T-14 Stunden. Dann stehen die netten Herren vom Umzugsunternehmen vor der Tür. WENN denn alles nach Plan läuft. Aber wann tut es das schon? In dieser Woche jedenfalls in den allerseltensten Fällen. Leider oftmals zu unseren Ungunsten. Und so kam ich in den letzten Tagen vor lauter Abwicklungen, „Service“-Ärger und vor allem Packen. Sagte ich schon, dass die Uhr gnadenlos tickt, bis ich fertig sein muss? Und ja, ich schreibe bewusst hier die Einzahl, denn seit heute morgen ist meine bessere Hälfte bereits in Berlin – Wohnungsübergabe. Wuaaaahhh!!!
Meine letzte Woche
Okay, beginnen wir mit den schönen Dingen. Am Dienstag ein tolles Valentins-Dinner, am Donnerstag eine unterhaltsame Vorrunde vom Fifa-Pressepokal in München. Letzteres habe ich gefilmt (Ersteres durfte und wollte ich nicht…), so dass ihr vielleicht in ein bis vierzehn Wochen auch etwas davon zu sehen bekommt. Das war das uneingeschränkt Tolle – kommen wir zum Rest.
Nachmieter-Misere
Ihr kennt das sicherlich: Die neue Wohnung soll möglichst früh bezogen werden und was macht man nicht alles, um den Zuschlag zu erhalten? Jedenfalls haben wir bereits seit 1. Februar eine neue Wohnung, haben aber tatsächlich heute erst die Übergabe gemacht (also, mein Lieblingsmädchen) und werden faktisch erst Ende des Monats dort wirklich einziehen. Ein Übergangsmonat? Kein Problem, muss halt. Aber zwei?! Denn eigentlich haben wir unsere Wohnung zum 1.4. gekündigt. Irgendwie doof, gleich doppelt doppelt zu blechen, also haben wir unseren Vermieter gefragt, ob wir auch zum 1.3. raus können, wenn wir einen geeigneten Nachmieter finden. Er sagte zu, wir haben uns gefreut. Noch.
Nach etlichen bescheuerten Anrufen, Mails und sonstigen Nervigkeiten haben rund zehn Leute unsere Noch-Wohnung besichtigt, einige sind gar nicht erst aufgetaucht – jedenfalls jede Menge Zeit und Nerven, die investiert wurden. Das Ergebnis: Von all den hoch-euphorisierten Besichtern haben uns drei ihre Unterlagen geschickt. Die unserer Meinung nach am besten Passenden haben wir weiter geleitet. Und gewartet. Ist halt auch irgendwie doof, wenn der etwas ältere Vermieter kein E-Mail-Postfach hat und somit alles immer über den klassischen Postweg gehen muss. Das zieht sich und zieht sich – und plötzlich haben die beiden potenziellen Nachmieter abgesagt! Aber wir haben ja noch zwei andere Kandidaten – dachten wir. „Die hat zu wenig einkommen und die anderen, ne, das geht nicht – ich habe schon so viele Ausländer im Haus, da muss ich aufpassen…“. Ja, eine sowas von liebenswerte ältere Asiatin und einen Serben gibt es noch im Haus. Uiuiui – neben rund acht bis zehn Parteien mit deutschen Namen. Eine ungemein liebe junge Familie aus der Ukraine, die sämtliche Unterlagen in Rekordzeit vorbildlich zugesandt hat – „Ne“.
Tja, also haben wir Freitag das Online-Inserat wieder aktiviert, erneut 20 Euro dafür geblecht und auf zwei kurzfristige Termine gesetzt. Mit DICK UND FETT GESCHRIEBENEN Vorgaben. Dennoch erreichen uns Nachrichten von Leuten, die diese offenkundig nicht gelesen haben – oder schlicht ignorieren. Ich habe etwas Angst, wer da morgen und übermorgen auf der Matte stehen wird. Wobei, wir haben ja gar keine mehr…
Ausmisteritis
Genug gemeckert. Ein bisschen Freude gab es auch – vor allem bei anderen. Zwar war ich nie dabei, aber wir haben ein paar Leute geschenkt. Dinge, die wir weder auf Flohmärkten, noch online verkauft haben, haben wir in Kisten „zum Verschenken“ an den Gehweg gestellt. Ein bisschen schwer habe ich mich damit getan, alte Gemälde von mir von vor rund 10-13 Jahren dort „auszustellen“. Aber die lagen teilweise seit sechs Jahren in diversen Kellern – dann lebe ich doch lieber glücklich im Gewissen, dass Jemanden meine Bilder gefallen haben und die nun irgendwo hängen. Hoffentlich.
Ansonsten wurde und wird fleißig sortiert. Altkleider, Sondermüll, normaler Müll. Und ganz nebenbei puzzeln wir, welche Dinge wir denn für die nächsten Tage noch benötigen. Gar nicht so einfach, wenn die neue Wohnung am anderen Ende des Landes liegt und man nicht „mal eben“ rüber kann, sollte man etwas vergessen haben. Da diese Woche Malen und Putzen ansteht, sind wir noch eine ganze Weile hier.
Packen, Packen, Packen!
Aber erstmal beginnt gleich der finale Pack-Marathon. Dabei bin ich immer wieder erschrocken, wie viele „ach ja, das auch noch!“-Momente es doch geben kann. Plumpe Dinge, wie Lampen (sieht man ja sonst kaum…) führen zu nervigen Halbstunden-Exkursen, die man eigentlich gar nicht machen möchte. Und kann. Weil „T-14“!
Ach, und dann hätten wir fast keine Umzugskartons gehabt. Also, nicht „gar keine“, aber weniger. Wir haben ein Umzugsunternehmen beauftragt, uns den ganzen Kram zu schleppen und nach Berlin zu fahren. Und eben auch, uns 20 Umzugskartons vorab zuzusenden. Die sollten letzte Woche Donnerstag kommen. Nach diversen Mails, Telefonaten und Eskalationsstufen kamen sie – gar nicht. Gestern haben wir im Baumarkt beinahe doppelt so teure Kartons gekauft. Mal schauen, ob die versprochene Gutschrift jetzt wenigstens kommt.
Darauf freue ich mich!
Auf einen Nachmieter – das wär’s doch mal! Ansonsten natürlich gaaaanz dolle auf Streichen, Putzen und Co. Wenn die Abnahme über die Bühne gegangen und wir im Zug nach Berlin sind, kann ich vermutlich das erste Mal seit Jahresbeginn ein bisschen entspannen. Bis dann Möbelaufbau, Einräumen und das Anschaffen von neuem Bett, Esstisch und Co. anstehen. Aber das ist Zukunfts-Kram, um den sich Zukunfts-Maik bitteschön kümmern soll… Ich bestell jetzt Pizza!
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