Eigentlich wollte ich zumindest für die Foo Fighters-Platte eine ausgewachsene Rezension machen – aber ihr kennt das ja: Zeit, Weihnachtsstress (Ähem..), Rumreiserei… Aber genau für diesen Fall hat Gott habe ich die Kurzreviews erfunden (bevor ich verklagt werde: vermutlich hat die jemand anderes zu Zeiten dieser Zeitungen erfunden…). Für den November habe ich zwar keine vier Empfehlungen für euch parat, dafür aber vier Meinungen zu Platten, die man im Vorfeld als Empfehlungs-Anwärter hat betrachten können. Und hey: eine ist tatsächlich richtig gut!
Sonic Highways (Foo Fighters)
Acht Städte, acht Songs, acht Folgen der eigenen TV-Doku. Konzepte sind schon was Feines, wenn sie derart rund durchdacht sind. Doch ich fürchte, dass das angedeutete Symbol auf dem Cover zur neuen Foo Fighters-Platte nicht als „musikalisches Denkmal bis in die Unendlichkeit“ gelten dürfte, sondern eher als… Acht. Auch irgendwie konsequent. Jedenfalls ist das Album eigentlich ganz gut mit dem Opener Something From Nothing zu vergleichen: zu 70% zu seicht und unmarkant geraten, der Rest rettet vor dem Komplettreinfall. Anspieltipp: The Feast And The Famine.
Urteil:
Islands (Bear’s Den)
Wer mit ordentlich Wärme im Herzen und Entspannung in der Seele den Winter begrüßen möchte, hört sich dieses Album an. Am besten mit heißer Schokolade in den Pfoten, warmer Decke über den Beinen und in Gedanken schwelgend vor dem Karmin sitzend. Hach! Bear’s Den bieten jedenfalls einen wunderbar modernen Pop-Folk zum Dahinschmelzen, den Zach Braff sicherlich gerne heiraten würde.
Urteil:
Feuer und Freizeit (Team Amateur)
Durchaus riskant, sich einen solchen Bandnamen zuzulegen, wenn man im Konzert der Großen mitspielen möchte. Dabei kommt das Team Amateur mit durchaus gefälligen Texten daher und auch musikalisch ist die ein oder andere feine Fassette dabei. Insgesamt mir persönlich jedoch zu seicht, zu verhüllt klingend und teils schlichtweg nicht professionell genug produziert. Ergo: Relegation.
Urteil:
The Inevitable End (Royksopp)
Ja, der obligatorische Track mit Robyn ist drauf und weiß zumindest nicht zu enttäuschen, die richtig eingängigen Melodien fehlen aber. Dafür finden sich einige richtig starke Momente der Melancholie, die wunderbare Herbst-Winter-Stimmung verursachen – bis dann dieser neumodische Bass daher kommt, der unbedingt doch Club-Musik sein und mit David Guetta Backstage abhängen möchte. Schade.
Urteil:
Ohje ohje
Ich bin über den Zeit-Artikel auf Team Amateur aufmerksam geworden und verfolge das seither – Also dieses Album als „nicht professionell genug produziert“ zu bezeichnen, zeigt, dass hier jemand offensichtlich keinerlei Ahnung von Produktion hat.
Gerade produktionstechnisch stimmt bei diesem Album einfach alles und setzt für Indieproduktionen meines Erachtens einen neuen Standard.
@Marina: Dann hat es mich schlicht beim ersten (und einzigen) Hören derart nicht überzeugt, dass sich meine Synapsen versperrt haben. Jedenfalls war mir das zu Durcheinander und das „professniell“ hier eher auf den „Amateur“-Namen bezogen.