Genre: Rock
Urteil:
Kommentar:
Nichts mehr mit Nu-Metal…
Tracklist:
01: Wake
02: Given Up
03: Leave Out All The Rest
04: Bleed It Out
05: Shadow Of The Day
06: What I’ve Done
07: Hands Held High
08: No More Sorrow
09: Valentine’s Day
10: In Between
11: In Pieces
12: The Little Things Give You Away
Gesamtspielzeit: 43:56 Min.
Lang mussten die Fans warten. Satte vier Jahre haben sich die sechs Amerikaner für ihre neue Scheibe Zeit gelassen. Sie sind ja eh nicht unbedingt für Schnellschüsse bekannt. Zwischen dem Debütalbum „Hybrid Theorie“ und der dritten Platte liegen immerhin über sechs Jahre. Es wurde also Zeit für Neues!
Minutes To Midnight heißt das Neue. Kurz vor Zwölf ist es aber nicht nur für die Fans im Wartestadium, sondern schon Schlag Zwölf aufgrund des abgelieferten Materials. Eine Weiterentwicklung der Band wurde im Vorfeld überall verlautet lassen. Dem Vorgänger „Meteora“ wurde teilweise Ideenlosigkeit vorgeworfen, das haben sich die Jungs wohl zu Herzen genommen. Denn die neue Platte ist ganz und gar nicht, was man erwartet.
Aber im Einzelnen: „Wake“ ist das obligatorische Intro einer jeden LP-Platte. Schon hier bemerkt man, dass es melodisch und ruhig hergeht. Kein industriellen Sounds in aller Kürze mehr. Mit „Given Up“ folgt die erhoffte Rifflandschaft. Sänger Chester brüllt in gewohnt routinierter Art, der gemeine Fan freut sich auf mehr. Aber viel mehr kommt nicht. Schon „Leave Out All The Rest“ zeigt, wohin die Platte geht: In’s Land der Träume. Und das nicht im metaphorischen Sinn. Nein, der Hörer neigt dazu einzuschlafen.
„Bleed It Out“ lässt den Fan wieder hoffen, dass der vorige Track die Ausnahme war. Erst hier tritt MC Mike Shinoda das erste Mal auf. Schon nimmt das ganze Fahrt auf. Klar einer der wenigen guten Tracks. „Shadow Of The Day“ erinnert an ruhige Coldplay-Mucke… Die erste Single-Auskopplung „What I’ve Done“ zeigt in Relation zum übrigen Album, dass es anscheinend doch ein gutes Lied ist. Mit Army-Drum im Hintergrund und Shinoda-Rap ist „Hands Held High“ ein schön abgerundeter Song, der allerdings mehr Chorgesang, als Gitarrenspiel beinhaltet.
Mit „No More Sorrow“ folgt das wohl impulsivste Stück der Platte. Endlich mal Dynamik. Die Jungs können es also doch noch. Die restlichen Tracks baden erneut in Melancholie, Ruhe und Herzschmerz. Interessant: Sogar Mike singt (ja, singt!) bei „In Between“ ruhige Töne an. „The Little Things Give You Away“ ist ein über 6-minütiger Abschluss. Nicht mit einem gewohnten Knall, sondern mit Mehrstimmengesang endet die Platte so ruhig, wie sie begonnen hat. *gähn*
Vom ehemaligen Nu-Metal Wunder ist nichts mehr übrig. Konnte man die Abrundung und Entwicklung zu Meteora noch verkraften, bzw. verstehen, wird sich Linkin Park bei dieser Platte einiges an Kredit bei den Fans verlieren. Klar, neue (Pop-)Fans werden gewonnen, da die Songs ja durchaus gut sind. Schön anzuhören. Aber halt nicht das erwartete. Erkennbar ist auch, dass MC Shinoda und Sänger Bennington an sich nie wirklich zusammen in einem Song auftreten. Das, was die Band einst ausgemacht hat, der Mix aus Rap und Rock ist einfach nicht mehr zu erkennen. LP klingt wie jede andere Band auch… Wer abrocken will, ist klar mit der aktuellen Beatsteaks-Platte weitaus besser bedient!
Urteil:
Erneut kurze Platte (12 Tracks minus Intro – Im Vorfeld kursieren Pre-Tracklists mit 15 oder mehr Songs), die dazu Impulsivtechnisch enttäuscht. Ein wahrer Schock. Vier einigermaßen gute Tracks reichen einfach nicht. Musikalisch ist die Platte vielleicht einige Sterne höher einzuschätzen. Aber ich bin einfach nur von der Entwicklung der Band enttäuscht, vor allem, wenn man zuvor Tracks, wie „Qwerty„ mit Vorfreude auf das Album zu hören bekommt, diese es aber nicht auf die Platte schaffen. Wäre wohl der beste Track gewesen…
Tipp: Lieber mal wieder die kantige „Hybrid Theorie“ reinschmeissen!
schon schad… hab mir am Wochenende für ne lange Fahrt extra Hybrid Theory und Metora mit ins Auto genommen, um mich aufs neue Album einzustimmen….
Aber ich kauf sie mir trotzdem am 11. – schliesslich muss die Sammlung komplett bleiben ;-)
Kaufen werd ich sie mir wahrscheinlich auch. Ist ja auch an sich absolut keine schlechte Musik… Aber die Enttäuschung überwiegt dann doch teilweise…
Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Scheibe schlecht ist, aber sie ist jetzt auch nicht so der Hammer! Sie ist sehr ruhig, zu ruhig in meinen Augen. Wie schon gesagt, grade wo man „Qwerty“ im Vorfeld gehört hat, hätte man mehr von dem Album erwarten dürfen.
Ich hätte mich gefreut wäre die Scheibe, wieder mehr richtung „Hybrid Theory“ gegangen.
Nachdem das Teil am Freitag gleich ausverkauft war und ich Samstag ein Turnier spielen musste (also keine Zeit hatte), konnte ich sie heute unter Ellenbogeneinsatz ergattern…. naja…also… sagen wir mal so: man wird älter und ruhiger, kennt aber noch ein paar Rezepte, um es wie früher klingen zu lassen.
Das ist mir bisher am massivsten bei Staind aufgefallen – aber die neue LP kann man auch ganz locker dort einsortieren. Nicht schlecht, sondern anders halt…
Beim zweiten durchlauf fällt einem eine deutlich höhere Meliodösität auf.
In diesem Sinne,
keep on rockin!
Dieses neue LP Album ist nichts anderes als eine billige Good Charlotte nachmache das is ja mal so was von Mainstream!!!