Ich teste recht viele Mobile Games an, aber nur wenige können mich vollends überzeugen. Aber es gibt sie, die kleinen Perlen unter den Spielen, die eben nicht nur kurze Zeit Spaß bringen oder eine aus X Kategorien ganz gut können, sondern welche, die mit viel Liebe zum Detail und wohlbedacht konzipiert sind, sei es das Spielerlebnis selbst, die Idee, die Mechanik, das Design – ALLES! Die lege ich dann auch eine ganze Weile lang nicht aus der Hand – weshalb dieser Tipp hier doch deutlich später online erscheint, als eigentlich geplant (Mitte Dezember…). Der Grund dafür lautet „Marbloid“ (oder „M Δ R B L Θ I D“).
„Berausche Dich am Vaporwave und schaff‘ den Exit – MΔRBLΘID ist ein 3D-Murmel Jump&Run wie kein anderes! Spiele den ruhelosen Geist eines Unternehmers, gefangen in einer magischen Murmel, auf seiner Mission zum ultimativen Ziel, dem Exit!“
Andreas Gaschka und Johannes Deml aus Hamburg haben mit Supyrb ein eigenes Spiele-Label gegründet, das mit „Marbloid“ einen astreinen Ersttitel unter die Leute gebracht hat. Der (aktuell noch) iOS-only-Titel (aktuell für schlappe 0,99 Euro!) wirkt ausgereift, rund und aufpoliert – wie die Murmel, die ihr darin steuert. Ach, ihr wisst noch gar nicht, was „Marbloid“ eigentlich ist? Hier ein kurzer Gameplay-Trailer:
Das Spielprinzip ist recht simpel: Ihr steuert eine Murmel (mittels Dreh- und Kippbewegungen des Gerätes) durch einen Parcour. Neben der physikalischen Steuerung gibt es noch die Möglichkeit eines Sprunges per Touch, den Rest erledigt die Bahn. Beschleunigungs-Pads, Schienenleitsysteme oder Wurmloch-Portale bewegen eure Kugel, wo ihr sie eben hin wollt – wenn ihr es denn hinbekommt. Gerade zu Beginn muss man sich an die Steuerung schon etwas gewöhnen, nach einer Weile hat man dann aber doch erstaunlich viel Kontrolle über die kleine Kugel. Die braucht es aber auch, um voran zu kommen.
Denn jeden Rank gibt es bestimmte Missionen, die es zu erfüllen gilt, um voran zu kommen. Sei es das Erreichen eines bestimmten Exits (Autobahn-gleich gibt es nach jedem Mini-Abschnitt die Möglichkeit, aufzuhören und die errollten Punkte zu sichern, oder eben es weiter zu wagen), das Einsammeln von Emojis oder bestimmte Wegrichtungen. Sind drei Ziele erreicht, gibt es einen Bonus und drei neue erscheinen. Ich bin aktuell bei Rank 29, so langsam wird es ausdauernd…
An „Marbloid“ gefällt mir, dass ich es wunderbar casual zwischendurch spielen kann und es doch gehörig Langzeitspielspaß bringt. Und ausnahmsweise ist es mal ein Spiel, das heutzutage noch ohne zwingende Internetverbindung und im Single Player funktioniert – ideal für Bahnfahrten (solange der Waggon nicht allzu sehr ruckelt…). Dazu ist das Level-Design allererste Sahne. Die Szenerien sind kultig designt, bieten ein bisschen Abwechslung mittels unterschiedlich aussehender Welten (wobei es schon nervig werden kann, wenn man sehr lange in einer „gefangen“ bleibt, weil man ein Ziel nicht erreicht) und vor allem die Retro-Computer-Welt mit ihrem Sounddesign, in dem z.B. Startup-Geräusche verbaut sind, weiß zu gefallen.
Kleine Negativpunkte sind (zumindest bei meinem iPhone X-Modell) hin und wieder auftretende Framerate-Einbrüche sowie die dann doch recht merkliche Akku-Schmelze, was jedoch bei der 3D-Simulation mit Weitsicht jetzt nicht wirklich verwunderlich und dazu auch nicht soo stark ausgeprägt ist.
Alles in allem ist „Marbloid“ ein absoluter Empfehlungs-Tipp von mir für alle, die irgendein iOS-Gerät ihr Eigen nennen. Selbst zum regulären Preis von 3,49 Euro kann man nichts falsch machen, erhält man doch ein gut designtes UND Spaß-bringendes Mobile Game, das sich von der langweiligen Masse abhebt. Alle weiteren Informationen zum Spiel erhaltet ihr unter Marbloid.com. So, muss dann mal wieder eine ruhige Kugel schieben…
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