Eigentlich bin ich kein Freund solcher Laber-Videos, die auf meist dröge Art auf Menschenfang gehen, indem sie einem die ultimativen Tricks versprechen. Und eigentlich sind die fünf von Logical Lemon präsentierten Kniffe auch eher ein dreckiges Schmutzwerg der Sprache und Logik, das es nicht zu nutzen gilt. Aber gerade daher ist so ein Video gar nicht mal so unwichtig, zeigt es einem doch auf, welchen rhetorischen Fallen man möglichst aufmerksam zuvor kommen sollte. Also nutzt das hier Gelernte bitte wie Kampfsportarten: nur zur entwaffnenden Verteidigung.
„Jede Diskussion gewinnen… Klingt unrealistisch, denn keiner von uns hat immer Recht. Aber das müssen wir auch gar nicht. Durch rhetorische Kunstgriffe, also durch fiese Sprachtricks, können wir andere glauben machen, dass wir Recht haben und dadurch die Diskussion gewinnen. Selbst wenn weder Logik noch Fakten auf unserer Seite sind. „
Kernideen:
1. Strohmann-Argument
„Durch ein Strohmann-Argument ändert man die Streitfrage geschickt auf ein ähnlich klingendes, aber viel einfacher zu schlagendes Thema. Man argumentiert also gegen eine Position, die der Gegner eigentlich überhaupt nicht vertritt und dreht ihm durch diesen Strohmann gewissermaßen das Wort im Mund um.“
2. Argumentum Ad Hominem
„Die Basiszutat jeder unaufrichtigen Diskussion. Wenn uns auf sachlicher Ebene die Argumente ausgehen, können wir stattdessen einfach unseren Gegner direkt angreifen. Man unterstellt ihm beispielsweise, dass er ideologisch verblendet sei und zwingt ihn dadurch, seine Person zu verteidigen und nicht mehr seinen Standpunkt. „
3. Kafka-Falle
„Richtig fies: Unterstelle deinem Gegner etwas bösartiges, dass, sobald er es abstreiten will, nur noch weiter seine Schuld unterstreicht. Zum Beispiel, dass er Alkoholiker sei. Durch diese Unterstellung bringen wir unseren Gegner also in eine Zwickmühle, aus der er sich kaum noch befreien kann. Egal, ob er zustimmt oder ablehnt, es ist immer ein Beweis dafür, dass die Anschuldigung wahr ist. „
4. Tu Quoque Argument
„Du kannst einen Einwand gegen deine Position abwehren, indem du erwiderst, dass derselbe Einwand ebenfalls auf die Position deines Gegners zutrifft. In einfachen Worten: es ist ein „selber“ auf etwas höherem Niveau. „
5. Petitio Principii
„Hier wird eine Behauptung durch Aussagen begründet, welche die zu beweisende Behauptung schon als wahr voraussetzen. Auf ‚verständlich‘ bedeutet das: man beweist eine Sache mit sich Selbst. Zum Beispiel: ‚Gott existiert, weil das in der Bibel steht. Und die Bibel ist wahr, weil sie Gottes Wort ist‘.“
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