Schon seltsam. Ist der Dezember sonst der Überfluss-Monat schlechthin, haben sich dieses Mal doch tatsächlich lediglich drei Platten für meine kleine feine Rubrik hier ergeben. Vermutlich hätte ich doch zumindest einen Titel aus dem Januar vorziehen sollen und werde dann aus 20 möglichen zu wählen haben, aber wurscht – so habe ich wenigstens etwas mehr Zeit, meine persönliche Topliste der besten Alben des Jahres zusammenzustellen (folgt wie immer zwischen den Jahren). Hier also meine frische Musikmeinung im Dreierpack!
Review: The Architect (Paloma Faith)
Release: 17.11.2017 | Genre: Jazz-Pop | Spotify
Tut mir leid, aber ich bin abgelenkt. Beim Heraussuchen des Albumcovers bin ich auf das des Vorgängers A Perfect Contradiction gestoßen – diese Schönheit, diese Kunstvollheit – diese Rothaarige! Aber ja, ich versuche mich zu konzentrieren. Ähm, Musik, richtig? Ja, die gibt es auch auf dem neueren Werk zu hören.
Der Titeltrack zeigt direkt das ungemeine Potenzial Paloma Faiths. Langsamer Beginn, elanvolle Stimme und ein stetiger Aufbau, der im stimmgewaltigen (und an Duffy erinnernden) Refrain mündet. Danach gibt es viel Abwechslung zu hören, wenn man es positiv beschreiben möchte, oder eben genretechnische Unentschiedenheit. Von Jazz über RnB und Pop bis hin zu elektrisch angehauchten Club-Hits ist so ziemlich alles vertreten – inklusive John Legend-Feature. Zwischendrin ist mir das zu lasch und austauschbar, aber einige astreine Popsongs (wie „Til I’m Done“ oder „WW3“) sind dann doch zu hören. Aber das Albumcover ist halt sehr ernüchternd ausgefallen…
Review: Goin‘ Platinum (Robert Finley)
Release: 08.12.2017 | Genre: Soul | Spotify
Eine sowas von tolle, klassisch verrauchte und verlebte Stimme, die in bester Soul-Manier nach „Mercy for my soul“ krekehlt – herrlich! Zwischendrin klingt Robert Finley ein bisschen nach Tom Jones, ansonsten vor allem nach Nostalgie und Whiskey. Zigarrenrauch spare ich mir als Analogie, weil den mag ich nicht – seine Musik dagegen schon. Ja, es bleibt größtenteils klassisch, wozu man eben in Stimmung sein muss, aber Songs wie „Complications“ bieten Abwechslung und der Rest ist einfach richtig gut gemachte Musik. Keine Revolution, keine Evolution, einfach klassisch gut.
Review: In the Great Dark Between the Stars (Electric Elephants)
Release: 01.12.2017 | Genre: Rock | Spotify
Mein „Album des Monats“ – was bei lediglich drei Alben, von denen eines gar bereits im November erschien, jetzt nicht soo schwer ist. Dennoch weiß „ITGDBTS“ zu überzeugen, weil es Classic Rock-Elemente mit modernen Zügen zu verbinden weiß. Mal klingt es in Wolfmother-Manier wie aufgefrischte Led Zeppelin- und Co.-Klassiker, mal stimmungstechnisch wie Songs von Incubus. Stets bleibt es atmosphärisch, Gitarre und Stimmung schwer und doch energetisch und aufwühlend. „Do Androids Dream Of Electric Elephants?“ – ich denke ja.
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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