf der Suche nach einem Mittelweg unserer musikalischer Geschmäcker, der an einem Ort führt, der geschmackvolle Lichtdekorationen hatte. Kann man machen. Am nächsten Tag dann aber das erste große Highlight: Das Berlin Festival.
Ja, wir hatten nur eine Tageskarte, aber ganz ehrlich: Der Großteil des guten Lineups war eh erst Samstag aktiv. Sehr imponsiert hat mir das alte Flughafengelände und die Inszenierung der Festivalorganisation. In Stewardess- und Flugbegleiteroutfits wurde man begrüßt und bedient. Zudem die Timeslots der Bands als Abflugzeiten präsentiert. Das hatte schon Charme. So wie natürlich die riesige beflügelte Main-Stage. Auch auf dem riesigen Gelände selbst standen noch zwei Flugmaschinen herum, das hat schon Eindruck hinterlassen.
Auch die Kunst hatte ihren (kleinen) Platz auf dem Gelände. Leider hatte ich vergessen, noch ein Nachher-Bild dieser Wand-Kreation zu machen, aber sei’s drum. Und auch an flotten Plakatsprüchen hat es in Berlin natürlich nicht gefehlt.
Positiv überrascht hat mich die Neuseeländerin Kimbra. Klar, kannte man vorher ein Feature und zwei Einzeltracks von ihr, aber die Performance war wirklich gut, trotz leicht hallendem Sound im Hangar. Aber der Sound war immer noch besser als das, was der Soundfritze bei Bonaparte veranstaltet hat. Das grenzte schon an einer Geld-zurück-Klage. Erst benötigen sie 20 Minuten mehr zum Setup, dann fehlen in der ersten halben Stunde reihum immer mal einzelne Instrumente komplett. Strophen klingen halt irgendwie doof, wenn nur das Schlagzeug zu hören ist. Herbe Enttäuschung beim eigentlich geplanten Highlight für mich.
Bei Kraftklub waren dann zwar alle Instrumente zu hören, jedoch nur auf Zimmerlautstärke. Etwa 30 Meter von der Bühne entfernt konnten wir uns normal unterhalten. Dennoch haben die Jungs es geschafft, eine richtig gute Show abzuliefern und vor allem der Vergleich „Wer ist Hipster?“ zu „Wer sieht einen Hipster vor sich?“ hat gut funktioniert.
Franz Ferdinand hatte ich vorher gar nicht auf dem Zettel. Sind ja doch bereits eine ganze Weile inaktiv. Die bekannten Klassiker konnten überzeugen, die neuen Songs eher nicht. Dennoch feine Show der Schotten, wobei das Vierer-Drum-Solo wohl von Travis Barker hätte alleine gespielt werden können. Auch cool: Die Autoscooter-Disco inklusive Mashup-DJ!
Am Sonntag kam dann das Highlight des Wochenendes: Das Auf den Dächern Festival.
„Der Großteil des guten Lineups war eh erst Samstag aktiv“ – Das kann ich so nicht ganz stehen lassen – der Freitag war FÜR MICH mit Sigur Ros (unglaublich gut), Metronomy, Crookers, We Have Band und einer tollen Killers-Show für mich der stärkere Tag. Insgesamt war die Hauptbühne wirklich deutlich zu leise: bei Paul Kalkbrenner habe ich mehrer Leute erlebt, die riefen: „Mach mal lauter, Paule!“
‚Franz Ferdinand […] feine Show der Skandinavier‘
Fehlt im Artikel ein Stück? Falls nicht, FF kommen aus Glasgow.
@DerMordersohn: Stimmt, Metronomy und We Have Band hätte ich mir auch angeschaut. Killers sowieso, aber hatte gehört, so toll wären die gar nicht gewesen? Zumal die eh von ihren alten Sachen leben…
@Dexter: Ups, sorry, Fehlerteufel. ;)
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