Erneut gibt es diesen Monat ein Sechserpack für euch in meiner hochsubjektiven Musikschublade namens Kurzreviews. Und das in den unterschiedlichsten Geschmäckern und bewusst ohne die ganz großen Namen. Die kennt ihr eh schon alle und könnt überall bedeutungsschwangere Meinungen darüber lesen. Daher bin ich umso stolzer darauf, aus dem Musik-PR-Kosmos einige echte Perlen heraus gesucht zu haben, die mir fast alle zuvor unbekannt waren. Euch ja vielleicht auch…?
Review: In Our Bones (Against The Current)
Release: 20.05.2016 | Spotify
Urteil:
Anfangs dachte ich an eine eher mittelprächtige Paramore-Nachmache, aber nach einer Weile geht der Sound von Against The Current ganz gut ins Ohr. Ach was – eigentlich direkt, denn der Opener Running With The Wild Things ist ein richtiger Kracher. Danach wird es meist ruhiger, was aber gar nicht schlimm ist. Es bleibt abwechslungsreich, wird immer wieder etwas belebter und insgesamt bleibt eine erfreulich runde Sache zwischen Indie-Rock und Elektro-Pop. Könnte nach meinem Geschmack gerne noch ein paar mehr Kanten und Riffs haben, aber habe ich sehr gerne gehört.
Review: Cut the Body Loose (Astronautalis)
Release: 13.05.2016 | Spotify
Urteil:
Ich mag seine Stimme, einige Tracks sind musikalisch einwandfrei und die Geschwindigkeit, in der Charles Andrew Bothwell die Silben zieht, ist teilweise atemberaubend. Und doch fehlte mir nach einer Weile der innere Drang, nochmal auf „Repeat“ zu drücken. Dafür sind mir die Highlights (z.B. Cut The Body Loose oder Running Away From God) zu rar gesät und die Zwischenspiele mir teils etwas zu unbedeutend geraten. Sicherlich Geschmackssache, aber hatte mir etwas mehr erhofft. Für richtige Hip Hop Heads aber sicherlich einen Hörgang wert.
Review: Cut and Paste (Oscar)
Release: 13.05.2016 | Spotify
Urteil:
Mit Sometimes gibt es auch hier einen abartig guten Opener – leider nicht ganz repräsentativ. Der Rest geht größtenteils mit deutlich leiseren Schritten voran, weiß dafür aber neben der tollen Stimme auch einige ausgefeilte Gitarren-Melodien zu bieten. Teilweise bleibt es aber melancholisch-blass, was auf Dauer etwas anstrengend wird. Vor allem, wenn man diesen durchdringen ersten Track die ganze Zeit als Grund zur Hoffnung nimmt – und dann ist die Platte plötzlich rum. Schade, da war mehr drin.
Review: IV (Sven Hammond)
Release: 17.06.2016 | Spotify
Urteil:
Eigentlich schon letztes Jahr erschienen, jetzt dann aber auch endlich bei uns und für mich die Überraschung diesen Monats. Die Niederländer wissen mit einer tollen Mischung aus Soul und Rock aufzuwarten. Von harten Riffs, die langhaarige Grunge-Gitarren des letzten Jahrtausends geboren haben könnten, bis hin zu klarem Piano. Dazu eine super Stimme und ein gutes Gefühl für Songstrukturen. Zum geilsten Song der Platte, Miles For Miles gibt es leider nur diesen sehr schlechten TV-Auftritt, daher einer der anderen Songs als Hörprobe.
Review: Hope (The Strumbellas)
Release: 20.05.2016 | Spotify
Urteil:
Den besten Bandnamen diesen Monat haben eindeutig The Strumbellas sicher. Mit Anspielen der Platte auch schnell das vorurteilsbehaftete Bild der Indie-Folk-Pop-Truppe. Ganz so schlimm ist es dann zwar nicht, aber der ein oder andere Gruppengesang weniger hätte es auch getan. Dennoch eine euphorische und unterhaltsame Platte, die leider hinten raus den Schwung verliert.
Review: A Rather Confident Thought (We had to leave.)
Release: 29.04.2016 | Spotify
Urteil:
Ganz ehrlich: Ich konnte mit der Stimme von Sänger Julian zunächst nicht viel anfangen. Noch immer halte ich sie für zu platt und nicht immer stimmig (um das billige Wortspiel zu bemühen). Aber am Ende haben die Bremer dann doch eine Platte gemacht, die verdammt eingängig ist. Keine revolutionären aber tolle Arrangements, atmosphärische Inszenierung und eine gelungene Mischung aus dunklen Tiefen und belebenden Höhen. Das „progressive Geschrammel mit subtiler Arroganz“ des Trios solltet ihr euch mal geben – gelungenes Debütalbum!
Alle Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
Pingback: [LangweileDich.net] Musik-Kurzreviews Mai 2016 – #Musik
The Strumbellas heißen die! Irgendwo hatte ich das Lied gehört…denke ich…ich kenne es und finde es echt gut. Tolle Musik, tolle Stimme, schöne Musik um der Sonne entgegen zu fahren. Zum zusammen sitzen und laut Musik hören! Danke dafür!
Ausserdem in Musik Review ins Auge/Ohr gestochen ist mir „we had to leave. diese leicht „andere“ Geräuschgebung (Geschrammel? ;) ) ist genau mein Ding…anders als andere. Aber du hast recht, der Stimme fehlt etwas – der Baaam Effekt. Hier noch ein Live Auftritt: http://bit.ly/1WEL0XN (Darf ich das).
Danke für das zeigen neuer Musik :)
Yay, dann hat es sich ja schon gelohnt, den Beitrag gemacht zu haben. :) Freut mich, dass du Neues für dich entdecken konntest (und klar darfst du das).
Nahezu alles von deinen Vorschlägen kann man hören und ich hab ein paar echt coole Tracks mitgenommen!
Selten jemand der meinen Geschmack so trifft :)
Sowas höre ich immer sehr gerne und Props für den guten Musikgeschmack! :P
Pingback: Against The Current – Wasteland - Musikvideo ganz ohne Einöde | LangweileDich.net
Pingback: The Strumbellas – We Don’t Know - Neues Musikvideo mit Beat'em Ups | LangweileDich.net
Pingback: Musik-Kurzreviews September 2017 - CRO, Beatsteaks, Nothing But Thieves, Sparks, Sven Hammond, The Script, Alex Cameron, Anna Of The North & Fantasma Goria