Ich war vor meinem nicht nur gefühlten halben Leben ein einziges Mal in Venedig. Mit dem Kunst-Leistungskurs in der Schule. Eine vor allem architektonisch beeindruckende und schöne Stadt mit viel Flair, aber auch noch mehr Menschen. Und es hat verdammt gestunken an vielen Ecken und Enden, wodurch man sich auch dank Wasser und der vielen Brücken (wobei ja selbst Berlin in Gänze mehr haben soll) immer wieder an eine riesige, begehbare Kanalisation erinnert fühlte. Für mich hat das jedenfalls erstmal als Besuch vor Ort gereicht.
Der französische Fotograf Thibaud Poirier hat zumindest die Menschen aus der Stadt entfernt bekommen und den Geruch kann man über seine Bilder zumindest nicht wahrnehmen. Tagsüber war es ihm nahezu unmöglich, Aufnahmen zu schießen, die die Architektur und Schönheit einer menschenleeren Stadt festzuhalten imstande wären, aber nachts konnte er sein Vorhaben umsetzen. Entsprechend trägt die Reihe auch auch den Titel „Sleeping Venice“ und schenkt uns beinahe surreal wirkende Aufnahmen. Als wäre die Stadt lediglich eine große TV-Kulisse. Seltsam. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob da im Nachhinein noch Menschen aus den Aufnahmen raus-retuschiert worden sind, vermutlich aber weniger, denn sonst hätte er auch ikonische Orte wie den Markusplatz mit Sicherheit mit aufgenommen. Aber atmosphärisch sind auch diese Aufnahmen absolut top!
Alle Aufnahmen aus der Reihe „Sleeping Venice“ gibt es hier zu sehen. Weitere Projekte von Thibaud Poirier lassen sich auf seiner Website sowie auf seinem Instagram-Profil einsehen, das den Handle @tibman besitzt.
„A Parisian, I have spent most of my life experiencing other cities and cultures across the world. I’ve called Buenos Aires, Houston, Montreal, and Tokyo home to name a few. Growing up in these vastly different landscapes and cultures, early on I developed a love and fascination for architecture and urban environments. As a self taught photographer my focus is to capture the beauty and energy of these places as I see them. For this reason night photography holds a special place in my work.“ (Artist Statement)
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