Der Februar ist trotz seiner Kürze musikalisch sehr ergiebig gewesen. Könnte am Schaltjahr-Tag liegen. Jedenfalls fiel es mir gar nicht so leicht, mich auf vier Alben zu beschränken – also gibt es einfach fünf dieses Mal. Und die könnten musikalisch unterschiedlicher kaum sein. Fünf musikalische Tipps, jeweils mit kleiner Hörprobe für euch.
Review: All I Need (Foxes)
Release: 05.02.2016
Urteil:
Ein ganz und gar amerikanisch klingendes Album der bezaubernden britischen Sängerin. Ob das nun gut oder schlecht ist, bleibt jedem einzelnen überlassen. Ich empfinde die manchmal etwas nach September oder Marina And The Diamonds klingenden elektronischen Bestandteile nicht immer passend, insgesamt ist es aber eine unterhaltsame, energetische und abwechslungsreiche Platte geworden. Zwar ist nicht alles zwingend genug, aber Melodien sind oft sehr eingängig und man bleibt als Hörer euphorisiert zurück. Money und Feet Don’t Fail Me Now wären meine Anspiel-Tipps.
Review: Victorious (Wolfmother)
Release: 19.02.2016
Urteil:
Ich möchte gerne einfach mal die komplette Produktbeschreibung von Amazon übernehmen:
„WOLFMOTHER, VICTORIOUS $“
Ob und wie viel Geld nun eine Rolle bei der Entstehung des Albums gespielt hat, bleibt ungewiss. Dafür hat Andrew Stockdale aber wieder den Weg zurück zu alten Schemata gefunden. Wie beim 2005er Debüt hat er den Großteil der Platte selbst eingespielt und der rohe und klassische Aufbau vieler Songs ist deutlich spürbar. Auch wenn die großen Bretter ausbleiben, stellen Songs wie Baroness oder City Lights eine deutliche Bereicherung der Diskografie der australischen Band dar. Hier und da etwas zu poppig geraten, insgesamt aber ein gelungenes Album, das vor allem wieder Lust darauf macht, die ersten aus dem Regal zu kramen…
Review: Engtanz (Bosse)
Release: 12.02.2016
Urteil:
Schade, ein bisschen langweilig ist das neue Bosse-Album schon geworden. Gefällig, nett, entspannt. Ein Album ohne Ecken und Kanten, mit viel gewolltem Tiefgang, der aber nur selten der angestrebten Tiefe standhalten kann. Da hilft es auch nicht, dass mit Aubameyang ein Dortmund-Spieler im Text vorkommt. Manche Stellen wirken gerade lyrisch etwas zu hinein-gezwungen. Keine Frage, es gibt sehr emotionale Stücke und Textpassagen, insgesamt hatte ich mir aber deutlich mehr erhofft. Schade. Aber das Casper-Feature Krumme Symphonie macht durchaus Laune!
Review: Need Your Light (Ra Ra Riot)
Release: 19.02.2016
Urteil:
Dass am vierten Album der Indie-Band auch Leute beteiligt waren, die bereits für Bands wie Modest Mouse oder Vampire Weekend aktiv waren, hört man hier und da durchaus raus und das ist gut so. Abwechslungsreicher Sound, der zwischen entspannter Lounge-Musik und energetischem Indie-Rock hin und her springt. Mir macht das Album ungemein Spaß, Empfehlung: Lautdrehen! Erinnert mich hier und da etwas an The Virgins, nur in optimistisch. Instant Breakup, Absolutely und Every Time I’m Ready To Hug machen besonders viel Laune.
Hier das komplette Album im Stream (mal schauen, wie lange es online bleibt…):
Review: Birthmarks (Sarah And Julian)
Release: 19.02.2016
Urteil:
Mit Abstand das ruhigste stammt von den deutsch-amerikanischen Geschwistern aus Hamburg. Deutlich kreativer als bei ihrer Namensgebung hat sich das Duo bei den ausgefeilten Singer Songwriter-Melodien gegeben. Erinnert nicht von ungefähr recht schnell an Belle And Sebastian oder Angus & Julia Stone. Geruhsam aber doch voll Emotion und positiver Energie. Kein Schnulz, kein langweiliges Dahin-Schmacht-Gejammer, sondern einfach gut gemachter Pop, der leisere Töne anschlägt.
Alle Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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