Das Jahr beginnt vielversprechend. Auch wenn mit den Donots nur ein wirklich größerer Name in dieser Januarausgabe vertreten ist, gibt es wirklich gute Musik zu hören. Und ein paar namhafte Acts sind durch Release-Daten oder Mediensperrfristen auf die Februar-Ausgabe geschoben worden – freut euch schon mal drauf!
Review: Lauter als Bomben (Donots)
Release: 12.01.2018 | Genre: Rock-Pop | Spotify
Machen wir es kurz: Karacho fand ich besser. Das mittlerweile zweite deutschsprachige Album brauchte ein paar Anläufe, um sich in meine Ohren zu spielen, und auch dann entstand eher ein innerliches Mitwippen, denn wirkliches Schwofen, Bangen oder Abrocken. Solide, mit Attitüde und gewohnter Donots-Rezeptur. Wirkliche Hits oder gar Revolutionen sucht man jedoch vergebens. Anspieltipps: „Whatever Forever“, „Gegenwindsurfen“ und „Aschesammeln“.
Review: Full Colour (Paper Lions)
Release: 19.01.2018 | Genre: Pop | Spotify
Eigentlich ist das Album bereits 2016 erschienen, aber fast anderthalb Jahre schafft es „Full Colour“ auch in den eigentlich digitalen Zeiten als CD-Import nach Deutschland. Und das ist gut so. Denn „Full Colours“ liefert tatsächlich eine Palette der Lebensbejahung. Musik, die zwischen verträumtem Wohlfühl- und belebtem Party-Pop im Takt hin und her tanzt. Klingt hier mal nach Smallpools, dort nach Maroon 5 und da hinten ein bisschen nach OK GO. Absoluter Lieblingssong ist „Believer“, aber auch „Take A Look At My Girl“ und „If You Ever“ sind stark.
Review: The Official Body (Shopping)
Release: 19.01.2018 | Genre: Rock | Spotify
Das Album beginnt bereits mit einer lässig dahin gefetzten Bassline, die das „Whatever…“, das im Rahmen der Bandnamenwahl an den Tag gelegt zu sein scheint, akustisch imitiert. Alles wirkt ein wenig nebenher gespielt, als hätte man eigentlich total Lust, will es aber nicht zugeben und stellt lieber den etwas bockigen Teenager dar. Dabei ist die Musik in ihrer experimentellen Verspieltheit schon beachtenswert geraten. Klare aber doch eingängige Gitarrentöne, hier und da ein paar elektronische Einschübe, insgesamt halt einfach guter alter Garage Rock. Wenn jetzt noch die letzten Energiereserven aktiviert werden, könnte das groß werden!
Review: Invisible Storm (Turin Brakes)
Release: 26.01.2018 | Genre: Pop-Rock | Spotify
Hier habe ich mich eingangs an Mutemath erinnert gefühlt, was nicht das schlechteste Zeichen ist. Dann wurde es leider doch deutlich ruhiger und spielte sich in die Nähe von The Script, als sie noch nicht total schrecklich waren. Gefühlvoller Pop-Rock mit dem Gespür für Melodien, die gleichsam melancholisch und positiv sind, ohne dabei irgendwie repetitiv oder schnulzig zu werden. Größtenteils zumindest. Hinten raus wird es dann leider doch anstrengend… Highlights: Tracks 1-2, gut: Tracks: 3-5, weniger gut: alles danach.
Review: Die Meinung der Einzelnen (Kind Kaputt)
Release: 18.01.2018 | Genre: Post Punk Pop | Spotify
„Bitte hören Sie uns zu“ heißt es zu Beginn des Openers. Die Jungen Herren aus Mannheim sind nicht nur höflich, sondern wissen auch mit ihren härteren Scream- und Hartrock-Einlagen auf der Debüt-EP zu überzeugen. Natürlich muss ich jetzt wieder Parallelen ziehen: Denkt man zunächst bei jungen Newcomern mit härteren Post-Punkt-Tönen an Teenagerbands wie „Peak City“ oder „Panik“ / „Nevada Tan“ entwickelt sich der Sound in vielen der Songs dann doch sehr in die Richtung von „Heisskalt“. Ein bisschen „Unperfekt“, ja, aber atmosphärisch, lautstark, mit gelungenen Tempi- wie Stimmungswechseln sowie passend packendem Sprechgesang. Wenn man so will in diesem Monat die besseren Donots, da moderner und frischer. Das macht Lust auf mehr – und mit sieben Euro kann man die Platte direkt beim Trio ordern.
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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