Es ist schon wieder eine Weile her, dass ich Kurzreviews zu einigen Platten gebracht habe. Allerdings finde ich, dass ich viel zu wenigen Künstlern und Alben wirklich gerecht werde, da ich schlichtweg zu wenig Zeit habe um immer ausführliche Reviews anzufertigen, dennoch aber eine Meinung zu den CDs besitze.
Daher versuche ich jetzt mal, ob sich eine monatliche Kurzreview-Runde findet, in der ich vier mehr oder weniger aktuelle Album empfehle – oder eben nicht.
Listen (The Kooks)
War der Vorgänger Junk Of The Heart 2011 noch bei mir durchgerasselt kann Listen wenigstens wieder etwas gut machen. Gerade der Opener Around Town und die Single Forgive & Forget machen durchaus Laune und dürften live überzeugen und Sweet Emotion ist der Anspieltipp. Leider verwässert es noch zu häufig und geht in eine Synthie-Gruppengesangrichtung. Bitte wieder mehr Indie-Rock reinbringen, dann wird das auch wieder!
Urteil:
No Sound Without Silence (The Script)
Ach, was habe ich das Debütalbum von The Script geliebt! Doch danach wurde leider alles softer und weichgespülter. Mehr Herzschmerz, mehr Rom-Com-Soundtrack-Charakter. Hier fehlt es teils aber sogar an Reduktion. Alles ist auf Streicher-Arrangements und große Gefühle ausgelegt. Dabei waren bisher gerade die klar-strukturierten und zurückgenommenen Rhythmiken die besten. Dennoch liefert No Sound Without Silence auch einige solide Popsongs wie Man On A Wire und kann mit dem durchaus rockigen Paint The Town Green positiv überraschen. Dennoch leider größtenteils recht austauschbarer Pop.
Urteil:
July Talk (July Talk)
Das Debüt der Kanadier hatte ich euch ja bereits im kurzweil-ICH Interview empfohlen. Klassischer Rock, der natürlich durch die sonderbare Stimmfarbenmischung gewinnt, aber auch musikalisch absolut solide und intensive Momente bietet. Das ist modernes Arrangement mit sympathischem 50s-Flair und rockigen Riffs. Dazu musikalisch so abwechslungsreich wie die beiden Stimmen unterschiedlich sind. Für Groß und Klein könnte man sagen.
Urteil:
This Is All Yours (alt-J)
Eines der abwechslungsreichsten und best-komponierten Alben der letzten Zeit. Ein Album, das als Gesamtes gesehen werden muss, reist es doch durch melancholische Täler á la Radiohead, streift elektronisch angehauchte Elemente um dann im Indie-Rock zu landen. Intensive Emotionen, die mir musikalisch jedoch insgesamt etwas zu zart besaitet und schlicht zu atmosphärisch aufgebaut sind. Das ist aber Geschmackssache, ich kann mir denken, dass Leute das Album heiraten wollen, andere wiederum schaffen es nicht einmal zum zweiten Date.
Urteil:
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