Diesen Monat wieder etwas früher und mit einer schönen Bandbreite an musikalischen Themen und Qualitäten. Von intelligentem Hip Hop über schmalzigen Pop bis hin zu verschrammeltem Rock – alles, was das Herz begehrt – oder auch nicht. Knallhart!
Musik Ist Keine Lösung (Alligatoah)
Release: 27.11.2015
Urteil:
Ironie, Sarkasmus und smarte Wortspiele – die Hauptzutaten der neuen Alligatoah-Platte sind ganz nach meinem Geschmack. Dazu kommen auf den Punkt getroffene Darstellungen aktueller gesellschaftlicher Diskussionsthemen und auch musikalisch ist es druchaus eine Weiterentwicklung seit Triebwerke. Es wirkt kantiger und doch verspielter. Wenn in Teamgeist zum interkulturellen Kampf zwischen Hunden und Katzen (oder Äpfel- und Birnenessern) aufgerufen wird, muss man genauso schmunzeln wie bei Teil-Lyrics wie der „Freud’sche Verbrecher“. Konzentriert zuhören lohnt sich, auch wenn man beim „Comeback des Jahres“ schon einmal schlucken muss. Es geht auch thematisch hart zu – inklusive Ohrwurm-Gefahr beim Anruf bei Mutti. Einzig einige kleine Gast-Features ziehen die Qualität hier und da herunter.
25 (Adele)
Release: 20.11.2015
Urteil:
Ich fürchte, Adele ist einfach nicht ganz meine Musik. Versteht mich nicht falsch, das ist teils ungemein gut produziert, enorm emotional und gegen ihre Stimme kann man nicht viel sagen. Aber findet man beim zweiten Track Send My Love (To Your New Lover) noch, dass es erfreulich frisch (wenn auch im Refrain deutlich von Kolleginnen á la M.I.A. abgeguckt inspiriert) wäre, wirkt es irgendwann wie ein dahin-schmachtender Dauer-Loop. Nett, irgendwo weihnachtlich, aber eben auch selten richtig richtig gut.
Hoverboard (Ibrahim Lässing)
Release: 13.11.2015
Urteil:
Wer im kompletten BTTF-Hype sogar seine EP „Hoverboard“ und den darin enthaltenen Titeltrack „McFly“ nennt, hat bereits ein paar Sympathien und Rating-Sterne bei mir sicher. Die sieben neuen Tracks machen auch durchaus Laune, ganz an den verschrammelten Singer-Songschreier-Charme von der Frühjahrs-EP Kaugummiautomat kommen sie aber nicht heran. Dennoch frage ich mich, wieso man aus zwei EPs nicht so langsam mal eine richtige Platte werden lässt…? Zeit wird’s!
With Your Hands We’ll Conquer (RAZZ)
Release: 30.10.2015
Urteil:
Den grundsätzlichen Aufbau der Musik RAZZ‘ mag ich sehr. Raue Stimme, klare Songstrukturen, gerne auch mal der Schritt von Harmoisch zu Dreckig binnen weniger Takte. Aber am Ende ist das Album zu häufig wiederholend unterwegs und irgendwie wirkt es an manchen Stellen, als wolle man die Handbremse lieber noch nicht lösen. Zu zurückhaltend, zu poppig, mit zu wenig Mumm. Da ist deutlich mehr Potenzial drin, was einige Tracks definitiv zeigen können.
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