Kennt ihr noch Mia.? Das ist diese Band mit der ach so trotzigen Frontkatze, die seit Jahren ungemein handzahm geworden ist. Angefangen hatte alles noch mit einem großen „Hieb und Stichfest“, auf dem es in Zeiten von neu aufkommendem Deutschrock von „Wir sind Helden“ und Co. eben abgerotzte Rockmusik zu hören gab. Schon irgendwie auch für Mutti, aber für die, die im Inneren noch so ein bisschen Punk sind. Erstaunlich schnell wurden kantige Gitarrensounds herausproduziert und Platz gemacht für eingängige Club-Sounds, die mehr und mehr zu verstecktem Schlager wurden. Ja, da gab es erfolgreiche „Woo-hoo-hoo!“-Liedzeilen, die wir alle kennen und irgendwann auch mal mochten, von daher hat das ja alles irgendwie seinen Platz. Aber für mich versank die Band leider mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit, außer, dass auf Parties hier und da noch der 2002er Track „Alles neu“ spielte. Das war diese „Früher“, als alles besser war. Yay.
Und jetzt kommen die Dame und Herren also daher und legen den vielleicht besten – da mittlerweile untypischsten – Song ihrer Karriere neu auf. Eine Möglichkeit der Besinnung auf alte Wurzeln? Mal wieder „Dampf ablassen“ zu neuen gesellschaftlichen Themen? Nicht wirklich. Aus Sirenensound, sich überwerfender Stimme und erregierendem Glied gibt es eine auf Verkünstelung ausgelegte Persiflage mit uninspiriertem neuen Text und einem langweilendem Balbina-Feature. Alles wirkt wie ein in fünf Lagen Schaumstoff verpackter Möchtegern-Wutausbruch auf Valium. Da explodiert mal so gar nichts. Schade, so kann man sich auch die besten Songs kaputtmachen… Da passt irgendwie die eigentlich ironisch inszenierte Gemütslage der Herren im Video perfekt zu.
Manchmal ist es halt gut, wenn man nicht „Alles neu“ macht…
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