Ich habe keine Lust mehr. Auf den Status Quo, auf das Bloggen, des Bloggens willen und das Aufschieben von Projekten. Also muss sich was ändern! Und quasi sinngemäß gibt es bereits eine kleine Planänderung: Statt eines mehr oder weniger detaillierten Wochenrückblicks erhaltet ihr nur ein, zwei kleine Erzählungen und dafür einen gehörigen Blick in mein aktuelles Seelenleben. Deal? Deal!
Meine letzte Woche
Ist am Ende dann doch irgendwie mehr geworden, daher mal total professionell zwischenüberschriftet.
Das verlorene Geschenk
Zunächst die mich tatsächlich bewegenden Geschehnisse der Woche. Mein Lieblingsmädchen hat Anfang Juli Geburtstag. Und guter Freund, der ich nun einmal bin, habe ich mir natürlich schon läääängst nicht nur Gedanken bzgl. eines Geschenkes gemacht, ich habe es auch gekauft. Online, weil 2017 und so. Ein Online-Shop aus der Schweiz hatte das rare Gut und ich habe mir selbst direkt auch etwas dazu bestellt. Bereits kurze Zeit später erfolgt die Mail, dass das Paket verschickt sei. Freude, Yippieh, läuft.
Meine erste Irritation trat auf, als ich bemerkte, dass das Paket aus China verfrachtet wurde. Hm, das war vorher so nicht ersichtlich, war ich doch von einem kurzen Versandweg von den südlichen Nachbarn aus ausgegangen. Aber egal, ist ja noch massig Zeit bis zu ihrem Ehrentag: Wir schreiben ja erst den 19. Mai. Nach einer Weile wurde ich ungeduldig, hat sich das „In Transit“ nach Wochen nicht verändert und die chinesischen Satzzeichen können mir mittels Google Translate nicht wirklich erörtern, ob da nun wirklich ein Paket (verdammt laaange) unterwegs ist, oder lediglich eine Versandmarke erstellt wurde und Schritt 2 nie erfolgte. Ich schrieb also den Shop an. Keine Antwort. Ich schrieb einige Tage später erneut – nichts.
Im Laufe dieser Woche wurde ich dann panisch – nicht nur, weil der Geburtstag in greifbare Nähe rückt, sondern, weil plötzlich die Website des Shops nicht mehr existiert. Nein, sie ist nicht defekt, die komplette URL ist einfach futsch. Schlechtes Zeichen. Ich schreibe den Partner, der den Bezahlungsvorgang durchgeführt zu haben scheint, erhalte aber nur die Antwort, mich an den Verkäufer zu wenden, der – Überraschung! – sich nicht meldet. Nun weiß ich nicht, ob da ein Paket kommt oder ob und wie ich die Zahlung (Kreditkarte) rückgängig machen kann. Und auch wenn es mich schon alleine aufgrund des kleinen dreistelligen Betrags enorm wurmt, nervt mich am meisten, dass das Lieblingsmädchen so vielleicht in anderthalb Wochen ohne Geschenk da steht. Fuck!
Festival-Roadtrip
Aktuell hänge ich übrigens auf dem Hurricane Festival ab. Also, vielleicht, vielleicht bin ich auch schon auf der Rückreise nach Berlin, das hängt alles von Dingen ab, die nur Gott und der Nahverkehr entscheiden können. Jedenfalls gehe ich darauf noch einmal separat die Tage ein, was mir schönes widerfahren ist, konntet und könnt ihr aber natürlich in meinen Instagram Stories sehen.
Alles muss anders
Immer dieser bescheidene Aktionismus und überwerfliche Zwischenüberschriften. Natürlich muss nicht alles anders, aber zumindest eine Hinterfragung ist stets lobenswert. Aber tatsächlich erfüllen sich meine Thesen und Befürchtungen hinsichtlich der Entwicklungen von Blogs und Social Media sowie meines Arbeitsalltages, so dass ich handeln muss. Das werde ich ggf. in aller Ausführlichkeit nochmal an anderer Stelle ausführen.
Jedenfalls nervt mich sehr, dass ich nur noch von „Must do“ zu „Must do“ eile. Zum Jubiläum von LangweileDich.net habe ich mir großes vorgenommen, funktioniert hat davon nicht wirklich alles. Nicht, weil es nicht umgesetzt wurde, sondern, weil es kaum den erwünschten Ertrag einbrachte. So mache ich mehr und mehr und merke dabei, dass das nicht die Antwort ist (und sein kann). Denn so fehlt die Zeit für all die besonderen Dinge und Projekte, die viel zu lange auf Halde liegen. Das eine – ihr wisst, welches ich meine, da x-fach im Rahmen dieser Reihe hier angekündigt bzw. drauf bezogen – liegt mir mittlerweile schwer im Magen. Ich komme schlicht nicht dazu und fühle ein wenig, wie die Zeit verrinnt, die das Projekt eigentlich als Anlaufphase benötigen würde.
Also muss sich was ändern. Statt lange liegen gebliebene Dinge vorzuschieben und erst einmal abzuarbeiten, erhält mein neues Projekt eine hohe Priorisierung. Das bedeutet auch, dass ich überlege, mit LangweileDich.net deutlich kürzer zu treten (mit sAWE habe ich das eh schon zwischendurch ganz gut hinbekommen). Dann gibt es eben keine 8-10 Beiträge mehr pro Tag hier, sondern 2-3, die dafür aber sitzen. Den Rest habt ihr eh schon auf fünf weiteren Seiten gesehen. So bekommen die einzelnen Inhalte auch mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht sinkt das die Gesamtzahlen, mag sein, aber einen Versuch ist es wert. Vielleicht mache ich es sogar so, dass ich mit LwDn-Sachen erst beginne, wenn ich mein Tagessoll bei „Projekt Q“ geschafft habe. Davor habe ich aber ehrlich gesagt noch Angst, hinterher tut sich dann hier gar nichts mehr, was ich ja nicht will und letztlich auch mein Job ist.
Also befinde ich mich mal wieder am gefühlten Scheideweg, der ein schier endloses Für-und-Wieder mit sich bringt, was rationale Menschen wie mich um den Verstand bringen könnte. Aber bevor ich 10-12 Stunden am Tag rackere und dennoch nichts geschafft bekomme, außer meinen Körper und meine Psyche, muss ich eben anders vorgehen. Sonst ist der Laden hier früher zu, als mir (und hoffentlich euch) lieb ist. Aktuell befinde ich mich in einer Phase, in der ich den Großteil der verbloggten Videos z.B. gar nicht gesehen habe. Also klar, angefangen, (Groß)Teile davon, aber selten zu 100%. Bei vielversprechenden Kurzfilmen resigniere ich mittlerweile regelmäßig, wenn sie über 10 Minuten Laufzeit haben – wann soll ich das schauen?! Also versuche ich schnellstmöglich den Wert eines Inhalts zu erörtern und so viel darüber zu erfahren, dass ich es entsprechend anmoderieren kann, ohne jede Sekunde davon gesehen zu haben. Das kann und darf eigentlich nicht sein. Dennoch ist es seit Monaten (naja, Jahren, wenn wir ehrlich sind) Usus bei mir. Nicht bei jedem Video, keine Bange, aber doch häufiger, als mir lieb wäre.
Ich kürze hier ab, da ich sonst die Wochenrückblickskolumne mehr sprenge, als eh schon. Jedenfalls höre ich die Uhr ticken und habe es satt auf mich selbst zu warten.
Video?
Und unser Urlaubsvideo? Noch immer nicht final-final-final-fertsch. Das wurmt mich mittlerweile auch ganz schön, aber mit dem Vorarbeiten aufgrund des Festivals kam ich dann doch weniger dazu, als ich erhofft hatte. Aber immerhin: Der Schnitt ist soweit fertig! Eventuell fliegt aufgrund der Länge von noch immer rund sieben Minuten noch was raus und ich muss halt alle Übergange und Bildoptimierungen noch machen. Aber ich bin draufgängerisch optimistisch, dass es nächste Woche fertig wird – wer weiß, vielleicht geht es gar Donnerstag online?!
Darauf freue ich mich!
Auf Zeit. Meine Gedanken und Prioritäten zu ordnen. Den für mich sinnvollen Durchbruch zu haben.
Es ist schon beinahe gruselig, wie sich die Parallelen bei uns häufen. „Dann gibt es eben keine 8-10 Beiträge mehr pro Tag hier, sondern 2-3, die dafür aber sitzen.“ Genau die Denke hat bei mir letzte Woche auch eingesetzt (eigentlich davor, aber letzte Woche umgesetzt) und beinahe aus dem gleichen Grund wie du – es mangelt an Zeit. Wenn das „Müssen“ einfach zu groß wird, dann geht das nur eine Weile gut, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo aus dem „Müssen“ ein „Geht nicht“ wird. Kurzum: habe die Frequenz auch reduziert, ein bisschen umstrukturiert und versuche, wieder mehr auf Klasse, statt Masse zu gehen. Was ich dir nur waldorfschulartig wieder mitgeben kann: einfach machen und weniger drüber nachdenken. Ob es funktioniert, muss man einfach ausprobieren.
Wieso haben wir uns darüber nicht ausgetauscht! ;)
Ja, das „einfach machen“ ist eh der ultimative Ratschlag für alles, ganz unüberlegt sollte man hier aber dennoch nicht vorgehen. Aber ja, darüber schreiben bringt wenig bis gar nichts, wenn man es nicht macht. Und genau darum geht es ja: weniger herumschieben und planen und abarbeiten, sondern machen (im Sinne von Ändern und Platzschaffen).
Das Wetter war einfach wesentlich spannender ;) Aber wir haben ja sowieso das Problem, dass die Zeit nie für unsere Themen reicht.
Das sowieso. Ich taste mich da jetzt einfach ran. Erstmal eine kleine Reduzierung und schauen, wie es in den Alltag passt. Wenn das nicht reicht, dann eben noch ein Beitrag weniger am Tag. Und wenn die Zahlen total einbrechen … dafür hab ich noch keinen Plan :D Werd ich halt Influencer und kauf mir einfach 1.931.239.838.423.429 Follower aus Aserbaidschan.
Guter Plan! Endlich einer von vielen. ;)
Ja, Justierung muss eh erfolgen, von jetzt auf gleich die perfekte Formel zu finden dürfte eh utopisch sein. Kann halt aktuell den Tagesbedarf von „Q“ nicht abschätzen, daher habe ich noch bammel. Aber ich teste einfach mal ab Juli hier eine reduzierte Essenz.