Ein seltsamer Musik-Monat. Keine namentlich wirklichen Überkracher (zumindest nicht mit passendem Timing für diesen Beitrag), dazu gar zwei EPs im Kreise der sechs Alben, und alles irgendwie aus dem soliden bis guten Bewertungsbereich und Gitarren sind eh überall mal recht mal schlecht versteckt. Da spare ich mir den „ist für jeden was dabei“-Spruch mal ausnahmsweise, okay?
Review: In Your Own Sweet Time (The Fratellis)
Release: 16.03.2018 | Genre: Indie-Rock | Spotify
Eigentlich alles wie immer. Okay, mit weniger „döp-dö-döp“, aber das ist ja eh schon Jahre her. Erneut zeigen sich die Fratellis Melodien-bewusst und beweisen, dass sie richtig gut Musik arrangieren können. Ob gefühlvoll-mitwippend wie bei der aktuellen Single „Starcrossed Losers“ oder discotesque-lauter wie beim guten „Industructable“. Aber insgesamt ist mir das zu sanft, zu verträumt, so wenig Indie-Dancefloor geworden.
Review: Betamensch [EP] (Betamensch)
Release: 23.02.2018 | Genre: Deutsch-Rock | Spotify
Schnell denkt man, die Herren hätten sich mit Kaffkönig zusammengetan, um Songs zu schreiben. Musik mit Sprechgesang, die geradeaus rockt und Meinung hat. Hier und da klingt auch ein bisschen Donots mit, am Ende ist das schlicht gute, frische Musik mit deutschen Texten. Natürlich ist es immer einfacher, auf einer EP mit Abwechslung und allgemeiner Qualität zu punkten, aber das schaffen die Jungs tatsächlich erfreulich gut.
Review: Tough Luck (Scenic Route To Alaska)
Release: 09.03.2018 | Genre: Pop-Rock | Spotify
Ich hatte ja die Ehre, die Videopremiere zum Track How It Feels zu präsentieren. Aber auch abseits des belebenden Openers hat die Platte einige Schmankerl zu bieten. Bewegt man sich größtenteils im Wohlfühl-Pop-Bereich, kann z.B. „Slow Down“ mit einem anderen Pacing überzeugen und „Better Days“ hat einen prima Flow, der ideal für den nächsten Road Trip ist. Wie wäre es mit Alaska als Reiseziel?
Review: Reidi (Black Foxxes)
Release: 16.03.2018 | Genre: Rock-Pop | Spotify
Stimmlich wie musikalisch fühlt man sich spätestens beim eingängigen „Manic In Me“ an Jimmy Eat World erinnert. Dabei wandelt sich der Sound gerne mal vom schroffen Alternative-Rock hin zu eher atmosphärischen Klangwelten. Und dann gerne auch mal ins Extrem zurück, so wie beim wundervoll wandelbaren „JOY“. Insgesamt hätte etwas weniger Verlieren im experimentellen Klangbereich aber gut getan.
Review: Where Wildness Grows (Gengahr)
Release: 09.03.2018 | Genre: Indie-Pop | Spotify
Freunde von Kopfstimmen erleben bei Gengahr ihren heiligen Gral. Passend zur Hochlage setzen Synthie-Sounds ein, die hin und wieder von E-Gitarren auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Dabei ist das Album in Gänze auf keinen Fall für jeden was, aber einen der Songs findet dann doch vielleicht jeder ganz okay bis dufte. „Carrion“ hat zum Beispiel einen klasse Refrain, „Burning Air“ gefällt mir auch ganz gut. Insgesamt ist es dann aber doch zu viel Einerlei und strukturloses „Gejaule“, das zwar nicht unschön klingt, aber auf Dauer doch zu ermüden weiß.
Review: How You Like Me Now [EP] (I Salute)
Release: 09.03.2018 | Genre: Hip Hop-Crossover | Spotify
Die Jungs hatte ich ja erst vor ein paar Tagen mit ihrem neuen Clip zu Malice hier – und das ist noch mit der schlechteste Track der Platte. „How You Like Me Now“ weiß mit einem ungemein interessanten Sound-Mix zu überzeugen. Hip Hop trifft auf Rock trifft auf Elektro – Englisch trifft auf Deutsch. Und vor allem trifft Energie auf gelebte Leidenschaft. Diese fünf Tracks drehe ich richtig auf, wenn ich Energie für den Tag benötige. Moderner Hip Hop für den Dancefloor, wie ich ihn mag!
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
Pingback: BETAMENSCH ft. Jonas/8Kids – Heldentrauma
Pingback: Kurzreviews: Neue Musikalben im April 2019
Pingback: Kurzreviews: Neue Musikalben im April 2021