Das Jahr startet direkt mit einigen interessanten Veröffentlichungen. Daher gibt es natürlich auch im Januar eine Ausgabe mit vier kurzen und knackigen Meinungen zu vier dieses Mal gar nicht mal soo unterschiedlichen Platten.
Feelings aus der Asche (Olli Schulz)
Wer das Video zu Phase gesehen hat, weiß, dass dieses Album unbedingt ernst genommen gehört. Nein, das ist keine Kalauer-Clown-Musik, das ist reinstes Singer Songwriter-Tum. Damit hat Olli ja eigentlich annodazumal auch angefangen, aber durch die geballte TV-Prominenz des schlagfertigen Hamburgers in den vergangenen Jahren, hatte man das beinahe vergessen. Dank dieses starken Albums voller „Feelings“ und musikalischer Größe dürfte das so schnell niemand mehr vergessen. Nur etwas länger hätte es ruhig sein dürfen. Beste Nummer: Boogieman.
Urteil:
Girls in Peacetime Want to Dance (Belle & Sebastian)
Eigentlich ein Album, wie jede andere B&S-Platte auch. Meist eher ruhige Songs, die mit der unverkennbaren Stimmlage des Duos daher kommt. Aber plötzlich gibt es Abwechlung in Richtung Uptempo-Bereich. Mit Tracks wie The Party Line zeigt sich elektronische Offenheit, bei Songs wie Enter Sylvia Plath wird es gar rauschhaft undurchsichtig (schlicht viel zu wirr!). Abwechslung ist da, wirklich hängen bleiben jedoch die wenigsten Songs. Oft zu verspielt und ein wenig unrund insgesamt. Schade, denn Songs wie Allie machen ungemein Spaß.
Urteil:
American Beauty/American Psycho (Fall Out Boy)
Plump zusammen gefasst könnte man sagen, dass einem elf Mal der gleiche Song auf dieser Platte erwartet. Viele „Ohoho“s, auf epochal gestimmte Schrei-Refrains und allgemein recht ähnliche Songaufbauten. Versteht mich nicht falsch, das klingt größtenteils ja auch gar nicht schlecht. Aber gerade bei diesem Songtitel hätte ich mir mehr Schizophrenie gewünscht. So klingt es wie ein mit zu viel Red Bull aufgeputschter Jugendlicher, der seine Drum-Machine an eine E-Gitarre geschnallt hat. Interessant, kraftvoll – aber auf Dauer wenig imponierend. Und nein, ich sage jetzt nicht „die alten Sachen waren viel besser“. Wäre jetzt aber nicht ganz falsch…
Urteil:
Rockland (Katzenjammer)
Folk, Country, Pop – die Musik von Katzenjammer ist so schwer zu fassen, wie wortwörtlicher Katzenjammer Musik ist. Sicherlich findet jeder Tracks auf diesem Album, die er überhaupt nicht magt – und andere, die man sofort lieben lernt. Und wenn dann noch lieblich gerapptes Norwegisch dazu kommt, fühlt man sich direkt in eine verrückte Musikladenwelt entführt. Anspiel-Tipps: Oh My God oder auch Shine Like Neon Rays.
Urteil:
Pingback: Fall Out Boy – Uma Thurman - Gar nicht langweilige Assistenz | LangweileDich.net