Erst dachte ich, dass entsprechend der Neujahrsträgheit gar nicht erst vier Titel im Januar zusammen kommen, und plötzlich hatte ich sieben potenzielle Platten zur Kurzbesprechung. Weil ich nach mehreren Durchläufen nicht wirklich in die neue David Bowie-Platte rein kam und eh schon jeder darüber geschrieben hat, habe ich sie aus Respekt weg gelassen. Dafür gibt es diesen Monat fünf(!) andere Titel, die mehr oder weniger empfehlenswert sind…
Review: HYMNS (Bloc Party)
Release: 29.01.2016
Urteil:
Im Oktober hatte ich bereits beim Aufkommen erster neuer Songs Schlimmes für das neue Bloc Party-Album erahnt – und sollte Recht behalten. Sehr bedächtige Komposition, kleine Töne und nicht vergleichbar mit den Party-Hymnen Anfang des Jahrtausends (oder auch den elektronischen Experimenten danach). Die Energie fehlt, vieles wirkt etwas austauschbar und uninspiriert. Ich höre Keles Stimme noch immer ungemein gerne und bei einigen Songs klingt es auch verdammt schön (z.B. Into The Earth), insgesamt ist das aber leider deutlich zu wenig. Und ja, The Love Within ist dann doch tatsächlich einer der charakter-stärksten Songs…
Review: Death of a Bachelor (Panic! At The Disco)
Release: 15.01.2016
Urteil:
Schon komisch, dass Panic! At The Disco aktuell nur noch aus Sänger Brendon Urie besteht. Der hat das komplette Album mehr oder weniger alleine eingespielt – und entwickelt sich erneut weiter seit dem 2013er Too Weird To Love, Too Rare To Die!. Leider geht dabei etwas die Tiefe und Bandbreite flöten. Im Opener (s. Video) heißt es „Turn up the crazy“, dabei bleibt es größtenteils bei hoch und laut geschrienen Strophen und vor allem Refrains. Hier und da lässt sich erahnen, welchen Sound Urie hier vor hatte, es fehlen mir aber zu oft die Gegensätze, damit sich ein Kontrast ergibt. Insgesamt dennoch unterhaltsam und energetisch, die richtigen Kracher fehlen jedoch.
Review: Peach (The Weather Machine)
Release: 05.02.2016
Urteil:
Eigentlich bereits im März letzten Jahres digital erschienen, im Februar dann auch offiziell in physischer Form auf dem hiesigen Markt. The Weather Machine demonstrieren gut, wie man „langsame“ Musik machen kann, die doch irgendwie frisch und abwechslungsreich wirkt. Weil hier und da dann eben doch eine Gitarre ausbricht – oder die Stimme von Sänger Slater Smith. Interessanter Mix zwischen Indie-Rock und Folk.
Review: Stachelight (Deluxe)
Release: 29.01.2016
Urteil:
Definitiv mein Album des Monats – würde es so etwas geben (vielleicht ja ab jetzt?!). Bereits mit dem Opener Shoes (s. Video) möchten die Beine auf die Tanzfläche. Die Stimme von Sängerin Liliboy wirkt erfrischend und der Stilmix zwischen Funk, Elektro-Swing, Pop und französischem Hip Hop macht einfach Laune. Gerade die Uptempo-Nummern müssten live ziemlich geil sein, wenn die Kombo auf der Bühne ähnlich was abfackelt, wie auf der Platte. Unbedingt mal reinhören!
Review: Where Have You Been All My Life (Villagers)
Release: 08.01.2016
Urteil:
Zum Abschluss noch eine Art „Honorable Mention“, weil ich mich dann doch nicht ganz von der Platte trennen wollte, die ich als erstes für die Kurzreviews ins Auge gefasst hatte. Die Musik der Villagers könnte ideal zu einem Zack Braff-Film passen. Ruhig, emotional, bedacht, melancholisch – und doch immer wieder mit charakteristischen Elementen. Entschleunigt und entspannt ungemein gut, sollte man sich mal mit geschlossenen Augen auf dem Bett/Sofa liegend anhören. Gern geschehen.
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