Diesen Monat wird es Indie. Und Singer Songwriterig. Okay, ausgenommen die große Libertines, die sich tatsächlich mal wieder zusammen getrunken haben und Musik machen. Und das im angenehmen Gegensatz zur letzten Guns’n’Roses-Platte – einfach mal aus dem Nichts mit neuer Musik daher kommen. Das versuchen auch ein paar Newcomer und eine Elektro-Truppe aus Glasgow, die das schwere zweite Album vor der Brust haben…
Anthems For Doomed Youth (The Libertines)
Release: 11.09.2015
Stets schwingt diese gute alte unbedarfte „Wir jammen grad nur etwas herum!“-Stimmung mit. Entspannter Sound, viele Passagen, die Pub-Gänger und Fußball-Fans problemlos mitgröhlen können, insgesamt aber etwas seichter geraten als gedacht. Hier und da etwas redundant und Songs mit Titeln wie Belly of the Beast dürfen dann auch gerne reinknallen. Neben den fehlenden Krachern gibt es aber viel gekonnte Melodie und auch ein paar schöne Tacks wie Fame and Fortune, You’re My Waterloo oder auch der hervorragende Songtitel Glasgow Coma Scale Blues.
Urteil:
Every Open Eye (CHVRCHES)
Release: 25.09.2015
Vor zwei Jahren hat das Trio aus Glasgow die Electro-Indie-Szene über YouTube und Co. erobert. So richtig habe ich sie glaube ich auf dem Fifa14-Soundtrack gefeiert. Jetzt also das zweite oft so schwere Album. Das bringt zwar keine neuen Kracher á la We Sink oder The Mother We Share mit, ist dafür insgesamt runder und qualitativ gleichmäßiger geraten. Songs wie Leave A Trace, Playing Dead oder auch Clearest Blue machen Laune und am Ende steht Elektro-Pop, der selbst mich als Nicht-so-sehr-Elektro-Möger mit durchdachten Melodeien zu unterhalten weiß.
Urteil:
A Million Pieces
(Emma Longard)
Release: 04.09.2015
Im Rahmen der ersten Vorabsingle I Can’t Handle Love hatte ich ja schon meine Bedenken zum Debütalbum der Hamburgerin angekündigt. Im Vergleich zur so wunderbar abwechslungsreichen und auch mit Uptempo-Nummern versehenen ersten EP ist A Million Pieces leider mit einer Million zwar gefälliger aber doch recht lahmer Songs zusammen gesetzt worden. Die Stimme ist immer noch super und bei Songs wie Ocean wird demonstriert, wie schön auch langsam sein kann. Aber gerne hätte es mehr lebendige Songs wie That Girl geben dürfen…
Urteil:
Seite 24 (Phela)
Release: 18.09.2015
Die Stimme von Sängerin Phela gleicht einem in Wolken verpackten und Honig getränkten Stück Luft. Unglaublich, wie sie einem Worte scheinbar ohne Konsonanten ins Ohr hauchen kann. Wird es schneller und rauer, erinnert sie dann aber ein wenig von der Tonfarbe an Mieze von Mia. Insgesamt ein sehr schön arrangiertes Stück verträumte Lyrik, die mit Worten wie Emotionen spielt. Auch hier hätte es gerne mehr Uptempo und Abwechslung geben dürfen, insgesamt aber ein sehr schönes Debüt, das vielleicht nicht immer stimmungstechnisch für einen passt, in manchen Situationen aber genau das Richtige sein kann.
Urteil:
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