ACHT?! Sind das etwa wirklich acht Künstlernamen da in der Dachzeile? Ja, ihr habt Glück – die sind größtenteils sehr kurz, da hat mehr reingepasst. Dazu gab es diesen Monat tatsächlich erfreulich viel beredenswerte Musik, die Platte von „Nick & June“ habe ich sogar draußen gelassen, weitere auf den Mai geschoben. Da könnt ihr euch schon einmal auf die Wholls freuen! Außerdem sind im heutigen Achterpack (Gewöhnt euch nicht dran!) auch zwei EPs vertreten, die zählen ja gar nicht wirklich. Aber wir haben einiges vor uns, ihr und ich – also ab in die Alben!
Review: Automaton (Jamiroquai)
Release: 31.03.2017 | Genre: Dance-Pop | Spotify
Tjoa… Was soll ich sagen? Die Erwartungen waren so hoch wie die Vorfreude, doch leider hat „Automaton“ die Ernüchterung des vorab veröffentlichten Titeltracks bestätigt. Es geht deutlich elektronischer und danciger zu, die ganz große Smoothness ist aber nur selten zu hören. Ganz nett, aber bei weitem kein „Hot Property“. „Cloud 9“ ist tatsächlich noch mit der beste Song – weitere Highlights fallen mir schwer aufzuzählen. Schade.
Review: Risk To Exist (Maxïmo Park)
Release: 21.04.2017 | Genre: Indie-Rock | Spotify
Man merkt leider tatsächlich, dass die Gitarre nur noch Beiwerk ist (s. Ausführungen im Interview letztens). Deutlich Bassline-lastiger, allgemein popiger und nicht selten Drive benötigend. Da fehlt ein bisschen Energie, alles ist – den nie politischer gewesenen Lyrics zum Trotz – sehr einheitlich dargeboten. Keine Ausreißer nach Oben oder Unten, was Geschwindigkeit und Stimmung angeht. Noch die besten Songs: „Risk To Exist“ und „The Reason I Am Here“. Der größte Ohrwurm dürfte aber jener Track hier sein:
Review: Wunderbare Jahre (Fargo)
Release: 31.03.2017 | Genre: Hip Hop | Spotify
Man merkt richtig, wie sehr hier jemand Cro sein möchte – aber einfach nicht den Flow aufs Band gepresst bekommt. Das liegt nicht einmal an der Stimme Fargos, die ich doch erstaunlich gut finde. Vielleicht hat es nicht dabei geholfen, den (eigentlich echt guten) Song „Einfach sein“ mit einem Discounter zu verbinden. Aber immerhin hat er so Aufmerksamkeit erhalten. Wenn es dann aber „endlich was Frisches“ im Opener und kurz darauf „ich leg einfach nur Raps auf ein Instrumental“ heißt, ist irgendwie klar – genau das ist es. Wie bei vielen anderen auch. Leider geht die ursprüngliche Leichtigkeit flöten, die auch musikalisch nicht aufgefangen werden kann. Der Titeltrack „Wunderbare Jahre“ ist noch ganz gut und der Cro-Klon „Karlsson vom Dach“ geht auch ins Ohr. Ansonsten leider mit viel Luft nach Oben.
Review: Dreamcar (Dreamcar)
Release: 12.05.2017 | Genre: Pop-Rock | Spotify
Erst war ich nicht nur etwas skeptisch ob der neuen „Superband“, bei der eigentlich nur Gwen Stefani in „No Doubt“ ausgetauscht wurde. Die Stimme von AFI-Frontmann Davey Havok geht halt nicht direkt ins Ohr, weiß aber ihre Stärken einzubringen. So bietet das Debüt eine durchaus positive Grundstimmung und grundsolide Produktion. Die erste Single „Kill For Candy“ geht ins Ohr und mit Songs wie „Born To Lie“, „All Of The Dead Girls“ oder auch „Do Nothing“ ist Unterhaltung da, gepaart mit Gespür für melodiösen Gesang. Insgesamt nur noch etwas zu „nett“, das darf gerne viel mehr nach Vorne gehen.
Review: Visuals (Mew)
Release: 28.04.2017 | Genre: Indie-Musik | Spotify
Mochte ich „+-“ noch ganz gerne, ist die neue Platte dann doch etwas zu psyhodelisch geworden. Allgemein zu seicht, zu austauschbar und nur wenige Songs (wie z.B. „The Wake Of Your Life“) können mich wirklich abholen.
Review: Burning Desires (Tim Vantol)
Release: 21.04.2017 | Genre: Folk-Pop | Spotify
Ist das etwas…? Das ist doch Frank Turner, oder nicht? Nein, das ist sein niederländischer Zwilling. Tim Vantol aus Amsterdam fährt schon ziemlich verblüffend genau die gleiche Schiene wie der britische Röhrfolkler. Nur halt leider nicht ganz so gut. Schlecht ist das dann auch nicht, aber irgendwie kommt das auch nicht über „nett“ hinweg. Schon wieder…
Review: Endlich wieder Stress [EP] (Peak City)
Release: 21.04.2017 | Genre: Industrial Rock | Spotify
Heute ist irgendwie „hört sich wie XY“-Tag, oder? Kennt ihr noch „Panik“ / „Nevada Tan“? 2007 fand ich die Band eigentlich ganz gut, klangen die ein bisschen wie das deutsche Linkin Park (also, gaaanz früher). Peak City haben da eine ganz ähnliche Anmutung. Nur deutlich rauer im Gesang Geschrei, dafür auch hier mit elektronischen Industriesounds unter brechenden Gitarrenriffs. Brachialer Neurock aus Berlin, der zwar hier und da an ein stimmverzerrtes Tokio Hotel von Früher (da ist es schon wieder!) erinnert, aber zumindest Interesse für das Langspieldebüt schürt. Mission erfüllt.
Review: Sorry [EP] (Animal House)
Release: 07.04.2017 | Genre: Alternative Rock | Spotify
Noch eine EP, die gut bei mir punkten konnte. Abwechslungsreich, energetisch, dreckig und wieder dieses Indie-Feeling von vor 10 Jahren. Leider ist das spaßige Musikspektakel bereits nach sechs Tracks und gerademal rund 16 Minuten vorbei. Dafür packe ich dem „Album des Monats“ einfach mal drei Musikvideos drunter. So!
Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.
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