Diesen Monat habe ich aufgrund von Vorbereitungen und Feierlichkeiten nicht wirklich viel Zeit für Musik gehabt. Daher fußen einige Bewertungen hier zugegebenermaßen auf zwei bis drei Durchläufen der Scheiben. Dass es dann am Ende „nur“ vier Alben geworden sind, liegt aber auch an bewusst außen vor gelassenen Enttäuschungen (z.B. Ingrid Michaelsons „It Doesn’t Have To Make Sense“, was ein mehr als treffender Albumtitel geworden ist…). Sei es drum, dennoch gibt es hier ein mehr oder weniger empfehlenswertes musikalisches Quartett für euch!
Review: Wild World (Bastille)
Release: 09.09.2016 | Spotify
„So. What would you little maniacs like to do first?“ heißt es zu Beginn der neuen Bastille-Platte. Nach dem großartigen „Bad Blood“ liefert die Band drei Jahre später ohne viel Tam-Tam den Nachfolger. Erfreulich: 19 Tracks liefern satte 66 Minuten Laufzeit (was nicht selbstverständlich ist heutzutage). So gibt es dann aber auch den einen oder anderen Füll-Track, den man sich hätte sparen können (z.B. „Four Walls“). Ansonsten gibt es erfreulich viel Tempo und Experimente mit gewaltigen Synthie-Brechern und elektronischen Sounds. „Campus“ oder „The Current“ machen ungemein Laune, insgesamt wirkt es aber nicht so abgerundet und abgestimmt wie beim Vorgänger. Gespür für Melodien haben die Jungs aber noch immer. Ich kleiner Irrer würde jetzt ganz gerne noch einmal das alte Album hören. Kein allzu gutes Indiz…
Review: Touch (July Talk)
Release: 09.09.2016 | Spotify
Hier war ich etwas überrascht, bereits einen Nachfolger präsentiert zu bekommen. Leider scheint sich das Konzept „Rau vs. Seicht“ so langsam auszureizen. Immer wieder wirkt Peter Dreimanis‘ Stimme nicht „angenehm anders“ sondern störend. Auch gibt es in den lediglich rund 36 Minuten Musik zu selten wirklich Ergreifendes zu hören. Songs wie „Johnny + Mary“ bieten zwar eine erfreuliche Portion Punk fürs Ohr, insgesamt wirkt es aber, als könne man sich nicht ganz auf einen Sound zwischen Pop und Rock einigen. Wenn das aber das eigentliche Schema ist, könnte es langfristig zu Problemen führen. Liest sich nun sehr negativ, der Style ist noch immer sehr eigen und dürfte für jeden etwas bereit halten können, aber insgesamt wirkt auch diese Album schwächer als der Vorgänger.
Review: Femijism (Deap Vally)
Release: 16.09.2016 | Spotify
Wie moderner Pop-Punk klingen kann, demonstrieren Lindsey Troy und Julie Edwards. Das US-Duo liefert brachiale Riffs und hingerotzte Lyrics und auch wenn man beim ersten Durchlauf vielleicht noch seine Probleme hat, sollte man unbedingt dran bleiben. Irgendwann weiß man diesen wunderschönen Gegensatz zu durchproduzierten Platten sehr zu schätzen und schreit gerne mal den einen oder anderen Fluch inbrünstig mit. Moderner Grunge vom Feinsten!
Review: A Moment Of Madness (Izzy Bizu)
Release: 07.09.2016 | Spotify
Für die Liebhaber ruhiger und einfacherer Musik hätte ich auch noch einen Tipp parat. „A Moment Of Madness“ zeigt wunderbar im Vergleich zu „Femijism“ wie total unterschiedlich und doch ähnlich gut Musik sein kann. Hier gibt es aber eben jede Menge Jazz und Funk und Soul für die Ohren. Und das in ungemein schöner Verpackung und überraschend vielen belebenden Elementen. Im einen Moment möchte man mit verträumten Blick in die verregnete Herbst-Ferne dahin schwelgen und plötzlich zuckt das Tanzbein. „White Tiger“ ist ein repräsentatives Beispiel dafür. Sehr verswingte Platte und alleine die Tatsache, dass ich in diesem Abschnitt bereits eine Hand voll Musikgenres genannt habe zeigt, wie abwechslungsreich das Album geworden ist. Unbedingter Anspiel-Tipp!
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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